ADB:Ravit, Johann Christian

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Artikel „Ravit, Johann Christian“ von Carsten Erich Carstens in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 27 (1888), S. 474, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ravit,_Johann_Christian&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 05:24 Uhr UTC)
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Ravit: Johann Christian R., geboren am 16. August 1806 in der Stadt Schleswig. Sein Vater war früher Kammerrath und Klosterschreiber in Preetz. Seine Vorbildung erhielt er auf den Gymnasien in Plön und Lübeck und er studirte darauf seit 1826 Rechts- und Staatswissenschaften in Kiel, Heidelberg und Jena. 1831 bestand er das juristische Amtsexamen in Schleswig. Darauf trat er als Volontär in die königliche Rentekammer zu Kopenhagen und rückte hier zum Comtoirchef und wirklichen Kammerrath vor. 1842 ward er zum ordentlichen Professor der Nationalökonomie und Statistik an der Kieler Universität berufen. 1843 hier Dr. phil. h. c., 1845 zugleich Administrator der königl. Schulbuchdruckerei daselbst; 1848 Mitglied der Stände- und Landesversammlung für die Universität, Director der Kiel-Altonaer Eisenbahn. 1851 von der dänischen Regierung aus seinen Aemtern entlassen, siedelte er nach Hamburg über und gründete hier 1854 die Hamburg-Bremer Feuerversicherungsgesellschaft, 1856 war er erster Director der Mitteldeutschen Creditbank in Meiningen, legte diese Stelle jedoch nach einem Jahre nieder, weil der ursprüngliche Plan, dieses Bankinstitut theilweise auf große industrielle Unternehmungen zu stützen, verlassen ward. Er zog dann nach Oldenburg, wo er eine Bank errichtete. Nach dem Tode seiner Frau zog er 1861 nach Lübeck, 1865 war er mit thätig bei den Verhandlungen über die finanzielle Auseinandersetzung zwischen dem Königreich Dänemark und den Herzogthümern Schleswig-Holstein, trat aber vor Beendigung derselben zurück, wegen des Gangs, den die Auseinandersetzung nahm. Er hielt sich dann eine Zeit lang in Kiel auf, ging 1867 nach Hamburg und ist am 9. September 1868 in Schleswig gestorben. Im Auftrag der königl. Rentekammer hat er Bd. IX der systematischen Sammlung der Verordnungen für Schleswig-Holstein bearbeitet, als Secretär der statistischen Commission in Kopenhagen die Volkszählungslisten 1840. Er war Mittheilnehmer an der Herausgabe des „Staats- und Erbfolgerechts des Herzogthums Schleswig“ 1846; gab mit Falk heraus: „Sammlung der wichtigsten Urkunden, welche auf das Staatsrecht der Herzogthümer Schleswig und Holstein Bezug haben“, Kiel 1847; redigirte von 1845–1848 das Jahrbuch der Gesetzgebung und Verwaltung der Herzogthümer Schleswig-Holstein und Lauenburg; gab ferner heraus: „Staatshandbuch für Schleswig-Holstein“, 1849; „Archiv staatswissenschaftlicher Abhandlungen“, Lübeck 1862, 1863. Außerdem erschien von ihm: „Ueber unsere Münzzustände“, Kiel 1848; „Der Civilstaatsdienst in den Herzogthümern Schleswig-Holstein“, Kiel 1852; „Ueber progressive Einkommensteuer“, Lübeck 1862; „Untersuchungen über die Staatssuccession im Herzogthum Lauenburg“, Kiel 1864; „Die Steuern in Schleswig-Holstein und das Preuß. Steuersystem“, Hamburg 1867 und verschiedene Beiträge zu Zeitblättern und Zeitschriften.

Alberti, Schlesw.-Holst. Schriftstellerlex. II, 239; Fortsetzung II, 158.