ADB:Sturm, Karl Christian Gottlieb

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Sturm, Karl Christ. Gottl.“ von Carl Leisewitz in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 37 (1894), S. 40–41, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Sturm,_Karl_Christian_Gottlieb&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 01:45 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Nächster>>>
Sturm, Kaspar
Band 37 (1894), S. 40–41 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Karl Christian Gottlob Sturm in der Wikipedia
Karl Christian Gottlob Sturm in Wikidata
GND-Nummer 117364118
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|37|40|41|Sturm, Karl Christ. Gottl.|Carl Leisewitz|ADB:Sturm, Karl Christian Gottlieb}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=117364118}}    

Sturm: Karl Christ. Gottl. St., Dr. phil., ord. Professor der Cameralwissenschaften zu Bonn und herzogl. sächsischer Hofrath, † im J. 1826. Nachdem er in dem reußischen Städtchen Hohenleuben, wo er im J. 1781 geboren war, sich auf den Besuch der Universität vorbereitet hatte, ging er nach Jena, um dort philosophische und cameralistische Studien zu betreiben. Nach Vollendung derselben fand er Gelegenheit, sich auch mit den landwirthschaftlichen Verhältnissen auf mehreren herzoglichen Besitzungen vertraut zu machen und damit eine weitere Grundlage für seine spätere Berufsthätigkeit zu gewinnen. Da nach seinen Wahrnehmungen in den thüringischen landwirthschaftlichen Kreisen um jene Zeit das Bedürfniß nach Belehrung durch Fachschulen rege geworden war, suchte er das Interesse des Herzogs von Sachsen-Weimar für die Errichtung [41] eines landwirthschaftlichen Instituts auf dem Kammergute Tieffurth zu erwecken, und er konnte diesen Plan auch bald unter hoher Protection zur Ausführung bringen. Mit der Leitung dieses Institutes betraut erhielt er außerdem noch einen Lehrauftrag von der Universität Jena, wo er 1807 als außerordentlicher Professor der Philosophie angestellt wurde, um dort in den Wintersemestern Vorlesungen über Cameralia zu halten, während ihm die Sommerperioden für die Verfolgung seiner Lehraufgaben in Tieffurth reservirt geblieben waren. Hier vereinigte er alljährlich einen mehr oder minder zahlreichen Kreis von Schülern um sich, denen er theils durch Anschauung und Anleitung in der dortigen Musterwirthschaft, theils durch anderweitige Lehrthätigkeit Aufklärung und Anregung zu bieten suchte. Daneben war er auch vielfach litterarisch thätig und gab eine Reihe von größeren und kleineren Schriften heraus. Unter diesen sind als die wichtigsten zu nennen: „Grundlinien einer Encyklopädie der Cameralwissenschaft“ (Jena 1807); ferner das „Jahrbuch der thüringischen Landwirthschaft“ (2 Bde., 1808/9) und sein „Lehrbuch der Cameralpraxis“ (Jena 1810, 1812). Als Ergebnisse seiner Bemühungen, ein wissenschaftliches System in die Thierveredlungskunde zu bringen, veröffentlichte er die Schriften: „Ueber die wichtigsten Rassezeichen der Hausthiere“ (Jena 1812) und „Die Viehrassen auf den großherzoglich weimarischen Kammergütern“ (1820). Außerdem verfaßte er noch ein „Lehrbuch der Landwirthschaft“ (in 2 Bänden 1819/21), mit welchem sein Name in weitere Kreise getragen wurde.

Als er 1819 einem Rufe an die Universität Bonn gefolgt war, gelang es ihm auch dort bald sich durch seine Lehrthätigkeit Anerkennung zu erwerben, aber er hatte nur noch eine kurze Frist zum Wirken gefunden und wurde, in der Vorbereitung weiterzielendcr litterarischer Aufgaben begriffen, durch einen plötzlichen Tod aus unvollendeter Bahn abgerufen.

Vgl. Neuer Nekrolog der Deutschen, und Landwirthschaftl. Conv.-Lexikon von A. v. Lengerke, IV. Bd.


Anmerkung (Wikisource)

Die Auflösung der verschiedenen Vornamenkürzel Sturms führt laut Taufregister im Pfarramt Hohenleuben für 1781 zu den Vornamen Karl Christian Gottlob.