BLKÖ:Fischer, Anton

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Fischer, Alois
Nächster>>>
Fischer, Beatrix
Band: 4 (1858), ab Seite: 238. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Fischer in Wikidata
GND-Eintrag: 1147654190, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Fischer, Anton|4|238|}}

Fischer, Anton (Homöopath, Begründer der Homöopathie in Mähren, geb. ebd. 1790). Nach beendeten wundärztlichen Studien prakticirte er zu Eibenschütz, Saar, dann zu Rossitz in Mähren und [239] begann bereits 1818 mit homöopathischen Mitteln bei chronischen Krankheiten. 1825 ließ er sich in Brünn nieder, wo es ihm gelang, zu den höchsten Personen berufen zu werden. Die Folgen seiner glücklichen Curen und seines steigenden Rufes waren Verfolgung von Seite Derjenigen, welche diplomirt waren, den Friedhof zu bevölkern, während F. als Wundarzt kein Diplom zur Behandlung innerlicher Krankheiten besaß. F. war genöthigt, 1831 Brünn zu verlassen, und zog sich nach Raigern zurück, wo ihn das Benedictinerstift als obrigkeitlichen Arzt aufnahm. Schaarenweise kam man nun von nah und fern zu ihm, seinen ärztlichen Rath einzuholen, und als Beweis dieses Zuspruches führen wir nur die Thatsache an, daß, da die Landleute in der Regel mit Naturalien zahlten, er binnen wenig Monaten 1100 Schock, d. i. 66,000 Stück Eier, als Honorar erhalten hatte. F.’s Ruf ging auch über das Weichbild Raigerns hinaus und er wurde nach Ungarn, nach Lemberg, ja nach St. Petersburg berufen, an welch’ letzteren Ort er aber sich nicht begeben konnte. 1841 kehrte er wieder nach Brünn zurück, wo er seither von der Praxis zurückgezogen lebt. F. ist ein guter Botaniker, prüfte selbst mehrere Medicamente, unterhielt mit Hahnemann einen lebhaften Briefwechsel, und operirte – als strenger Hahnemannianer – nur mit den vorgeschriebenen Potenzen. Zu der im J. 1855 in Wien stattgehabten Versammlung der homöopathischen Aerzte, welcher er als Vertreter der Brünner Aerzte [nach Dr. Hoze’s Mittheilung) beigewohnt haben soll, hat er sich nicht eingefunden.

Prager medicin. Monatschrift 1856. – Omnibus (Beilage der [Brünner] „Neuigkeiten“) 1856, Nr. 102: „Materialien zur Geschichte der Homöopathie in Mähren“ von Dr. Hoze.