Am 17. Februar 1815

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Autor: Gustav Schwab
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Titel: Am 17. Februar 1815
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aus: Gedichte. 1. Band, S. 79–80
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Erscheinungsdatum: 1828
Verlag: Cotta
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Erscheinungsort: Stuttgart und Tübingen
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Quelle: Google und Scans auf Commons
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Am 17. Februar 1815.

So feir’ ich denn mit Thränen
Einsamen Leiertönen
Den freudenreichen Tag!
Sie möcht’ ich grüßend küssen,

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Und kann, ach, doch nicht wissen,

Wie es zu ihr gelangen mag.

Verbund’nen treuen Seelen
Kann’s nie an Boten fehlen
Zu ew’gem Wechselgruß,

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Da giebt es keine Ferne,

Sie schauen in die Sterne,
Da regnet Brief herab und Kuß.

Du lichte, nächt’ge Bläue,
Du nimmst den Schwur der Treue

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Von meinen Lippen auf;

Er säuselt wohl hinüber,
Er weht an ihr vorüber,
Sie aber achtet nicht darauf.

Ich will sie nicht bethören,

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Mag sie es überhören,

Mag ich vergessen seyn!
Dringt, was ich für sie flehe,
Nur zu der ew’gen Höhe,
Nur in den treuen Himmel ein.

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Laß ihr die Wangen blühen,

Die dunkeln Augen glühen,
O du der Liebe Hort!
Doch wen sie soll entzünden
In feines Herzens Gründen,

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Dem schenk’ auch ihre Huld sofort.


Für mich nicht will ich bitten,
Ich habe mir erstritten
Ein fest und ruhig Herz!
Nur, kann sie nichts erwiedern,

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So spar’ auch andern Brüdern

Unangehörter Liebe Schmerz.

Doch willst du Lieb’ und Leben
Dem keuschen Busen geben,
So thu’s in diesem Jahr!

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Ich will es fröhlich schauen,

Laß schweben aus dem Blauen
Den Brautkranz ihr in’s dunkle Haar.