ADB:Walde, Hermann

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Artikel „Walde, Hermann“ von Hyacinth Holland in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 40 (1896), S. 666–667, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Walde,_Hermann&oldid=- (Version vom 19. April 2024, 13:11 Uhr UTC)
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Walde: Hermann W., Kupferstecher, geboren am 3. Juli 1827 zu Bautzen, kam frühzeitig zu Julius Thäter nach Dresden und begleitete seinen innig verehrten Lehrmeister 1849 nach München. W. lieferte, anfänglich unter Thäter’s Leitung, eine große Anzahl von Stichen, z. B. zu E. Arnold’s Dresdener Galerie-Werk (fünf Blätter nach Giorgione, Paul Veronese, Holbein und Dosso Dossi), Schwind’s Porträt nach Rietschel’s Relief (begonnen von W., vollendet von Thäter, im Rheinischen Taschenbuch für 1851, Frankfurt), drei Blätter nach den von Heinrich v. Heß in der Münchener Basilika gemalten Fresken aus dem Leben des hl. Bonifacius, einen „Engel mit der Weltkugel“ [667] nach Johann v. Schraudolph, „Barbarossa’s Tod“ nach Julius v. Schnorr (1857 für den Albrecht-Dürer-Verein); eine „Kreuzabnahme“ nach Joseph Anton Fischer; Goethe’s Porträt (nach H. Meyer’s 1795 gemaltem Aquarell); „das Zeitalter Karls des Großen“ nach C. Hermann (1851); „Luther, Kinder examinirend“ nach G. König; Schwind’s „Madonna auf dem Halbmond“ und dessen „Erzengel Michael“ (1870), viele Vignetten zu der von Louise Wolf gezeichneten „Hauskapelle“ (herausgegeben von L. Schöberlein, Göttingen 1875). Auch radirte W. sechzig Platten zu Ernst Förster’s „Denkmale deutscher Kunst“ (Lpz. 1855–69) und neunzig Umrisse zu dessen „Denkmale italienischer Malerei“ (Lpz. 1870–82) und zwar mit einem feinfühligen Verständniß und liebevollstem Eingehen in die einzelnen Meister. Nachdem W. meistentheils in sogenannter Linienmanier gearbeitet hatte, reproducirte er Defregger’s „Tischgebet“ (Münchener Kunstvereins-Geschenk für 1878) als durchgearbeiteten, wirksamen Farbenstich und bewährte dabei die gleiche Umsicht, Geschicklichkeit und Treue wie bei seinen früheren Arbeiten. Ein neues, ähnliches Werk, welches W. darauf begann, vereitelte sein am 13. Juni 1883 unerwartet eingetretenes Ableben. Er war ein stiller, ruhiger, tief innerlicher, feiner Mensch, ausgezeichnet als Charakter und Künstler.

Vgl. Apell, Handbuch für Kupferstichsammler. 1880, S. 453, und die Nekrologe in Beil. 181 der Allg. Ztg., 1. Juli 1883; Regnet in Lützow’s Zeitschrift 1883, XVIII, 663 und im Münchener Kunstvereins-Ber. f. 1883, S. 80.