ADB:Starkenberg, Hartmann von

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Artikel „Starkenberg, Hartmann von“ von Konrad Burdach in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 35 (1893), S. 495–496, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Starkenberg,_Hartmann_von&oldid=- (Version vom 23. April 2024, 20:04 Uhr UTC)
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Starkenberg: Hartmann v. St., Minnesänger. Man wird ihn nicht mit der österreichischen Familie in Zusammenhang bringen dürfen, aus der jener Gundaker von Starkenperc stammte, welcher 1224 zu Frisach mit Ulrich von Liechtenstein turnierte (Frauendienst Lachmann 67, 13): deren Name lautet meist Starhenberg und ein Hartmann läßt sich unter ihnen nicht nachweisen. Das ist der Fall bei der mächtigen tirolischen Ministerialenfamilie von Starkenberg, in der 1260 ein Hartmann urkundlich erscheint. Dies wird wol der Dichter sein. Seine drei von der großen Heidelberger Liederhandschrift bewahrten Gedichte zeigen in einfachen Formen rein höfischen Charakter, wie es seiner Heimath, wo sich am längsten ritterliches Leben und ritterliche Dichtung erhalten hat, gemäß ist. Das dritte ruft zu sommerlicher Freude und Frauendienst auf, feiert die Geliebte, in deren Dienst Schild und Speer erkrachen müsse. Das zweite ist in der Fremde verfaßt: Heide und Plan mischen sich mancherlei Farbe, sein Herz sehnt sich nach der fernen Liebsten; er sucht einen Boten an sie und wollte, wenn er einen Deutschen dazu fände, ihn auf Händen tragen. Offenbar befindet er sich in Italien. Und hier scheint auch das erste Gedicht entstanden zu sein, das originellste: im Jahr vorher hat er sein Land verlassen, aber das hat ihm nichts genützt; vergeblich hat er dort ein Heiligenbild, das sonst jedem einen Wunsch gewährt, gebeten, der Geliebten seinen Liebeskummer mitzutheilen. Sie weiß immer noch nicht, was ihn drückt. Nun schwankt er, wie er sie der Ehre gemäß [496] aufklären soll, und da er keinen Boten hat, entschließt er sich, ihr dieses Lied selbst als Boten zu senden, aus dem sie selber alles merken werde.

von der Hagen, Minnesinger II, 73 f.; III, 662; IV, 413 ff.