Allgemeines Deutsches Kommersbuch:96

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Schauenburg:
Allgemeines Deutsches Kommersbuch
Seite 190, 191
<< Zurück Vorwärts >>
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

[190]

reich? Beim Klan=ge der Hör=ner im Grü=nen zu
lie=gen, den Hirsch zu ver=fol=gen durch Dik=kicht und
Teich, ist fürst=li=che Freu=de, ist männ=lich Ver=lan=gen, er
star=ket die Glie=der und wür=zet das Mahl; wenn Wälder und
Fel=sen uns hal=lend um=fan=gen, tönt frei=er und
freudger der vol=le Po=kal. Jo=ho! Tralle=ra la la
la la la la la la la la la la la la
la la la la la la la la la la la la
la la la la la la la la la la
[191] la la la la la la la.

     2. Diana ist kundig, die Nacht zu erhellen, wie labend am Tage
ihr Dunkel uns kühlt; den blutigen Wolf und den Eber zu fällen, der
gierig die grünenden Saaten durchwühlt, ist fürstliche Freude, ist männ=
lich Verlangen, erstarket die Glieder und würzet das Mahl; wenn
Wälder und Felsen uns hallend umfangen, tönt freier und freudger
der volle Pokal. Joho! Trallera ec.

Fr. Kind.



          210.     Bundeslied.

     Singw.: Ick weit einen Eikbom ec.

     1. Was singet und klinget so frisch und traut, von froher Begeistrung
getragen? Zum Herzen dringet der muntere Laut und läßt es freu=
diger schlagen. Von Mund zu Mund im ernsten Rund laß schmetternd
die Weise ertönen: Ein Lobgesang zu Preis und Dank, — — ia, von
deinen Söhnen.

     2. Zu frischer, fröhlicher Burschenlust so kamen wir hergegangen, von
stürmischer Thatkraft geschwellt die Brust, das Herz voll kühnem Ver=
langen. Doch deine Macht soll voll Bedacht in richtige Bahnen uns
lenken, zu rechter Art erzogen ward all unser Handeln und Denken.

     3. Was Edles und Schönes den Menschen schmückt, das wollen
wir lieben und achten, und was ihn an geistigen Gütern beglückt,
danach sollen eifrig wir trachten; ein frei Geschlecht, um gutes Recht
berufen zu ringen, zu streiten, voll Kraft und Mark, durch Einheit
stark, zu Bürgern des Staats uns bereiten.

     4. Es treibt gar mächtig die eilende Zeit, die Welt immer neu zu
gestalten, doch was sie auch bringet an Lust und Leid, wir bleiben im
Herzen die Alten. Ein Sinn, ein Wort mag fort und fort uns innig
und einig verbinden, ein lichter Stern laß nah und fern stets gleiche
Wege uns finden.

     5. Laß stürmen, laß brennen mit aller Macht, und stünde der
Erdball in Flammen, ob sonniger Himmel, ob dunkle Nacht, wir halten
wacker zusammen; — — ia, dir, dir schwören wir, dir sind wir treulich
ergeben, und Herz und Hand dem Vaterland, ihm gilt unser Leben
und Streben.

Aus Jena.