BLKÖ:Ender, Eduard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Emo, Angelo
Band: 4 (1858), ab Seite: 38. (Quelle)
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Ender, Eduard (Maler, geb. zu Wien um das Jahr 1830). Ein Sohn des Johann und Neffe des Thomas Ender (siehe die zwei Folgenden). Bildete sich unter der Leitung seines Vaters für die Kunst und wendete sich der Geschichtsmalerei und dem Genre zu, worin er mehrere Bilder vollendete, welche zum Theil allgemeinen Beifall fanden. Von seinen Bildern waren in Ausstellungen zu sehen die historischen: „Wallenstein und Seni“ (Kunst-Ausstellung 1844); – „Torquato Tasso am Hofe zu Ferrara“ (österr. Kstv. 1852, Mai, 1600 fl.); – „Franz der Erste besucht mit seiner Geliebten den Künstler Benvenuto Cellini in seiner Werkstätte“ (1854 in München ausgestellt), woran die verständige Composition und treffliche Ausführung gerühmt wurden; – „Rudolph II. und Tycho Brahe am Hradschin zu Prag“ (ausdrücklich als Genrebild bezeichnet, östr. Kstv. 1855, April, um 800 fl. vom Verein zur Verlosung angekauft); – „Philipp IV. von Spanien ernennt den Maler Don Diego Velasquez zum Ritter des St. Jago-Ordens, indem er bei einem Besuche in dessen Atelier das Ordenszeichen auf das Porträt des Künstlers malt“ (1856, Mai, 1400 fl.); – „Copernikus“ (Eigenthum des Herrn Denk); – und die Genrebilder: „Alexander von Humboldt und Bonpland im Orinoko-Gebiete“; – „Einschiffung zur Lustfahrt“ (Kunstausstell. 1844); – im franz. Genre; „La corbeille de mariage“ (östr. Kstv. 1850); – „Vor dem Duell. Brustbild“ (Ebenda, 200 fl.); – „Der Puritaner auf der Wache“ (Ebd. 100 fl., Eigenthum des H. G. Plach); – „Die Töchter des Alterthümlers“ (Ebenda 1851, 250 fl.); – „Erinnerung an Algier“ (Ebd., 150 fl., Eigth. des Hr. B. Damböck); – „Schnapphähne um ihren Raub würfelnd“ (östr. Kstv. 1852, 350 fl.); – „Zwei Zecher“ östr. Kstv. 1854, Mai, Eigenthum des Herrn Plach); – „Nach dem Raube“ (Ebd. 1855, März 400 fl.); – „Der Geizhals“ (Skizze, Ebenda 1857, Juni, 150 fl.); – „Eine Schachpartie“ (Ebd. 1857, Nov., 400 fl.).

Die Ausstellungs-Kataloge des (neuen) österr. Kunstvereins (Wien, 8°.) Nr. 1–88. – Müller (Fr.), Die Künstler aller Zeiten u. Völker (Stuttgart 1857, Ebner u. Seubert, Lex. 8°.) I. Bd. S. 569. – M. Auers polygr. illustrirte Zeitschrift „Faust“ (Wien, gr. 4°.) 1856, Nr. 23: „Die September-Ausstellungen des österr. Kunstvereins“ [daselbst heißt es über E. Enders Bild: „Kopernikus“ und seine Werke überhaupt: „Kopernikus, wie eine Gliederpuppe, steht nicht auf dem Rücken, sondern hat den Halt im Rückgrate. An E.’s Werken ist Alles halb, nichts entschieden, nichts künstlerisch, fertig und befriedigend, weder die Composition, welche wie ein arrangirtes Tableau aussieht, noch das Porträtliche der einzelnen Personen, das offenbar Nebending ist und von einem reichen Stillleben erdrückt wird, noch die Malweise, welche für ein Stillleben zu skizzenhaft ist, noch die Farbe, welche in ihrer hellen Wässerigkeit und dem Schillern der Lasuren eine sehr unruhige Totalität ergibt und endlich in der Zeichnung ist so viel Manierirtheit, daß sie zu stereotypen Schemen wird“].