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ADB:Hauff, Johann Karl Friedrich

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Artikel „Hauff, Johann Karl Friedrich“ von Moritz Cantor in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 11 (1880), S. 48, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hauff,_Johann_Karl_Friedrich&oldid=- (Version vom 5. Oktober 2024, 09:47 Uhr UTC)
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Hauff: Johann Karl Friedrich H., geb. am 21. April 1766 in Stuttgart, † am 24. December 1846 in Brüssel. Nachdem H. in Tübingen studirt, auch die Magisterwürde erlangt hatte, bekleidete er vier Jahre lang (1790–94) eine Hofmeisterstelle im Hause des Reichskammergerichts-Procurator v. Bastell in Wetzlar. Dann wurde er außerordentlicher, ein Jahr später ordentlicher Professor der Philosophie in Marburg. Als die Kriegsnähe den Bestand der dortigen Universität bedrohte, siedelte H. 1808 nach Wien über, um 1809 einem Rufe als Director des technischen Instituts nach Augsburg, 1811 einem weiteren Rufe nach Blansko bei Brünn in Mähren als Salm-Reifferscheid’scher Forst-, Berg- und Hüttendirector Folge zu leisten. Wieder wenige Jahre später finden wir ihn 1815 als Lehrer der Mathematik am Gymnasium zu Köln, dann 1817 als Professor der Chemie an der Universität zu Gent. Als solcher wurde er 1830 pensionirt und lebte dann in Brüssel mit mathematischen Studien beschäftigt, deren Ergebnisse jedoch nicht veröffentlicht worden sind. Unter Hauff’s Schriften ist die Uebersetzung von Carnot’s Betrachtungen über die Theorie der Infinitesimalrechnung (Frankfurt a/M. 1800) heute noch gesucht. Eine Uebersetzung der sechs ersten, des 11. und 12. Buches des Euklid wurde zwei Mal aufgelegt (Marburg 1797 und 1807). Charakteristisch für die Zeit ist die Vorrede Hauff’s, in welcher er, ein glühender Verehrer Euklid’s, erklärt: „Daß ich nur die ersten sechs Bücher sammt dem 11. und 12. mit Ausschließung der übrigen übersetzt habe, geschah aus keiner anderen Ursache, als, weil ich versichert bin, daß die übrigen fast Niemand mehr liest.“ Die Parallelensätze des Euklid sagten zwar H. nicht besser zu als sonstigen Geometern, und so suchte auch er, wie viele Andere, dieselben zu verbessern, ein jedenfalls fruchtloses Bemühen, so lange man in der Geometrie der Ebene blieb und die Wahrheiten der euklidischen Sinneswelt als solche nicht anfocht. Die Versuche Hauff’s sind theils als besondere Abhandlungen erschienen, theils als Capitel von elementaren Werken, die bei Strieder, Hessische Gelehrtengeschichte, Bd. XVIII. S. 209 ff., zusammengestellt sind.