ADB:Vogel von Frommannshausen, Albrecht

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Artikel „Vogel, Albrecht, Ritter v. Frommanshausen“ von Gustav Frank in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 94, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Vogel_von_Frommannshausen,_Albrecht&oldid=- (Version vom 29. März 2024, 01:11 Uhr UTC)
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Vogel: Karl Albrecht V. Ritter v. Frommanshausen, geboren am 10. März 1822 als vierter Sohn des kgl. sächsischen Oberrechnungsrathes Franz Friedrich V. in Dresden, besuchte, nach Beendigung seiner theologischen Studien in Leipzig, Neander zu hören die Universität Berlin. Auf dessen Rath hat er sich, nachdem er mehrere Jahre als Privatlehrer thätig gewesen, 1850 mit der Abhandlung „De Bonizonis episcopi Sutrini vita et scriptis“ in Jena als Privatdocent habilitirt. Als solcher schrieb er sein Hauptwerk, die Biographie des Ratherius von Verona (2 Th. 1854), welche zur Aufhellung des seculum obscurum der Kirche beigetragen und ein gerechteres Urtheil über dasselbe vermittelt hat. Zwei Vorträge über Peter Damiani (1856) und Kaiser Diocletian (1857) folgten. V. vertrat in Jena, wie Andere vor ihm, eine mild supernaturalistische Richtung in der Weise Neander’s ohne tiefer greifende Wirkung. Mehr Anklang als seine (auf Kirchengeschichte und neutestamentliche Exegese sich erstreckenden) Vorlesungen, fanden seine gelegentlich gehaltenen Predigten. Im J. 1856 wurde er zum außerordentlichen Professor ernannt, 1861 als ordentlicher Professor der neutestamentlichen Exegese an die k. k. evangelisch-theologische Facultät in Wien berufen. Seine letzte wissenschaftliche Arbeit waren seine „Beiträge zur Herstellung der alten lateinischen Bibelübersetzung“ (1868). Seitdem hat er sich, abgesehen von einigen, anläßlich des fünfzigjährigen Facultätsjubiläums verfaßten Gelegenheitsschriften, auf seine Vorlesungen und anderweitige Praxis beschränkt, indem er eine Sonntagsschule leitete, als Abgeordneter die Facultät zwei Mal auf der Generalsynode A. B. vertrat, für die Einverleibung der Facultät in den Universitätsverband eifrig, wenn auch erfolglos, eintrat, endlich indem er in Personalfragen (Berufungen und Habilitationen) eine außergewöhnliche Regsamkeit entwickelte. Seine Richtung schien die frühere Milde verloren zu haben. Eine schmerzhafte Krankheit zwang ihn, vor der gesetzlichen Frist seine Entlassung zu nehmen, und ihr ist er am 11. September 1890 erlegen.

J. Günther, Lebensskizzen der Professoren der Universität Jena. 1858, S. 46. – G. Frank, Die k. k. evangelisch-theologische Facultät in Wien. 1871, 61.