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ADB:Silber, Christoph Heinrich August

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Artikel „Silber, Christoph Heinrich August“ von l. u. in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 34 (1892), S. 308, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Silber,_Christoph_Heinrich_August&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 08:53 Uhr UTC)
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Silber: Christoph Heinrich August S., Magister der Philosophie, war vom Jahre 1768 an bis 1774 Geistlicher an der Strafanstalt zu Schloß Waldheim und ward später Superintendent zu Hildrungen in Thüringen. Seine Frau war die Tochter des Pastors Samuel Benjamin Fehre in Burgstädt. Nach sechsjähriger, fast ununterbrochener Krankheit starb er im Januar 1797. Die wenigen schmerzfreien Stunden während dieser Krankheit verwandte er zur Abfassung eines kleinen hymnologischen Werkes, das sein Sohn Benjamin nach seinem Tode unter dem Titel: „Liturgisches Vermächtniß für seine Zeitgenossen von M. C. A. H. Silber“ (Freiberg 1800) herausgab; das Werk enthält einen Vorschlag zu einem „allgemeinen Kirchengesangbuch“, 42 „Probegesänge“ für ein solches Gesangbuch und „Nacherinnerungen“; die Probegesänge sind unter dem Titel: „Sammlung auserlesener Lieder“ zu gleicher Zeit (wohl aus demselben Satz) auch für sich erschienen. Die Lieder sind zum Theil Ueberarbeitungen älterer. Der Dichter stellt an sich hinsichtlich der Sprache und des Reimes große Ansprüche, und in dieser Hinsicht sind seine Lieder theilweise nicht so übel gerathen; inhaltlich gehören sie der moralisirenden Richtung jener Zeit an, die wenig poetische Kraft bewährte; in Gemeindegesangbücher kam wohl nur das eine: „Ist Gott für uns, was kann uns schaden? wer wagt es wider uns zu sein?“ eine versificirte Ausführung von Römer 3, 31, 33 und 34, bei der bezeichnend genug der 32. Vers übergangen ist. – Sein schon genannter Sohn Benjamin S. ist in Waldheim am 29. December 1772 geboren, ward Officier in sächsischen Diensten und starb als Major am 7. April 1821 zu Annaberg. Von ihm sind Romane und Tragödien gedruckt; er schrieb seine Romane unter den Pseudonymen Eduard Blum oder Karl Sebald.

Meusel, Lexikon XIII, 164. – Rambach, Anthologie VI, 287 ff. – Richter, allg. biogr. Lexikon, S. 372. – Koch, Geschichte des Kirchenlieds u. s. f., 3. Aufl., Band 6, 293. Ueber Benjamin Silber vgl.: Raßmann’s Lexikon pseudonymer Schriftsteller, herausgeg. von Lindner, Leipzig 1830, S. 26 u. 161. – Karl Goedeke, Grundriß, 1. Aufl., III, 138. – Brümmer, Lexikon der deutschen Dichter u. s. f., Leipzig, Reclam, S. 498.