Zum Inhalt springen

ADB:Amerbach, Johannes

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Amerbach, Johannes“ von Otto Mühlbrecht in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 398, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Amerbach,_Johannes&oldid=- (Version vom 9. Dezember 2024, 20:00 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Amerbach, Bonifacius
Nächster>>>
Amerbach, Veit
Band 1 (1875), S. 398 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Johann Amerbach in der Wikipedia
Johann Amerbach in Wikidata
GND-Nummer 123073189
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|398|398|Amerbach, Johannes|Otto Mühlbrecht|ADB:Amerbach, Johannes}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=123073189}}    

Amerbach: Johann A., (Magister Johannes. Hans v. Amorbach, Emmerpach, Emrebach), Baseler Buchdrucker, geb. 1444 (nicht 1434) zu Reutlingen[1] und laut der von seinem Sohn verfaßten Grabschrift † 1. Jan. 1514, arbeitete nachdem er in Paris unter Johannes a Lapide studirt hatte, in Anton Koburgers Officin in Nürnberg und gründete dann zwischen 1475 und 1480 eine Druckerei in Basel, die ihm unter den Gelehrten in Deutschland bald einen berühmten Namen machte. „Am mitwuchen post inventionem crucis“ (5. Mai) 1484 erhielt er das Bürgerrecht in Basel. Durch eigene Gelehrsamkeit befähigt und von Reuchlin, Wimpheling, Leontorius, Pellican, Conon u. A. unterstützt, hat er sich namentlich durch seine trefflichen Ausgaben des Augustin, Hieronymus und andrer Kirchenväter neben zahlreichen sonstigen Drucken ein großes Verdienst erworben. Für manche Arbeiten verband er sich mit Froben, z. B. für die erst 1516–1526 unter seinen Söhnen in 9 Bänden Fol. erschienene Ausgabe des Hieronymus. Er war einer der ersten, welcher die lateinische Type an Stelle der gothischen verwandte und seine beim Augustin gebrauchte Type ist lange Zeit mustergültig geblieben. – Verheirathet mit Barbara Ortenberg, geb. 1453, † 1513, hatte er außer 2 Töchtern 3 Söhne: Bruno, geb. 1485, † 12. Oct. 1519, der, nachdem er zu Paris Theologie studirt, im väterlichen Hause den Wissenschaften lebte; Basilius, Magister und Buchdrucker zu Basel, geb. 1488, † 1535 und Bonifacius, geb. 1495 (s. d.)

Fechter in den Beiträgen z. Baseler Gesch. Bd. 2. (1843) 169 f. und ders. im Baseler Taschenb. v. 1863 S. 255 f. Stockmeyer und Reber, Baseler Buchdruckergesch. S. 30. Didot, essai sur la typographie: Maittaire, annales typogr. Bd. I. 140.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. S. 398. Z. 9 v. o.: Die Angabe, daß Joh. Amerbach zu Reutlingen geboren sei, ist falsch. Sie geht auf eine unrichtige Correctur zurück, welche Jean de la Caille in seiner Histoire de l’Imprimerie etc., 1689, an der freilich falschen Mittheilung J. Saubert’s (Historia bibliothecae reipublicae Noribergensis, 1643, p. 117) vornahm, wonach ein Joh. de Auerbach 1469 in Reutlingen gedruckt hätte. Vgl. des Unterzeichneten Aufsatz: Ist Joh. Amerbach … von Reutlingen gewesen? im Centralblatt für Bibliothekswesen III, 1886, S. 345 fgg. [Bd. 26, S. 825]