ADB:Rutowsky, Friedrich August Graf

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Artikel „Rutowsky, Friedrich August Graf“ von Winkler. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 30 (1890), S. 51–52, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Rutowsky,_Friedrich_August_Graf&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 07:49 Uhr UTC)
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Rutowsky: Friedrich August Graf R., ein natürlicher Sohn König August II. von Polen und einer Türkin Fatime, später Maria Anna Frau v. Spiegel, geb. am 19. Juni 1702, erhielt seine Erziehung in Paris und am sardinischen Hofe. Am 26. Mai 1727 trat er als Generalmajor in die sächsische [52] Armee und kurz hierauf in preußische Dienste, aus denen er jedoch schon 1729 wieder nach Sachsen zurückkehrte. In den folgenden Jahren wohnte er den Feldzügen in Polen und am Rhein bei, ward am 1. Januar 1736 Generallieutenant und Commandant der Garde du Corps, und stand als solcher 1737 an der Spitze des sächsischen Reichscontingentes gegen die Türken in Ungarn. Am 21. April 1738 ward er General der Cavallerie, am 9. August 1740 Gouverneur von Dresden und Commandant der Leibgrenadiergarde, am 10. August Obristhaus- und Landzeugmeister; am 10. Januar 1742 erfolgte seine Ernennung zum Chef eines Dragonerregiments. Während des 1. schlesischen Krieges commandirte er die sächsischen Truppen in Böhmen und betheiligte sich mit denselben am 26. November 1742 an der Erstürmung von Prag. 1745 befehligte er die in Sachsen zurückgebliebenen Truppen, vereinigte diese sodann bei Leipzig mit dem größten Theile des aus Böhmen zurückgekommenen sächsischen Heeres und führte dieses auch am 15. December 1745 in der Schlacht bei Kesselsdorf. Am 6. Januar 1746 zum General en chef, am 11. Januar 1749 endlich zum Feldmarschall befördert, gelang es ihm trotz vielfacher Bemühungen nicht, die in den kommenden Friedensjahren vom Premierminister Grafen Brühl über die Armee verhängten Reductionen, welche deren Schlagfertigkeit in Frage stellten, abzuwenden; er mußte im Gegentheile bei dem plötzlich mit Preußen ausbrechenden Kriege die schnell zusammengezogene und im Lager bei Pirna vereinigte, nur 18100 Mann starke sächsische Armee am 16. October 1756 dem König Friedrich II. von Preußen kriegsgefangen übergeben. Während der Kriegsjahre hielt sich R. in Sachsen auf und resignirte unmittelbar nach Abschluß des Hubertusburger Friedens am 3. März 1763 auf alle seine militärischen Würden. Er starb am 16. März 1764 zu Pillnitz.

Winkler.