BLKÖ:Fuß, Johann Evang.

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Fux, Anna
Band: 5 (1859), ab Seite: 40. (Quelle)
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Fuß, Johann Evang. (Compositeur, geb. zu Tolna in Ungarn 1777, gest. 9. März 1819). Erhielt als Sängerknabe. zu Baja den Elementar-Unterricht in der Musik. Zugleich bildete er sich für den Schuldienst und trieb nun fleißig Musik. Dann kam er als Erzieher in das Haus eines Edelmannes im Stuhlweißenburger Comitat, wo er für das Haustheater kleine Compositionen schrieb und auch die Leitung der Kirchenmusik in der Hauscapelle über sich hatte. Später wurde er Musikdirector in Preßburg und sein Erstlingswerk, das Duodrama: „Pyramus und Thisbe“ fand auf dem dortigen Theater unerwartet günstige Aufnahme. F. begab sich nunmehr nach Wien, vollendete unter Albrechtsberger den theoret. Cursus und componirte Mehreres, wobei ihn Jos. Haydns väterlicher Rath unterstützte. 1810 – 33 J. alt – übernahm F. die Capellmeisterstelle des ständ. Theaters in Preßburg und wirkte zur Verbesserung des eben nicht gut bestellten Opernwesens. Den Winter über brachte er in Wien zu, ertheilte Unterricht, componirte fleißig und soll auch für die Leipz. allgem. musikal. Zeitung in Musiksachen correspondirt haben. Durch angestrengtes Arbeiten zog er sich ein Leiden zu, für welches er Genesung in den Bädern von Ofen suchte; auch schien sich solche einzustellen, als ihn plötzlich ein bösartiges [41] Fieber im Alter von. 43 J. dahinraffte. Außer mehreren Sonaten für das Piano und die Violine, Trio’s und Quartetten für Blasinstrumente, Rondo’s, Variationen, Tänzen, Liedern und Gesängen schrieb er: „Isaak“, Melodram mit Arien und Chören; – „Judith“, Melodram; – „Der Käfig“, Operette; – „Watworth“, Oper; – „Jakob and Rahel“, Oper; – „Pandorens Büchse“, eine Parodie; – eine „Ouverture zu Schillerss Braut von Messina“; – 2 Messen und mehrere Cantaten. Man rühmt seinen Compositionen, von denen viele gedruckt, die dramatischen auf den Wiener Bühnen mit Beifall gegeben worden sind, Correctheit, Melodienreichthum, Wirksamkeit und Eigenthümlichkeit nach.

Neues Universal-Lexikon der Tonkunst (begonnen von Schladebach, fortgesetzt) von Eduard Bernsdorf (Dresden 1856 u. f., Schäfer, gr. 8°.) II. Bd. S. 72 [gibt irrig den Geburtsort Telna – statt Tolna – an, und ist er nach diesem am 19. März 1819 gestorben]. – Gaßner, Universal -Lexikon der Tonkunst S. 319. – Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissenschaften u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 51. Thl. S. 137 [nach dieser gest. 9. Mai 1819]. – Oestr. National-Encyklopädie (von Gräffer und Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 253 [nach dieser gest. 9. März 1817]. – Geschichts- und Erinnerungs-Kalender (Wien, Sollinger, 4°.) 1829, S. 25 u. 1834, S. 106 [an beiden Stellen ist der 9. März 1819 als F.’s Todestag angegeben].[BN 1]

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Fuß, Johann Evangelist [Bd. V. S. 40].
    Handschriftliche biogr. Notizen im Archiv u. s. w., wie bei Campi. [Band 26, S. 383]