ADB:Chokier, Erasmus von
Lipsius) und Jura studirt hatte, wirkte er in seiner Vaterstadt als Advocat. Er hat sich durch zwei bahnbrechende Werke ein dauerndes Verdienst um die Rechtswissenschaft erworben, nämlich durch den „Tractatus de jurisdictione ordinarii in exemptos deque illorum exemptione ab ordinaria jurisdictione“ und durch den „Tractatus juridicus de advocatiis feudalibus“. Dieses Werk erschien 1624 in Köln und im selben Jahre in Wetzlar. Ersteres zuerst in Köln 1620–24, dann 1629 mit Zusätzen vom Bruder des Verfassers, dem auch hervorragenden Advocaten und späteren Generalvicar Johannes v. Ch. (1576–1656), endlich zum dritten Male herausgegeben von Verhorst 1684. Eine Schrift des Erasmus „De privilegiis senectutis“ blieb ungedruckt, scheint aber vom Bruder benutzt worden zu sein. Verschiedene Mitglieder der Familie Ch. haben sich als Juristen, als Theologen und als Wohlthäter der Stadt Lüttich einen ehrenvollen Namen erworben. – Vgl. die biographischen und bibliographischen Werke von Becdelièvre, Abry, Van der Meer, und hauptsächlich den Artikel Chokier von Capitaine in der belgischen Biographie nationale.
Chokier: Erasmus v. Ch., geb. zu Lüttich 1569, † 1625. Er gehörte einem angesehenen Lütticher Geschlechte an, dessen Abstammung von den alten Edlen von Sürlet, Herren v. Ch., keineswegs feststeht. Nachdem er in Löwen Humaniora (unter