ADB:Pelzeln, Marie Edle von

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Artikel „Pelzeln, Marie Edle von“ von C. M. T. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 53 (1907), S. 9–10, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Pelzeln,_Marie_Edle_von&oldid=- (Version vom 18. April 2024, 09:52 Uhr UTC)
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Pelzeln: Marie Edle von P. – pseud. Emma Franz –, geboren zu Wien am 4. December 1830, † daselbst am 25. Juli 1894, jüngere Schwester der Fanny (Franziska) v. P. – pseud. Henriette Franz –, geboren zu Wien am 6. December 1826, † inzwischen daselbst am 12. August 1904, väterlicher- wie mütterlicherseits aus Familien abstammend, die in Staat und Gesellschaft wie auch in der Litteratur eine achtenswerthe Stellung einnahmen. Der väterliche Großvater, Regierungerath Josef Bernhard Pelzel Edler von [10] Pelzeln (1745–1804), war Verfasser mehrerer gelungener Lust- und Trauerspiele. Die mütterliche Großmutter war die bedeutende und ungemein fruchtbare Altwiener Schriftstellerin Karoline Pichler geb. v. Greiner (s. A. D. B. XXVI, 106), in deren Hause durch mehrere Generationen ein reges schöngeistiges Leben herrschte und die bedeutendsten litterarischen Größen verkehrten. Der Einfluß dieser Umgebung erweckte in den Schwestern Pelzeln, deren Erziehung von Mutter und Großmutter auf das sorgsamste geleitet wurde, schon in früher Jugend die Lust, sich in Gedichten und Erzählungen zu versuchen. Die Freude am Schaffen wuchs mit den Jahren, seit 1862 traten sie mit ihren Geistesproducten in die Oeffentlichkeit und entwickelten seitdem eine große Fruchtbarkeit insbesondere auf novellistischem Gebiete. Die zahlreichen[WS 1], zumeist in verschiedenen österreichischen und reichsdeutschen Zeitschriften (u. a. in dem vom Oesterr. Volksschriftenverein herausgegebenen „Oesterr. Jahrbuch“) erschienenen Arbeiten der beiden Schwestern zeichnen sich durch zarten und edlen Gedankenausdruck, durch idealen ethischen und patriotischen Schwung aus und haben bleibenden Werth. Ueber die früher verstorbene jüngere, litterarisch bedeutsamere Schwester Marie hat Dr. Hanns Maria Truxa eine liebevoll geschriebene Biographie: „Marie Edle v. Pelzeln. Ein Beitrag zur Literaturgeschichte Oesterreichs“ (Wien 1895) herausgegeben, welche 4 Romane, 17 Erzählungen größeren Umfanges und 186 kleinere Erzählungen und Novellen aufzählt und nebst einigen Gedichten im Anhange drei bis dahin ungedruckte Novellen: „Cavalleria rusticana“, „Die Alte vom Walde“ und „Nicht Alles was glänzt ist Gold“ veröffentlicht.

Die ältere Schwester Fanny, von deren Schriften besonderes der 1884 bei Bachem in Köln erschienene Roman „Der Erbe vom Weidenhof“ zu nennen ist, lebte nach Mariens Hinscheiden fast nur mehr ihren Familienerinnerungen, wovon ihre letzte Erzählung: „Aus Karoline Pichler’s letzten Lebensjahren“ („Oesterr. Kaiserjubiläums-Dichterbuch“, redigirt von Dr. Hanns Maria Truxa, Wien 1899, S. 54) ein schönes Zeugniß gibt.

C. M. T.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: zahreichen