Zum Inhalt springen

ADB:Ursinus, Johann Henrich

aus Wikisource, der freien Quellensammlung

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Ursinus, Johann Henrich“ von Carl Gustav Adolf Siegfried in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 39 (1895), S. 366–367, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ursinus,_Johann_Henrich&oldid=- (Version vom 12. Oktober 2024, 13:44 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 39 (1895), S. 366–367 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Kein Wikipedia-Artikel
(Stand Januar 2019, suchen)
Johann Henrich Ursinus in Wikidata
GND-Nummer 100680585
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|39|366|367|Ursinus, Johann Henrich|Carl Gustav Adolf Siegfried|ADB:Ursinus, Johann Henrich}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=100680585}}    

Ursinus: Johann Henrich (Heinrich) U., am 26. Januar 1608 zu Speyer geboren, studirte von 1626 an zu Straßburg, ward 1632 Rector am lutherischen Gymnasium zu Mainz, dann Prediger in Speyer, seit 1655 Superintendent zu Regensburg, wo er am 14. Mai 1667 starb. (Jöcher, Bd. 4, S. 1740, wo auch zahlreiche Titel seiner Schriften aufgeführt sind.) – Wir beschränken uns hier auf die wenigen, welche Erwähnung verdienen. – Er machte den ersten Versuch, dem berühmten Hierozoikon des Sam. Bochart etwas Aehnliches über die biblische Botanik an die Seite zu setzen. Er sammelte aus den alten Uebersetzungen der Bibel, den älteren Auslegern und aus den classischen Naturhistorikern zahlreiche Notizen über die Bäume und sonstigen Pflanzen, die in der Bibel vorkommen und stellte sie in seinem „Arboretum biblicum“, Nürnberg 1665, 2. Aufl. 1699 (s. den vollst. Titel bei Meyer, Gesch. der Schrifterklärung, Bd. 4, S. 128), zusammen. Auch setzte er 1685 diese Mittheilungen fort in seiner „Continuatio historiae plantarum biblicae“ (vgl. Meyer a. a. O.). Eigenthümlich ist darin der Versuch, die Gleichnisse und [367] Bilder der Bibel, in denen Pflanzen vorkommen, genau botanisch zu deuten. Hierauf bezieht sich auch der Anhang des erstgenannten Werkes „Sylva theologiae symbolicae“ in der er eine Art hermeneutischer Theorie für derartige biblische Stücke oder Stellen vorträgt. (Vgl. Diestel, Gesch. des A. T’s., 1869, S. 470.) Uebertroffen und dadurch verdrängt wurden Ursinus’ Arbeiten durch die von Hiller (s. A. D. B. XII, 424) und Celsius. – Andere zerstreute Resultate seines Sammeleifers sind in seinen „Analecta sacra“ niedergelegt, vgl. Diestel a. a. O., S. 504. – Ein Commentar zu Sacharja (Frankfurt 1652) findet sich in Bleek-Kamphausen, Einl. in das A. T. 1870, S. 160, angeführt.