ADB:Cunitz, Maria

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Artikel „Cunitz, Maria“ von Adolf Schimmelpfennig in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 4 (1876), S. 641, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Cunitz,_Maria&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 08:04 Uhr UTC)
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Cunitz: Maria C., eine gelehrte Schlesierin, geb. um 1610, † 1664 in Pitschen, war die Tochter des gelehrten Arztes Heinrich C., Erbherrn der Güter Kunzendorf und Hoch-Giersdorf bei Schweidnitz und in Latein und Französisch, Mathematik und Arzneikunde so bewandert, daß sie von den bewundernden Zeitgenossen die „schlesische Pallas“ genannt wurde. In ihren jüngern Jahren sich viel mit Astrologie beschäftigend, erwarb sie sich unter der Anleitung des gelehrten Arztes Elias v. Löben, ihres spätern Gemahls, so gründliche Kenntnisse in Mathematik und Astronomie, daß sie unter Benutzung der Rudolfinischen Tafeln astronomische Tabellen ausarbeitete, mit deren Hülfe sich die Oerter der Planeten für jeden beliebigen Zeitpunkt bequem berechnen ließen. Dieses unter dem Titel „Urania propitia sive tabulae astronomicae mire faciles, vim hypothesium physicarium a Kepplero proditarum complexae, facillimo calculandi compendio sine ulla Logarithmorum mentione phaenomenis satisfacientes“, lateinisch und deutsch in Folio (264 Seiten Text und 286 Seiten Tafeln), 1650 in Oels auf ihre Kosten gedruckte und dem Kaiser Ferdinand III. dedicirte große Werk war von ihr in dem Nonnenkloster Olobok im Großherzogthum Posen, wo sie mit ihrem Gemahl während des Krieges ein gastliches Asyl gefunden hatte, ausgearbeitet worden. Ihr Ruhm verbreitete sich weit über die Grenzen Schlesiens; mit den größten Gelehrten ihres Jahrhunderts wechselte sie Briefe.

Einleitung und Vorrede zur „Urania propitia“. Lichtstern, Schlesische Fürstenkrone, S. 769. Henelii Silesiographia ren., cap. VI, p. 684. Johann Caspar Eberti, Schlesiens hoch- und wohlgelehrtes Frauenzimmer, Breslau 1727, S. 25–28. Theodor Crusius, Vergnügung müßiger Stunden, VII, S. 64.