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ADB:Hoffmann zu Gruenpüchel und Strechau, Hanns Freiherr

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Artikel „Hofmann, Johann, Freih. zu Grünbüchel und Strechau“ von Heinrich Ritter von Zeißberg in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 12 (1880), S. 629–630, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Hoffmann_zu_Gruenp%C3%BCchel_und_Strechau,_Hanns_Freiherr&oldid=- (Version vom 29. November 2024, 13:47 Uhr UTC)
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Hofmann: Johann H., Freih. zu Grünbüchel und Strechau, Sohn Friedr. H. des Jüngeren und der Margarethe Püchlerin, welche diesem die Herrschaft Grünbüchel bei Rottenmann zubrachte. Um 1492 geb., reiste H. nach dem Tode Kaiser Maximilians I. 1519 als einer der Abgeordneten Steiermarks mit Sigmund v. Herberstein nach Spanien zu dem neuen Landesherrn Karl (V.), fungirte als erzherzoglicher Commissar 1522 bei der Erbhuldigung in Krain, und erscheint seit 1527 als Hauptmann zu Wiener Neustadt und Schatzmeister König Ferdinands, der ihm 1541 zum Lohn für seine Dienste die Veste Strechau an der Ausmündung des Palten und des Ennsthales verlieh. Von ihm schreibt sich größtentheils die heutige äußere Gestalt der imposanten Felsenburg Strechau her. Auf dem Reichstage zu Augsburg 1530, desgleichen auf den Reichstagen von 1547–1548 treffen wir neben anderen Räthen König Ferdinands auch unseren H., von welchem der venetianische Botschafter am Hofe des römischen Königs Bernardo Navigiero (1547), indem er ihn neben Gienger stellt, bemerkt, daß er „Alles in Allem“ und der „tüchtigste Mann“ sei, den der König habe. Als Burggraf von Steier (seit 1532) suchte er die Verbreitung der evangelischen Lehre wachsam zu verhindern; später bekannte er sich selbst zum neuen Glauben. Anfangs wenig begütert, erwarb er sich mit der Zeit ein fürstliches Vermögen, das er gleich vielen anderen Capitalisten jener Zeit im Bergbau fruchtbringend zu machen suchte. So entdeckte und baute er am Arzberg bei Losenstein im Lande ob der Enns auf Eisen, zu Gonnowitz und Tüffer bei Cilli in Steiermark auf Silber und Blei. König Ferdinand erhob ihn und sein Geschlecht am 22. März 1540 mit dem Titel: Freiherr zu Grünbüchel und Strechau in den Herrenstand und belehnte ihn und seine Nachkommen (1540) mit dem Erblandhofmeisteramte in Steiermark und 1559 mit dem durch das Aussterben der Grafen von Schaumberg erledigten [630] Erbmarschallamte in Oesterreich und Steiermark. H. starb am 18. Juli 1564 auf dem Schlosse zu Steier. Seine erste Gemahlin war Potentiana, Tochter Wolfgangs v. Oberburg, seine zweite Clara, Tochter Wolfgangs Freiherrn v. Rogendorf. H. hinterließ drei Söhne, die Stifter der österreichischen, der steiermärkischen und der mährisch-schlesischen Linie seines nunmehr erloschenen Hauses. Seine Enkel aus der steirischen Linie waren eifrige Protestanten, mußten aber später nach Franken auswandern, wohin sich auch seine an Septimius, Freiherrn v. Jörger vermählte Urenkelin Anna Potentia begab, nachdem sie Strechau an das Stift Admont verkauft hatte.

Bergmann, J., Medaillen auf berühmte und ausgezeichnete Männer des österr. Kaiserstaates, I. 203 ff.