ADB:Strecker, Wilhelm (2. Artikel)

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Artikel „Strecker, Wilhelm“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 54 (1908), S. 616, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Strecker,_Wilhelm_(2._Artikel)&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 15:03 Uhr UTC)
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Strecker: Wilhelm St. (Reschid Pascha)[WS 1], türkischer Divisionsgeneral, am 8. Juni 1830 zu Bamberg geboren, trat zunächst in ein preußisches Jägerbataillon, ging bald zur Artillerie und als junger Officier während des Krimkrieges in das von England in Constantinopel aufgestellte Turkish contingent über, welches zu kriegerischer Thätigkeit nicht gelangte. Nach Friedensschluß verblieb er im Dienste der Pforte und wurde zuerst in Armenien, dann in Schumla zur Ausbildung der Artillerie verwandt. Während des Krieges gegen Rußland von 1877–1878 befehligte er, zum Oberst und Brigadecommandeur aufgestiegen, die Waffe in Varna, dem Hauptetappenorte der Donauarmee. Als der Krieg beendet war, erhielt er das Commando der ostrumelischen Miliz und führte dort die neue Wehrverfassung ein. Dann ward er nach Constantinopel in das Kriegsministerium berufen, ward Divisionsgeneral und Mitglied des Artilleriecomités und schuf sich hier eine hochangesehene Stellung. Im J. 1869 war er vom Sultan dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm von Preußen als Begleiter auf dessen Orientreise beigegeben. In der Zeit seines Aufenthaltes in der Hauptstadt war er litterarisch eifrig thätig und bemüht, die Kenntniß der Ereignisse des letzten Krieges zu verbreiten, die fast nur aus russischen Quellen stammte; auch sammelte er Materialien für eine Geschichte dieses Krieges, die von türkischer Seite noch nicht geschrieben ist. Dagegen erschien ein von ihm verfaßtes Buch, welches den Weg nachwies, den Xenophon beim „Rückzug der Zehntausend“ (Berlin 1886) eingeschlagen hatte, eine Frucht seiner auf dem Schauplatze der Ereignisse in Kleinasien gemachten Studien. Am 18. Januar 1890 ist er zu Constantinopel gestorben.

Militär-Wochenblatt Nr. 19, Berlin, 5. März 1890.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Über diese Person existiert in Band 36 vom selben Autor ein weiterer Artikel.