ADB:Schwimmer, Ernst Ludwig

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Artikel „Schwimmer, Ernst Ludwig“ von Julius Pagel in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 287–288, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Schwimmer,_Ernst_Ludwig&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 09:23 Uhr UTC)
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Schwimmer: Ernst Ludwig Sch., hervorragender Dermatopatholog zu Budapest, geboren daselbst am 14. November 1837, begann das Studium der Medicin in Pest zu einer Zeit, als die Unterrichtssprache daselbst noch die deutsche war, ging zur weiteren Ausbildung nach Wien, bildete sich dort unter Oppolzer und Skoda aus und wurde 1861 Dr. med. Als Secundarius im Wiener allgemeinen Krankenhause widmete er sich mehrere Jahre hindurch mit Vorliebe der Dermatologie unter Hebra’s Leitung, machte – ehe er sich 1865 in seiner Vaterstadt etablirte – eine Studienreise nach dem Orient und hielt sich mehrere Monate in Aegypten auf, um die endemischen Krankheiten [288] des Nillandes durch Autopsie kennen zu lernen. 1871 habilitirte er sich an der Budapester Universität als Docent der Dermatologie, wurde 1879 zum a.o. Professor derselben ernannt; es gelang ihm, nach vielen Schwierigkeiten seiner Doctrin so weit Geltung zu verschaffen, daß die im Budapester allgemeinen Krankenhause als unbeachtete und als Filialabtheilung bestandene kleine dermatologische Station, der er zehn Jahre lang als o. Arzt vorstand, aufgehoben und dafür im neuen städtischen Krankenhause eine den modernsten Anforderungen entsprechende große dermatologische Abtheilung errichtet wurde, mit einem Belegraum von 120 Betten, welcher Station er seitdem als dirigirender Chefarzt vorstand und die zu Lehr- und Lernzwecken in gleich zweckmäßiger Weise diente. Von seinen zahlreichen Schriften sind folgende größere Arbeiten zu erwähnen: „Medicinische Studien über Aegypten“ (Orvosi hetilap 1864, 65); „Dermatologie“ (Budapest 1874, das erste Lehrbuch der Hautkrankheiten in ungar. Sprache); „Leukoplakia buccalis“ (Wien 1878, mit 5 chromolith. Tafeln); „Die Therapie der Variola vom Standpunkte der Mikrococcuslehre“ (v. Ziemssen’s Archiv f. klin. Medic., 1880); „Ueber Lepra in Ungarn“ (Budapest 1880); „Die neuropathischen Dermatonosen“ (Wien 1883); ferner in v. Ziemssen’s Specieller Pathologie und Therapie (XIV, 1883) eine Reihe von Artikeln über einzelne Hautaffectionen: „Der heutige Stand der Syphilistherapie“ (ungarisch, Budapest 1885). Außerdem, 1863 angefangen, medicinische Journalartikel in deutscher, ungarischer und französischer Sprache, Arbeiten für Virchow’s und v. Holtzendorff’s Sammlungen, Eulenburg’s Real-Encyklopädie, das Biographische Lexikon, medicinische Reisebriefe u. s. w. Sch. starb am 25. Februar 1898.

Vgl. Biogr. Lexikon, hsg. von Pagel, S. 1566.