ADB:Rivius, Johann (Philosoph)

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Artikel „Rivius, Johann“ von Georg Müller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 28 (1889), S. 713, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rivius,_Johann_(Philosoph)&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 14:30 Uhr UTC)
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Rivius: Johann R., Sohn des Vorigen, geboren zu Annaberg, studirte in Leipzig zuerst Medicin und wandte sich dann den classischen Sprachen zu. Er war der erste protestantische Rector der Stiftsschule zu Zeitz, seit 1572 bekleidete er die gleiche Stellung an dem evangelisch-lutherischen Stadtgymnasium zu Halle. Nach Niederlegung dieses Amtes ertheilte er Privatunterricht, wird auch der kurfürstlichen Stipendiaten Präceptor genannt. Später erscheint er als Professor der philosophischen Facultät in Leipzig. Dieses Amt gab er 1584 auf, um in „ferne entlegenen Landen“ eine ihm angebotene Stellung anzunehmen. Darauf war er in Polen als Orator an den Verhandlungen der Synode zu Wilda 1585 betheiligt. 1594 trat er mit einer uns erhaltenen Rede das Amt eines Schulinspectors in Riga an. Seine schriftstellerische Thätigkeit, vielfach mit der seines Vaters verwechselt, beschäftigt sich mit der Philosophie und Rhetorik. Hierher gehören unter anderem: „Tabulae trium M. T. Ciceronis librorum de officiis“ (Basel 1561), „Loci communes philosophici, qui ad Logicam spectant, diagrammatum tabulis delineati“ (Glaucha 1579), „De lectione historiae“ (Wilna 1585). Eine Geschichte Naumburgs, welche er Georg Fabricius zur Begutachtung übersandte, scheint verloren gegangen zu sein.

Vgl. über ihn außer den bei dem vorhergehenden Artikel verzeichneten Quellen: F. K. Gadebusch, Livländische Bibliothek nach alphabetischer Ordnung. 3. Theil. Riga 1777. S. 37–41. – J. Chr. v. Dreyhaupt, Beschreibung des Saal-Creyses. 2. Theil. Halle 1750. S. 197. – F. A. Eckstein, Beiträge zur Geschichte der Halleschen Schulen I, 5. Halle 1850. – Chr. G. v. Friese, Beyträge zur Reformationsgeschichte in Polen und Litthauen. 2. Theil. II, 132. – Zwei Schreiben an Julius Pflug, sowie eins an Kurfürst August befinden sich im K. S. Hauptstaats-Archiv zu Dresden.