Aufzeichnungen aus dem Munde des Volkes und Schilderungen aus dem Volksleben in der Umgegend von Schlüchtern

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Autor: Philipp Lottich
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Titel: Aufzeichnungen aus dem Munde des Volkes und Schilderungen aus dem Volksleben in der Umgegend von Schlüchtern
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aus: Zeitschrift des Vereins für hessische Geschichte und Landeskunde, Band 6, S. 356–372
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Erscheinungsdatum: 1854
Verlag: J. J, Bohné
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Erscheinungsort: Kassel
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[356]
Aufzeichnungen aus dem Munde des Volkes und Schilderungen aus dem Volksleben in der Umgegend von Schlüchtern.
Von Dr. Lotich zu Herolz.

(Oberkalbach.) Es giebt hier sehr große Önkh, zuweilen sind sie 3 – 4 Schuh lang und 1 – 2½ Zoll dick. Sie werden für giftig gehalten. Ihre Eier, die sie in den Sand legen, brüten sie nicht selbst aus. Der Onkh flieht den Menschen, stellt sich aber wenn man ihn schabernaket. Einer, der über einen Steinhaufen flüchtete, pfiff, und da erschienen nun andere. Hat ein Onkh einen Menschen gestochen und gelangt zuerst dazu sich im Wasser abzuwaschen, so ist der Mensch verloren, so muß er sterben; er aber muß es, wenn der Gebissene vor ihm dazu gelangt. Die Blindschleiche sagte einst, wenn sie so groß und so stark wäre wie der Onkh, so verschonte sie das Kind im Mutterleibe nicht; von der Zeit an war sie blind. Der Onkekönig, Onkskönig, hat eine Krone. Er läßt sie fallen, wenn man ihm ein rothes Tuch unterlegt. Wer eine Onkskrone besitzt und versteht’s, ist sehr glücklich, alle Morgen aber, vor Sonnenaufgang, kann er ein Stückchen davon abschneiden, und da hat er ein schwer Stück Gold. Fürchterlich ist der Onkskönig in der Wuth, wenn man ihm seine Krone genommen, man mag dann auf den höchsten Baum steigen, er wartet einen ab.


(Vollmerz.) Von den Önkh giebt es das Onkhsfett, das sehr gut sein soll. Die Önkh haben einen Pfiff, wie ihn ein Mannskerle nicht so stark machen kann, und wenn einer pfeift, kommen gleich seine Kameraden herbei. Einmal breitete ein [357] Mann das rothe Tuch aus, damit ihm ein Onkh die Krone drauf lege. Da er aber fürchtete sie nicht ohne Gefahr davon tragen zu können, nahm er seinen Gaul mit. Kaum hatte er sie aber, so that mein Onkh ’n Pfiff und eine Unzahl anderer Önkhe kamen herbei, und alle dem Manne, der im Galopp davon jagte, nach. Sie erreichten ihn, sprangen auf sein Pferd, da ließ er seinen Mantel fallen. Die Önkh, die da glaubten, der Mann selbst sei herabgefallen, machten sich über den Mantel her, und als ihn Tags darauf sein Herr wiederholte, fand er ihn ganz und gar zerstochen.

Die Geschichte mit dem Kinde und dem Onkh, der ihm eine Krone brachte, hat sich zu Vollmerz zugetragen. Das Kind war aus dem Hause, darin jetzt unsere Leute (d. h. meine Eltern) wohnen. Nicht weit von der Hinterthüre befindet sich ein Rain, der damals mit Gebüsch bewachsen war. Das Kind pflegte da seine Milch zu essen, und da sich dann öfters ein Onkh herbei machte, ihn mitessen zu lassen. Da er aber nur die Milch und nicht auch von dem darin gebrockten Brode aß, nahm es eines Tags den Löffel und schlug ihn auf den Kopf mit den Worten: freß nit nur Nüh (Brühe), freß ach (auch) Nöcke (Brocken). Die Eltern neugierig mit wem ihr Töchterchen so sprechen möge, kommen heraus und sehen die seltsame Kameradschaft. Sie lachten und ließen sie gewähren. Die Önkh bekommen erst wenn sie sieben Jahr alt sind ihre Krone. Als nun unser Onkh sieben Jahr alt war, bekam er eine goldene Krone. Als aber bald darauf das Mädchen Braut geworden war, kam er und legte ihr zur Haussteuer seine goldene Krone auf den Gern (in den Schoos).


(Elm.) Die Feldställe. Hampers haben einen Feldstall hinter dem Weinberg; Schuljoste Melchers einen unter dem Drasenberg; Melche-Blume-Ädje einen neben demselben; Deukers einen am Kalkofen; Paul einen daselbst; [358] Hans-Blume einen im Aleflur (alten Flur); Kresse einen daselbst; Heilmanns einen im Wittges Gröwe (Graben); Lauche einen daselbst; Linse einen am Grölich; Gerlache Schmidts einen am Schädjes.

Gerlache Schmidts thun das Vieh hinaus nach der Heuerndte, so auch andere, die meisten aber schon Frühjahrs. Untergestreut wird mit hinaufgefahrenem Stroh oder mit aus den nahen Wäldern gefreveltem Laube. Bei der Heuerndte auf den dortigen Rasen oder Heegen wird das nöthige Heu droben gelassen; da wo schon früher das Vieh draußen war, wird Futterstroh aufgesteckt. Der Hirte geht Abends nach Haus, nachdem er den Stall mittelst zweier inwendig angebrachter eiserner Riegel verschlossen. Die Ställe, bis auf einen, des Bürgermeisters seinen, der aus Stein ist, sind aus Holz gebaut und mit Wetterbrettern beschlagen. Daneben befindet sich gewöhnlich ein Brunnen mit Tränktrögen; Heilmanns und Lauche haben keinen dabei. Die Ställe sind theils einfach, theils doppelt (d. h. mit dem Gang in der Mitte, so daß zwei Reihen Vieh, die eine rechts, die andere links stehen). Sechs bis vierzehn junge Nösser (Stück junges Vieh) haben Platz darin. Der Hirt, ein Junge (entweder ein Kind des Hauses oder der Dienstjong), begiebt sich Morgens um 6 oder 7 Uhr hinauf und treibt dann gleich das Vieh auf die Weide. Um 11 Uhr thut ers wieder hinein, giebt ihm ein weniges vor (von dem auf dem Bödchen, Büdje, vorräthigen Heu oder Futterstroh oder auch grünen Klee) und striegelt. Hierauf schließt er zu und geht heim zum Mittagessen. Nach demselben geht er mit auße (nimmt er Theil an der Feldarbeit in der Nähe des Dorfs) bis um 3 oder 4 Uhr, um welche Zeit er nach seinem Vieh zurückkehrt, das nun, wo die Hitze nachgelassen, wieder weiden kann. Abends, bevor er es einläßt, giebt er ihm nur so viel vor (steckt er ihm nur so viel auf) als hinreichend ist, um es anzulocken, damit es gern auf seinen Platz geht, und sich willig anbinden läßt. Angebunden wird es mit Seilen. [359] Sonnabends pflegt der Hirt den ganzen Tag droben zu bleiben, damit er Streußel und Futter (Klee etc.) herbeischaffe, bleibt auch die Nacht droben und geht erst Sonntags Mittags heim. Beim Mähen gehen die Mähter schon den Abend vorher hinauf und schlafen da auf dem Heuboden, damit sie in aller Frühe, oft schon vor Tagesanbruch (denn sobald die Sonne den Thau abgeleckt, schneidets nicht mehr) beginnen können. Die Heumacher bleiben den ganzen Tag droben. Diese Feldställe stehen natürlich abgelegen vom Dorfe und werden nur von solchen Bauern gebaut, deren entlegene Güterstücke ein bedeutendes Areal von beisammen liegenden Rasen und Aeckern ausmachen. Zweckmäßig sind sie allerdings und waren es früher noch mehr, wo der Pferch noch nicht der Gemeinde, sondern irgend einem herrschaftlichen oder klösterlichen Hofbauer gehörte; durch sie wird eine bessere Benutzung der Rasen und Heegen (Wiesen werden hier nur die in der Thalsohle gelegenen zweischürigen Grasstücke genannt) ermöglicht, sowie die leichtere Bedüngung solcher Aecker, auf welche der Dungwagen schwer oder fast gar nicht gelangen kann. Die Elmer, die Gundhelmer, Huttener, Oberkalbacher und Heubacher haben meines Wissens allein Feldställe. Ihre Berge und Höhen erhalten dadurch ein ganz eigenthümliches Interesse, etwas, so an die Alpen erinnert. Ein in ein Hohenzeller Gut verheiratheter Elmer glaubte ein solcher Stall würde auf den Vorbergen des Speshards eben so gut stehen und eben so gute Dienste leisten können wie auf denen der Röhn. Er baute daher einen solchen mit obrigkeitlicher Erlaubniß in seine Miderswiese, die mit Inbegriff der sie umgebenden und dazu gehörigen Aecker einen Flächengehalt von 44 bis 47 Morgen abgiebt und in der Nähe des Klosterwaldes und anderer Wälder oberhalb Ahlersbach, also ziemlich weit von Hohenzell, gelegen ist. Der Stall erwies sich auch hier als zweckmäßig, steht aber vereinzelt und als etwas ungewöhnliches da und die Scheu dergleichen zu [360] verletzen ist nicht, wie jenseits des Kinzigthals, in des Landes Sitte und Gewohnheit übergegangen. Sobald die Weidezeit vorüber und mit ihr die Obacht, war auch die Sicherheit vorüber. Da blieb keine Thüre, keine Raufe, keine Schalle, kein Kloben, kein Nagel, geschweige denn ein Schloß oder ein allenfallsiger Rest von Heu oder Stroh.


(Oberkalbach.) Die Alten hier haben eine besondere Verehrung (!) für die Spinnen. Im Schwedenkriege waren die Leute alle auf der Flucht. Theils hielten sie sich in den Hecken am Schwarzenberg versteckt, theils in den damals fast undurchdringlichen Dornhecken am s. g. Jägerhaus (wo jetzt Rodland und Neuaufgebaute). Die Schweden machten nieder was sie von den Bewohnern erreichen konnten. Im Hause, wo jetzt der Bürgermeister wohnt, lag ein Kind in der Wiege. Ein Schwede wollte es tödten, da es ihn aber so gar freundlich anlächelte, dauerte ihn doch der arme Wurm, und er nahm ein Kissen und warf es ihm über, wahrscheins damit es so den Augen seiner Spießgesellen entzogen würde. Gleich darauf kam ein anderer, der nicht so mitleidig war, der zog sein Schwert und durchspießte das Kissen mitsammt dem Kinde. So ging es da her! Sie machten ordentlich auf die Menschen Jagd. Auch um ihn zu tödten, verfolgten sie einen Knaben bis an die Dornhecken am Jägerhaus, mußten ihn aber aufgeben, weil sie irr wurden. Sie meinten, wo so viele und dichte Spinngewebe hingen, könne unmöglich Jemand eingegangen sein. Kaum war nämlich der Knabe in die Dornhecken geschlüpft, so waren auch die Spenn (Spinnen) gekommen, offenbar auf Eingebung unsers Herrgotts, und hatten ihre Gewebe an die Dörner gesponnen. Daher die Verehrung der alten Oberkalbacher Leute für diese kleinen Thiere, die anderswo so gescheut und nur mit Ekel angesehen werden.


[361] (Ahlersbach.) Es war einmal eine Frau, die hatte zwei Kinder, ein Söhnchen und ein Töchterchen. Eines Tages schickte sie die beiden ins Holz, d. i. sie sollten Holz suchen gehen, unter dem Versprechen, daß wer zuerst wiederkäme das größte Stück Butterbrod kriegen sollte. Der Knabe kam zuerst wieder und fragte auch gleich nach seiner Belohnung. Geh hinaus, sagte die Mutter, dein Butterbrod liegt in der Lade. Er ging und wollte es heraus thun, da kam sie aber, seine Mutter, und schlug den Ladendeckel über ihn zusammen, so daß sie ihn tödtete. Sie steckte ihn darauf zerstückelt in einen Topf am Feuer um ihn zu kochen. Als nun auch das Schwesterchen kam und auch nach dem Butterbrode fragte, da sagte die Mutter, es solle es sich in der Lade holen, dann aber nach dem Feuer sehen und es schüren, aber bei Leibe nicht den Deckel von dem dabei stehenden Topfe aufheben. Das Schwesterchen, neugierig gemacht, was wohl so besonders im Topfe stecken möge, lüftete den Deckel, und da guckte ein Fingerchen heraus! Da ging es um das Haus herum und schreite (weinte), denn es dachte sich’s wol, die Mutter müsse das Brüderchen getödtet haben, weil sie auf sein Fragen: ob dasselbe noch nicht wieder zurück sei, mit nein geantwortet hatte. Der Vater war draußen im Walde und machte Stöcke (machte sich Holz, indem er Erdstöcke, Strünke und Gewürzel von gefällten Bäumen ausgrub). Als es nun Mittag wurde, da sagte die Mutter zum Töchterchen, ihm das Mittagessen zu bringen; was es auch that. Nun! verwunderte sich der Vater, heute bringst Du ja Fleisch! und noch mehr verwunderte er sich, als ihm das Fleisch so süß schmeckte und so gut, wie er noch keins gegessen zu haben sich erinnerte. Sein Töchlerlein aber blieb traurig und las die abgegessenen Knöchlein auf und sammelte sie; und siehe da! die Knöchlein, als sie beisammen waren, flogen fort wie ein Vöglein. Und das Vöglein kam auf ein Bäckerhaus zu sitzen, da sang es:

[362]

Meine Mutter mich schlug,
Mein Schwester mich trug
Mein Vater mich aß,
Mein Schwesterje mich zusammenlas
Auf e Stöckelje (Stöcklein)
Ich fortgefloge bi e Vögelje.

Der Bäcker, dem der Gesang gefiel, rief dem Vögelchen zu, daß, wenn es noch einmal so sänge, er ihm einen Weck hinaufwerfen werde. Das Vögelchen thats und bekam den Weck. Darauf flog es auf das Haus eines Schuhmachers. Da sang es wieder:

Meine Mutter mich erschlug,
Meine Schwester mich trug
Mein Vater mich aß
Mein Schwesterje mich zusammenlas
Auf e Stöckelje
Ich fortflog bi e Vögelje.

Dein Sang, rief der Schuhmacher, gefällt mir gar wol, lass’ ihn noch einmal hören! dann werd’ ich Dir auch auch ein Paar Schlappen (alte zu Pantoffel gewordene Schuhe) geben! Das Vöglein willfahrte und bekam daher die Schlappen hinaufgeworfen. Es flog weiter erst auf ein Hutmachers Haus, wo es, nachdem es da auch mit seinem Gesange gefallen und ihn hatte wiederholen müssen, einen Hut, dann auf das Dach eines Schneiders, wo es auf dieselbe Weise einen Leib (eine Weste, Gilet) erhielt; und so bekam es auf dem Hause eines Metzgers eine Wurst und endlich auf dem eines Müllers einen Mühlstein. Nun flog es auf den Schornstein seines Vaterhauses. Da kratzte es den Speis (Mörtel) los, daß er auf die Klöße fiel, welche eben von der Mutter gekocht wurden. Die Mutter, bös darüber schickte das Schwesterchen hinaus zu sehen, woher das komme. Das Schwesterchen konnte nichts ersehen, bekam aber ein Paar Schlappen heruntergeworfen. Nun mußte, weil die Klöße immer noch mehr verunreinigt wurden, der Vater hinausgehn. [363] Der konnte eben so wenig etwas sehen, bekam aber einen Hut herabgeworfen. Geh Du noch einmal, sagte darauf die Mutter zum Töchterchen, damit ich erfahre, wer da gar nicht aufhören will, meine Klöße mit Dreck zu bewerfen. Und wieder war nichts zu sehen und wieder aber kam ein Geschenk, ein Weck herab. Und so kam nachher als der Vater ebenfalls zu schauen gegangen, wieder was, ein Leib herab, und als auf’s neue das Töchterchen war hinausgeschickt worden wieder eins, eine Wurst. Nun! rief da die Mutter aus, weil ihr bei all den hübschen Sachen noch nichts entdecken könnt, so will ich wenigstens sehen, ob ich auch etwas herabgeworfen kriege! Kaum stand die aber draußen, so kam der Mühlstein geflogen und schlug sie sieben Klafter tief in die Erde hinein.


(Herolz.) Jetzt haben Herolz, Sannerz und Weiperz an einem und demselben Tage Kirmes (auf Martini). Als die Kirmis noch hier wie anderswo an verschiedenen Tagen gehalten wurde und daher diejenigen, die zu Hause keine hatten, dem Dorfe zusprachen, wo sie eben statt fand, gab es häufigere Gelegenheiten zu Saufgelagen, Reibungen, Händeln, Schlägereien und die Obrigkeit glaubte durch die Verlegung (Verschmelzung) der Kirmes dem Unfuge steuern zu müssen. Oberzell, Weichersbach, Schwarzenfels und Sterbfritz hatten nun mit Zündersbach Kirb, d. h. an demselben Sonntage. Nur in Zündersbach ist dann auch Markt und die Brückenauer führen da den Blon[1] auf. Wenn in Obersinn Kirmes ist, haben die Altengronnauer das Recht den Blon aufzuführen. Die Musik bringen sie mit, ihre Mädchen oder Tänzerinnen müssen aber von Obersinn sein. Wenigstens einer muß sich dann hinbegeben, damit [364] das Recht nicht verloren geht. In Elm, Oberkalbach und auch an andern Orten haben sie die Kirmes verschmissen, das heißt, da haben sie dermaßen Schmeißereien und Excesse getrieben, daß ihnen Kirchweihe zu halten auf immer untersagt wurde. In Oberkalbach schlugen sie sich mit Aexten, als sie die Kirmes verschmissen. Bei Kerzell auf dem Felde liegen neun merkwürdige Steine. Da liegen eben so viele Kirmesburschen drunter begraben. Sie waren auf der Kirb zu Dalherda gewesen; da hatten sie die dortigen Burschen so gereizt, daß diese sie hinaus trieben, verfolgten und endlich bei erneuertem Kampfe auf jenem Felde todtschlugen. Früher lief bei uns kein Tanz ab, kein Markt, keine Lustbarkeit ohne blutige Köpfe, schier könnte man sagen, ohne Todtschläge.


(Herolz.) Ehemals legte hier der Jacobi die Kirmes, welche den Sonntag drauf ihren Anfang nahm. Da wurde auch der Blon, ein Ehrentanz, von dem Blonbursch getanzt. Der Blonbursch mußte wenigstens sechzehn Jahr alt sein und durfte noch kein uneheliches Kind gezeugt haben. Jedweder Bauer hatte ein Blonburschen zu stellen; hatte er keinen Sohn, so mußte er seinen Knecht mitschicken, der dann gleich den andern Blonburschen auch einen Gulden in den Blonseckel zu geben hatte. (Daher sich beim Verdingen die Knechte einen Blongulden aushielten.) In Sannerz mußte der Bauer, wenn er weder Sohn noch Knecht hatte, selbst mit. Hatte der Hüttner keinen Sohn, so lag ihm auch nichts ob. Auch brauchte der Hüttnersbursche, wenn er zum ersten Male mitmachte, nur einen halben Gulden dazu zu geben und nur Sonntags dabei zu sein. Am Blon wurde Sonntags und Montags getanzt. Unter den Blonburschen waren vier, die Blonknechte oder auch Bloatzknechte genannt, welche (zwei am ersten und zwei am zweiten Tag) anzustellen und zu besorgen hatten: sie führten die [365] Rechnung, schenkten ein, kauften die schwarzen Schnüre (Bänder) an den Scholdesstrauß und die rothen an den Rosmarin für den Pfarrer. Zu gleicher Zeit war Markt im Ort; allerhand Krämer hatten da Stände, Sattler, Seiler u. s. w. Die Musikanten hatten freie Kost. Die Blonburschen nahmen sie zum Mittagsessen mit nach Haus. Nachmittags, d. i. sobald die zwei Kirchen aus waren, holten sich die Blonbursche im Wirthshause ihre Musikanten nebst ein Paar Krügen Wein und begaben sich klingenden Spiels zum Scholdes. Hier ließen sie einige Stücklein aufspielen, tanzten mit den Mädchen, die sich eben vorfanden, und tranken unter lautem Juchheh auf das Wohl ihres braven Ortsvorstandes, der auch, wenn ihm gerade keine von den verschluckten Eichen und Tannen aus der Gemeindswaldung im Halse stecken geblieben, wacker Bescheid that. Er setzte darauf seinen Dreimaster auf, zog seinen langen Motzen an, und nachdem ihm die Bursche mit einem schwarzen Bande einen tüchtigen Strauß in das Knopfloch befestigt hatten, ergriff er sein spanisches Rohr, stellte sich an die Spitze der Versammlung, die Musik stimmte einen Marsch an, und fort gings in das Pfarrhaus. Hier wurde wieder Wein getrunken (jeder führte ein Glas bei sich im Sacktuche) und dabei Sr. Hochwürden ein Rosmarin mit rothen Schnüren überreicht. Seinerseits gab ihnen der Herr eine gute Lehre, ermahnte sie des guten nicht zuviel zu thun, Streit und Händel zu vermeiden und was dergleichen Redensarten mehr sind, die bei solchen Gelegenheiten pflegen mitgetheilt zu werden, aber nicht lange dabei zu bleiben. Aus dem Pfarrhaus is der Scholdes mit de Bursch bei dos Wirthshaus gefahren (gegangen) auf den Tanzplatz.

Mitten auf dem Tanzplatze, der schön eben und mit Sand belegt war, stand ein Mai (Birke oder Tanne) und dabei eine Stellage von Fässern und Brettern für die Spielleute. Der Schultheiß „ging erst dreimal so und dreimal so“ von den Spielleuten begleitet und sein spanisches Rohr [366] schwingend, ganz gravitätisch auf dem Tanzplatze herum, dann blieben die Musikanten stehen und die Blonbursche nahmen ihre Mädchen, die sich mittlerweile auch eingestellt hatten, und tanzten, die Blonknechte voran, die drei Reiher. Nach den drei ersten Reihern wurden erst die Musikanten für ihr Aufspielen (beim Schultheiß und Pfarrer) bezahlt (Jeder gab sechs Kreuzer) und die Mädchen, die schön geputzt und an den weißen Schürztüchern als Blonmädchen erkennbar waren, nahmen nun ihren Burschen die Hüte herunter und thaten ihnen Rosmarin darauf, was für diese das Abzeichen war, und der Tanz hub an. Wollte ein Fremder auf dem Blonplatze tanzen, mußte er erst um Erlaubniß fragen. Mit Anbruch der Nacht begab sich die ganze Gesellschaft in die Oberstube, wo die andern Musikanten, die nicht am Blon spielten, abgehen und sich mit einem Nebenstübchen, mit der Unterstube und, wenn’s mehrere Tanzparthieen waren, selbst wohl auch in der Scheune mit der Tenne begnügen mußten. Um zwölf war Feierabend, wo dann die Blonbursche ihren Mädchen im Dorfe herum aufspielen ließen, und mitunter auch wieder getanzt und, jedoch nur Schnaps, getrunken wurde. Dafür erhielten sie von jedem Hausmann einen Kuchen. Auf dem Tanzplatz wurde für das zusammengelegte Geld nur Wein getrunken und zwar mußte die Hälfte dieses Geldes für den zweiten Tag aufgespart werden. Wollte einer noch mehr trinken, so mußte er es aus seiner Tasche bezahlen. Der Wein war wolfeil, die Flasche 8 – 10 Xr. Mittags ging es wie am Tage vorher, nur daß es gleich nach der Morgenkirche anging. Dienstags und Mittwochs dauerte die Kirb noch, der Blon aber war vorüber. „So wollte’s die Banngerechtigkeit, welche gegen 1816 oder später aufhörte.“

Ein anderer. Es ist gut, daß es mit dem Blon anders geworden ist. Bloatzknechte wurden gewöhnlich die unverschämtesten und lüderlichsten unter den Burschen. Da wurden nun die andern betrogen und um viel mehr als [367] um den Blongulden gebracht. Sie bezahlten die Zeche, und jene hatten den Genuß. Und dann die Rohheiten, die vorfielen! Ich habe da Schlägereien erlebt, wo das Blut in der Stube floß. Unsere Kirchweih, gleich vielen andern, ward auch verlegt. Noch geht’s toll genug drauf her; auch am Blon wird noch getanzt, auch aufgespielt wird noch, dem Bürgermeister, dem Pfarrer und den Mädchen, allein alles ist doch ganz anders.

Auf dem Blonplatze durfte außer von den Blonburschen von gar Niemand, unter keinerlei Vorwand getanzt werden. Mein Lebtag denk ich an einen Fölschen (Fuldischen) im grünen Kittel, der sich’s unterfangen hatte. Er ward im Wirthsgarten herumgestoßen wie ein Wild, und am Ende hatte Jedermann ein Stück vom grünen Kittel.


(Oberkalbach.) Oberhalb des Wiesgrundes in den Kachelhecken befindet sich der Kachelbörn. Dort hat man oft, sogar am hellen Mittage, ein Kind schreien (weinen) hören. Dortherum hat auch ein Dorf gestanden, das Nöndorf. Mehrere Erbstücke d. h. von solchen Güterstücken liegen da, welche ehedem, als das Geld noch etwas seltenes war, statt dessen von den Bauern ihren Kindern zur Morgengabe gegeben wurden. Als man einen der Aufwürfe, mit denen die Erbstücke umgeben sind, machte, wurden Ueberbleisel von einem Krügofen, sowie von darin gebranntem Geschirre gefunden, namentlich eine Menge grüner Scherben. Dortherum ist’s auch nicht geheuer. Da ist schon mancher irre geführt worden. Einmal, bei einem Gang in der Nacht, schwebte da einem etwas in der Luft vor, das aussah wie ’ne Kösseziche (wie eine Kissenüberzug). Das schwebte ihm so lange vor, bis er sich auf einmal auf einer sumpfigen Stelle im Wiesgrund befand, wo er nicht weiter konnte und von wo man ihn auf sein Kreischen und Weheklagen holen mußte. Ein Anderer ward auch einmagl da irre geführt [368] und als er sichs recht versah, hatte er sich ausgethan (entkleidet) und sah sich pullfäselnackig. Er suchte nach seinem Dengig (nach seinen Kleidungsstücken), allein bu woar sein Dengig? er konnt es nie wiederfinden. Auch en Scholtes (Schultheis) wannert dortherum. Da hat man ihn schon auf einem Gaule ohne Kopf reiten gesehen. Eine Frau, die auf ihrem Felde arbeitete, sah ihn zwar nicht, ward ihn aber doch inne, denn auf einmal entstand ein heftiges Geräusch um sie her als wie ein Wirbelwind. Es wurde stiller und sie hörte niesen. Ganz erschrocken, wußte sie nicht was sie denken, geschweige denn sagen sollte. Da niesete es abermals, und als es noch einmal genies’t hatte und sie als noch nicht das übliche „Gott helf Dir“ gesprochen, da brausete es wieder auf und fort gings, daß nur so die Kornähren wild auseinander- und zusammenwogten. Hätte sie „Gott helfe Dir“ gesagt, so wäre wohl die arme Seele erlöst worden. Die Scholdese überhaupt pflegen nach ihrem Tod wannern zu müssen. Kein Wunder! sie thun und müssen so viel thun was nicht recht ist. Unsere alten Soldaten haben es oft erzählt! Da stand einmal einer von ihnen zu Kassel Posten. Plötzlich hörte er sich etwas unheimliches nähern. Werda! Keine Antwort, und wieder keine als er’s abermals rief, als er’s aber zum dritten Male, da antwortete es: Der Teufel! Was hast Du da? fragte unerschrocken der Soldat. Den Scholtes! entgegnete der Teufel. Und richtig! der Teufel konnte den geholt haben, denn es ergab sich, daß der Schultheiß zu Oberkalbach in derselben Stunde gestorben war.


(Oberkalbach.) Nicht Jedermann sieht d. i. wird die Gespenster gewahr, aber Jedermann kann sehen, wenn er demjenigen, der es von Natur vermag, über die rechte Schulter schaut, versteht sich, wenn etwas vor ist. Von Natur vermögen [369] es fast alle diejenigen, welche auf einen „Göllesonndig“ (goldenen Sonntag – Sonntag im Quatember) geboren sind. – Ja, das ist wahr! Da ist der N. N. in Vollmerz, der ist auch auf einem Göllesondig jong wor’n: der sieht auch. Man siehts ihm aber auch an! er guckt so vadelig (sonderbar), er schilgt (schielt), hat einen ganz unheimlichen Blick. Der ging einmal am Berge beim Hünkelhof, welcher der Galgenberg genannt wird; da sah er plötzlich oben vom Berge herab einen Reiter kommen auf einem Thiere, das wie ein Trampelthier (Dromedar) aussah und keinen Kopf hatte. Siehst Du den da droben? rief der erschrockene N. N. seinen Gefährten an, der Michel hieß. Michel, laß uns fortlaufen! … siehst Du ihn denn nicht? Aber der Michel sah ihn nicht, erblickte ihn aber im Schrecken seines Kameraden, so daß ihn ebenfalls zum Fortlaufen ein Grauen erfaßte.


Auf fast allen unsern Dörfern ist es Sitte, daß das Kind sobald es schulfrei oder auch schon sobald es sieben Jahr alt ist, von seinem Petter bezw. von seiner Gothe ein Schaf zum Geschenk erhält: daher auch bei den Leuten, wo Futter genug vorhanden ist, jedes Kind sein eignes Schaf hat, oft mehrere, ja bis auf zwanzig Stück faselt hier und da das Petterschaf fort. Auch der Abnutzen von solchen Schafen, als Wolle, Lämmer, Baarerlöß etc. gehört den Kindern. Freilich findet es nur da statt, wo die Leute vermögend sind, bei Armen und Bedrängten wird alles angegriffen und so auch das Pathenstück. Bei Ueberreichung desselben wird ihm eine rothseidene Schnur, vier Ellen lang, um den Hals gebunden und auf den Rücken hin der Länge nach angespennelt (mit Stecknalden, Spennadeln, Spenne angeheftet). Allen Kindern stehen die Petterschafe nicht, pflegt man hier zu sagen; und pflegt man da zu erwidern, wer sein Glück nicht darin hat, hat’s in den Rosmarinen oder in den Bienen. Und in der That! [370] viel Geld kann aus Rosmarin gelöst werden. Bei Hochzeiten, Weinkäufen, Begräbnissen, beim Gang zum heiligen Abendmahle etc. werden Rosmarin gekauft, das Stück zum Groschen, zum Batzen, zu sechs Kreuzern. Auch ganze Stöcke werden verkauft. Dem Gärtchen beim Hause des Dorfbewohners geht etwas Wesentliches ab, sobald kein Rosmarin darin zu finden. In Breidenbach haben manche bis acht Stöcke. Im Winter werden sie in den Kellern aufbewahrt, im Sommer stehen sie im Freien, in Körben, Kasten und Kübeln. Vor der Märzluft werden sie besonders verwahrt, weil solche sie tödtet. Ein Licht vertragen sie eben so wenig wie die Kälte: sie werden schwarz davon.


(Oberkalbach.) Die Linde bei der Kirche zu Oberkalbach ist eine der größten unserer Gegend. Der Raum um dieselbe ist in seiner Höhe von einer Mauer eingefaßt. In dieser Mauer befindet sich das Büllloch (Büttelloch), tief und feucht, jetzt nur von Kröten bewohnt, ehemals aber mit einer Doppelthüre versehen und zum Gefängnisse dienend. Um die Linde wurde getanzt bei Hochzeiten und wann die Bursch etwas, als Uhren, Kisten, Hämel etc. herausspielen ließen. Bei Hochzeiten, wann die Kirche aus war. Das geschieht noch, sobald Musik dabei ist, was jedoch nur selten der Fall, weil es hier nicht wie bei den Fölschen (Fuldischen) ist, die Musik haben müssen selbst wenn sie das Brod in den Döschkasten (Tischkasten) kaufen müssen. Hier war der Krawall nicht, demohngeachtet mußte auch hier, als er vorbei war, dem Fürsten gehuldigt werden. Bei dieser Huldigung ist sehr viel und lang um die Linde getanzt worden, namentlich von den Alten, die sich wie ausgelassen, wie närrisch geberdeten. Ein Storch hatte einmal sein Nest darauf gemacht. Auch zu Heubach steht eine Linde, welche eingefaßt ist und um welche herum getanzt wurde. So auch eine in Uttrichshausen. Die in Gundhelm am Ausgang [371] des Kirchhofs ist noch nicht groß und der Raum um sie ist zu klein als daß er einen Tanzplatz abgeben könnte. In Herolz hat auch eine Linde gestanden. Von ihr wird noch der unweit ihres Standortes oder wohl gar auf demselben wohnende Bauer der Linnepeters genannt. Bei Schlüchtern heißt eine Wiese die Linnewiese. Innerhalb der Ringmauer des Klosters dicht an dem Stadttheile, welcher der Heideküppel genannt wird, standen zwei prachtvolle Linden, besungen von meinem Großvater Heinrich Hadermann in seinen lateinischen Gedichten, und auf deutsch und auf lateinisch besungen von meinen Oheimen Leonhard und Marius Hadermann, aber unbarmherzig niedergehauen, als das poetische Gymnasium Solitariense dem prosaischen schlüchterner Schulmeister-Seminarium weichen mußte.


(Vollmerz.) Eine Frau pflegte stets mit wenig Milch sehr große Butterwecke zu machen. Man konnte es gar nicht klein bringen. Eines Abends, als sie auch wieder butterte, bemerkte ein Nachbar ein rothes Läppchen unter dem Butterfaß. Sollte das Schuld an den großen Butterwecken sein? Dachte er bei sich selber und schnitt ein Stückchen von dem rothen Lappen ab. Frau! sagte er zu Hause, hier hast du nun auch das Mittel, um viele Butter zu kriegen! und als seine Frau wieder butterte, legte sie das Läppchen unter das Butterfaß. Richtig! alsbald ein überaus großer Butterweck! Zugleich aber kam auch ein Fremder herein. Der setzte sich hin und wartete bis die Butter gewaschen war; als das geschehen, legte er den Eheleuten ein Buch vor, auf daß sie ihre Namen hinein schrieben. Will erst einmal wohin gehn! sagte der Bauer, und lief zum Pfarrer, sich Raths zu erholen. Der sagte ihm, er solle hinein schreiben: Das Blut Jesu Christi. Das that der Bauer. Der Teufel aber, denn das war jener Fremde, hat es [372] kaum gelesen, als er auch schon auf und davon war, und die größten Butterwecken hatten sich verwandelt in einen außerordentlich unangenehmen Geruch.


(Oberkalbach.) Winterszeiten gibt’s hier bei den Bauern Morgens Suppe, oder Kaffee und Kartoffeln; zu Mittag einen Sud (von sieden) Kartoffeln oder noch einfacher: nichts als ein Stück Brod, Abends sobald das Vieh gefuttert ist, wird aber gegessen und zwar Sauerkraut und Kartoffel- oder Erbsenbrei, und das täglich, Samstags ausgenommen, wo’s eine Hirsesuppe giebt. Hierdurch wird es klar, warum die hiesigen Bauern soviel Korn verkaufen können. Ein jeder macht aber auch mehrere sehr große Kufften (Butten) darauf ein. Fast alle Bauern hier haben Krautsteine, die in Motten, an der Glashütte, am Rothenrain, gemacht werden. Hier lassen sich keine dazu geeignete Steine mehr finden wie ehedem.


Auf Herrn-Himmelfahrttag geht man auf den Dörfern ins Theekräutig. Die Ahlersbächer, Hohenzeller, Herolzer etc. in den Klosterwald (hinter Ahlersbach); die Heubacher in der Steineren Schlag (ein sehr schöner Wald, mit einem sehr guten Börn); die Oberkalbacher in die Heeg; die Breidenbacher ins Klosterwäldje oder in den Heegerwald u. s. w. Da wird gesucht: Ehrenpreis, Eberetze, Lungen- und Leberkraut, Tausengüllekraut, Waldmeister, Schlangenkraut, Aoronswurzel, Fünffengerkraut, Erdbersträuch, Zonickel, Döstje, Hünkelböllje, Süßhölzje, Giftbleder (Blätter) und viel andere Kräuter, die gut für Menschen und Vieh sind.


  1. Blon wird ausgesprochen als wenn es ein französisch Wort wäre, nur gedehnter.