BLKÖ:Filtsch, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 4 (1858), ab Seite: 229. (Quelle)
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Filtsch, Karl (Clavier-Virtuose, geb. in Wien um das Jahr 1834, gest. in Venedig 11. Mai 1845). Erhielt in Wien seine musikalische Ausbildung und zeigte ein Talent, das Großes zu leisten versprach. Besonders waren es die Compositionen Chopins, welche er mit unvergleichlicher Genialität vortrug, so daß Meyerbeer das Verlangen eines Musikfreundes, Chopin’sche Compositionen im Geiste des Meisters spielen zu hören, nur dadurch erfüllen konnte, daß er den jungen Filtsch einlud, ihn zu diesem Zwecke zu besuchen. Die von ihm in Paris (1843) und in Wien (1844) gegebenen Concerte waren glänzend ausgefallen. Ein Brustleiden, das seit längerer Zeit an des Knaben Gesundheit nagte, nöthigte ihn nach Venedig zu gehen, um im milderen Clima dieser Stadt Genesung zu suchen, die er leider nicht fand. Wohl wurde sein mehrere Wochen vor dessen Eintritt gemeldeter Tod widerrufen, endlich aber war die Nachricht, daß der geniale junge Clavier-Virtuose seinem langwierigen Lungenleiden erlegen, traurige Wahrheit.

Frankl (L. A.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) 1843 (II. Jahrg.) S. 1124: „Ein Königreich für den Sinn“ [aus Anlaß einer Vergleichung zwischen F. und seinem Lehrer Chopin] – Ebenda S. 1212. – Ebenda 1844 (III. Jahrg.) S. 240: „Meyerbeer und Lißt an Filtsch“ [zwei, das schöne Talent des jugendlichen Virtuosen ehrenvoll bestätigende Briefe]. – Allg. Wiener Musikzeitung, herausgeg. von August Schmidt (1844) S. 620. – Ebenda 1845, S. 56 [Widerruf der über ihn in demselben Blatte vom 24. Jänn. 1845 gebrachten Todesnachricht]. – Ebenda S. 256. Todesnachricht. – Porträt. Unterschrift: Carl Filtsch Eybel 1841 (lith.), gedr: bei A. Leykum. Eigenthum u. Verlag von Jos. Wagner in Pesth. Fol.