BLKÖ:Gablenz, Karl Wilhelm Ludwig Freiherr von

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Gabet, Franz
Band: 5 (1859), ab Seite: 46. (Quelle)
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Gablenz, Karl Wilhelm Ludwig Freiherr von (General-Major und Ritter des Mar. Theresien-Ordens, geb. zu Jena in Sachsen 19. Juli 1814).[BN 1] Sein Vater, königl. sächs. General-Lieutenant, ließ den Sohn in der Ritterakademie zu Dresden erziehen. Aus dieser Anstalt trat G. in sächs. Kriegsdienste und wurde Lieutenant im königl. sächsischen Garde-Reiterregiment. Seinem Drange, einer größeren Armee anzugehören, gab der Vater endlich nach, und G. trat im Monat April 1833 in die kais. österr. Cavallerie. Von diesem Zeitpunkte an diente G. abwechselnd bei der Infanterie, Cavallerie, und auch in der Zutheilung beim Generalquartiermeisterstabe. Vom Jahre 1835–39 gehörte er der italien. Armee an, und lernte schon damals die Terrainverhältnisse des Landes kennen, in welchem er sich später seine Lorbeern erkämpfen sollte. Im März 1848 war G. Escadrons-Commandant bei Wallmoden-Kürassiere in Preßburg. Die Ereignisse in Italien hatten bereits ihre drohendste Seite herausgekehrt. Der Krieg war ausgebrochen. Mit dem Gen. d. Cavallerie Grafen Walmoden, der ihn zum Inhaber-Adjutanten ernannte, eilte er von Wien nach Verona. Er war daselbst vor der Schlacht von Santa Lucia eingetroffen. Von nun an wohnte G. allen Gefechten und Schlachten des italienischen Feldzuges 1848 bei, wurde vom Feldzeugmeister Baron Heß mehrfach verwendet, zur Belohnung als Hauptmann in das Corps des Generalquartiermeister-Stabes versetzt, nach der Schlacht von Custozza zum Major im Corps ernannt. Im Monate November, nach der Einnahme von Wien, erhielt G. mit noch 7 anderen Officieren des Corps den Befehl, schleunigst nach Schönbrunn in’s Hauptquartier abzugehen. Hier wurde er bei der Organisirung der Armee thätig verwendet und als Chef des Generalstabes [47] dem Schlick’schen Corps beigegeben. In 46 Schlachten, Treffen, Gefechten und Scharmützeln, welche das Corps im Laufe der beiden ungar. Feldzüge bestanden, kämpfte G. an Schlicks Seite. Beim Uebergange über die Theiß, zunächst der abgebrannten Brücke bei Tokay, wurde G. an der Seite Schlicks durch eine Gewehrkugel getroffen. Bei Kaschau (4. Jänn. 1849) erschienen die Insurgenten in vierfacher Uebermacht in zwei starken Colonnen. Während der Corps-Commandant das Centrum unserer Aufstellung persönlich leitete, erhielt G. Befehl, bis das Gefecht sich im ordnungsmäßigen Gange entwickelt haben würde, die ganze Schlachtlinie des rechten Flügels, als den wichtigsten Punct, zu überwachen. Indessen war Gefahr am Verzuge, wenn der nicht mehr ferne Feind die dominirenden Anhöhen mit der ihm angewohnten Raschheit erreichte, was von dem nachtheiligsten Einflusse für den Gang der ganzen Schlacht sein mußte. G. überblickte das Entscheidende der ganzen Sachlage. Er stellte sich an die Spitze eines Bataillons, führte es im Sturm gegen die vordringenden Insurgenten, postirte eine halbe Batterie so geschickt, daß die feindliche Batterie starken Schaden litt und den übrigen Geschützen auf unserer Seite nun mehr Freiheit zum Handeln gegeben ward. Die Insurgenten, im Centrum und in der Flanke gedrängt, zum Theil von ihrer Rückzugslinie abgeschnitten, zogen sich mit Verlust von sechs Kanonen mit Bespannung in wilder Flucht zurück und der Sieg des Tages – ein Werk des Heldenmuthes und der Umsicht des Major G. – war erfochten. G. erhielt für diese Waffenthat in der 153. Promotion (29. Juli 1849) das Ritterkreuz des Mar. Theresien-Ordens. Am 17. Juli 1849 rückte G. zum Oberstlieutenant des Dragoner-Regimentes Prinz Eugen von Savoyen vor, ging nach Wien, und wurde befehligt, den Minister-Präsidenten Fürsten Schwarzenberg nach Warschau zu Sr. Majestät dem Kaiser von Rußland zu begleiten. Nach seiner Rückkehr erhielt G. die Bestimmung im Hauptquartier des kais. russ. General-Lieutenants von Grabbe. Mit diesem marschirte er nach Komorn, wo der Actschluß der ungar. Schilderhebung stattfand. Zu seinem Regimente in Siebenbürgen eingerückt, wurde Oberstlieutenant G. im Dec. 1849 zum Obersten befördert. Als im Herbste 1850 in Folge der Zusammenkünfte von Bregenz und Warschau sich der politische Horizont umwölkte, wurde Oberst G. nach Wien berufen, dem Minister-Präsidenten Fürsten von Schwarzenberg zur Dienstleistung zugewiesen, und Mitte Nov. nach Dresden mit Aufträgen entsendet, dessen Hof mit dem österreichischen im engen Bündnisse stand, und mit diesem eine gleiche Politik verfocht. Bis 25. Dec. blieb G. in Dresden, wohnte aber später den Minister-Conferenzen daselbst bei. Von Dresden aus begab sich G. im Auftrage des Minister-Präsidenten nach Cassel, wo er dem feierlichen Einzuge des Kurfürsten in seine Residenz beiwohnte. Von Cassel eilte er nach Hamburg, von da nach Berlin, und im Auftrage seines eben hier weilenden Minister-Präsidenten mit Depeschen an seine Majestät den Kaiser nach Wien. Nun erhielt er eine Sendung an den Fürsten Schwarzenberg nach Dresden und kehrte mit diesem im Jän. 1851 nach Wien zurück, wo er über den Winter verblieb. Im Laufe des Monats Februar wurde G. gänzlich in das Corps des Generalstabes übersetzt und seinem frühern Chef, dem General der Cavallerie Grafen Schlick, Commandeur von Mähren und Schlesien, zugewiesen. In dieser Eigenschaft wohnte er dem berühmten Lager von Olmütz am 23–30. Mai 1851 bei, welches [48] die Tage der Zusammenkunft der Monarchen von Oesterreich und Rußland verherrlichte. Einer Einladung Sr. Majestät des russischen Kaisers folgend, war er auch bei den großen Feldmanövers bei Warschau anwesend. Gegenwärtig bekleidet G. die Stelle eines Generalmajors in der kaiserl. Armee und ist als Brigadier beim 7. Armeecorps eingetheilt.[BN 2][BN 3] G. zählt zu den Helden der J. 1848 und 49 und bildet einen der ritterlichsten Charaktere dieser Epoche. Mit seiner Jugend vereinigt er gründliches Wissen, Thatkraft, Kühnheit; in entscheidenden Fällen verräth kein Zug seiner Miene den geglückten oder mißlungenen Erfolg; welche Selbstbeherrschung ebenso selten wie groß und einflußreich bei wichtigen Operationen, wenn kleine Unfälle verborgen werden müssen, um sie durch große Erfolge zu ersetzen. In neuerer Zeit hat sich der General mit einer Tochter des Baron Eskeles vermält.

Oestr. Militär-Konversations-Lexikon. Herausg. von Hirtenfeld u. Dr. Meynert (Wien 1851) II. Bd.. S. 604 [nach diesem geb. l. Juni: 1814]. – Tiroler Schützenzeitung V. Jahrg. (1850) Nr. 28 [nach dieser geb. 19. Juli 1814]. – Soldatenfreund, herausgeg. von Hirtenfeld 1850, S. 205. – Hirtenfeld (J. Dr. ), Der Militär-Mar. Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, 4°.) S. 1625 und 1753. – Ueber die Familie und einzelne Sprossen derselben siehe: Ersch (J. S.) und Gruber (J. G.), Allg. Encyklopädie der Wissensch. u. Künste (Leipzig 1822, Gleditsch, 4°.) I. Sect. 52. Thl. S. 24 u. f.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Gablenz, Ludwig Freiherr [Bd. V, S. 46; Bd. XI, S. 412; Bd. XIV, S. 453], gestorben zu Zürch 28. Jänner 1874.
    Neue freie Presse 1874, Nr. 3378 vom 28. Jänner. – Wehr-Zeitung (Wien, 4°.) 1874, Nr. 10. [Band 28, S. 340]
  2. E Gablenz, Karl Ludwig Wilhelm Freiherr, Feldmarschall-Lieutenant [s. d. Bd. V, S. 46]. General-Major Freiherr von Gablenz ist am 15. August 1862 zum Feldmarschall-Lieutenant befördert und dem Commandanten des 5. Armeecorps, dem Feldmarschall-Lieutenant Philipp Grafen Stadion in Verona als ad latus zugetheilt worden. Als nach dem Tode König Friedrich’s VII. die lange hinausgeschobene schleswig-holsteinische Frage reif und es endlich nöthig wurde, dem dänischen Uebermuthe mit allem Ernste zu begegnen, einigten sich Oesterreich und Preußen, die beiden Herzogthümer durch ein vereintes Armeecorps zu besetzen und nöthigenfalls die Dänen mit Gewalt aus den Herzogthümern zu jagen, welche sie lange genug ausgesogen und geknechtet hatten. Feldmarschall-Lieutenant Gablenz erhielt den Befehl über das österreichische 6. Armeecorps. Eher als allgemein vermuthet wurde, fiel der erste Kanonenschuß und der Kampf begann am 2. Februar, von welchem Tage an bis einschlüssig zum 7. er ausschließlich von österreichischen Truppen mit einem Heldenmuthe, ja mit Bravour ohne Gleichen gefochten und der Königsberg von denselben erstürmt, während – und nun kommt das Lächerliche in diesem blutigen Ernst – in einem Corpsbefehle vom 8. Februar, den der durchlauchtigste Prinz Friedrich Karl zu erlassen geruht hatten, dieser glänzende Erfolg preußischer Seits in Anspruch genommen wurde. Mit „eiserner aber gelenker Hand“, wie sein Waffengefährte Feldzeugmeister Benedek an Gablenz schreibt, hatte dieser die Truppen geführt und sich weniger an die preußischen Dispositionen gehalten, deren verdächtigen Charakter die Taktiker bereits herausgespürt hatten, als seinem Feldherrnbewußtsein Folge geleistet. Gablenz hatte nämlich nur den Auftrag, die Dänen bis gegen Oeversee zu verfolgen und von diesem Puncte angefangen sich auf Recognoscirungen zu beschränken. Statt sich aber an diese Disposition zu halten, griff Feldmarschall-Lieutenant Gablenz mit der zu seiner Verfügung, stehenden halben Brigade Nostiz auf eigene Verantwortung den übermächtigen Feind an und lieferte ihm ein hartnäckiges Gefecht, in welchem 5 Fahnen erbeutet und 600 Gefangene gemacht wurden; nun war auch der Weg nach Flensburg den Verbündeten geöffnet. Diese Waffenthat flößte selbst den Preußen Achtung ein, und Feldmarschall Wrangel kündigte in einem Schreiben vom 13. Februar dem Feldmarschall-Lieutenant Gablenz an, daß er für denselben um Verleihung des Commandeurkreuzes des Maria Theresien-Ordens – das Ritterkreuz besitzt G. bereits – bei Sr. Majestät dem Kaiser einschreiten werde. Unsere Truppen hatten mit bewunderungswürdiger Ausdauer und Tapferkeit gekämpft. Als für die „Bravsten der Braven“ die Decorirungen, welche Se. Majestät der Kaiser verfügt, auf dem Kriegsschauplatze angelangt waren, hielt Feldmarschall-Lieutenant Gablenz an das 9. Jäger-Bataillon eine Ansprache, welcher wir folgende Stelle entnehmen: „Diele Jahre sind es her, daß ich so wie heute, in Eis und Schnee stehend, das Glück hatte, mir das Theresienkreuz zu erwerben, mit dem ein jährlicher Fruchtgenuß von 600 fl. [413] verbunden ist. Heute bedaure ich zum ersten Male, kein reicher Mann zu sein und nur diese meine Theresienkreuz-Jahrespension den traurigen und bedürftigen Witwen und Waisen jener Opfer, welche die vorige Woche forderte, zur Verfügung stellen zu können.“ Diese hochherzige Handlung fand ein Echo im Kaiserstaat und neben dem patriotischen Hilfsvereine rief die Redaction der Presse die „Gablenz-Stiftung“ in’s Leben, welche in nur zwei Tagen schon die beträchtliche Höhe von dritthalbtausend Gulden reichte und zum Besten der Witwen und Waisen der in Schleswig Gefallenen bestimmt ist. Wie schon im Hauptwerke mitgetheilt, ist Freiherr von Gablenz (seit 12. November 1853) mit Helene gebornen Freiin Eskeles (geb. 30. Mai 1837) vermält. Aus dieser Ehe stammen seither drei Kinder: Dionys Heinrich Adolph Franz (geb. zu Hietzing bei Wien 13. September 1856); Heinrich Adolph Ludwig Emil (geb. zu Wien 29. September 1857); Mathilde Maria Emilie Zoë (geb. zu Verona 27. März 1859).
    Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) Nr. 1070. – Constitutionelle österreichische Zeitung 1863, Nr. 594. – Waldheim’s illustrirte Blätter (Wien, gr. 4°.) 1864, Nr. 8 [mit Porträt im Holzschnitt]. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1864, Nr. 44 Abendblatt, Nr. 47 Abendblatt, Nr. 50 Morgenblatt [Leitartikel]; Nr. 51: „Gablenz-Stiftung“; Nr. 53: Briefe des Feldzeugmeisters Benedek und des Feldmarschalls Wrangel an Gablenz.Fremden-Blatt (Wien, 4°.) 1864, Nr. 41 u. 48. – Illustrirte Militär-Zeitung, Redigirt von Ritter von Hack (Wien, 4°.) 1664, Nr. 8, S. 59 [daselbst auf S. 60 sein Porträt im Holzschnitt]. – Gothaisches genealogisches Taschenbuch der freiherrlichen Häuser (Gotha, J. Perthes, 32°.) III. Jahrg. (1863), S. 132: Geschichtliche Uebersicht und Wappenbeschreibung des Freiherrn von Gablenz; XIV. Jahrg. (1864), S. 242. [Band 11, S. 412 f.]
  3. E Gablenz, Karl Ludwig Wilhelm Freiherr von [s. d. Bd. V, S. 46, und Bd. XI, S. 412]. Mit Allerhöchstem Befehlschreiben vom 15. März 1864 erhielt der Feldmarschall-Lieutenant Freiherr von Gablenz über Antrag des Capitels das Commandeurkreuz des Maria Theresien-Ordens. Als nach der Rückkehr der kaiserlichen Truppen aus Schleswig-Holstein im Herbste 1864 auch der Freiherr in Wien eintraf, so war er der Held des Tages und wurden ihm Ehren und Auszeichnungen aller Art. Die Stadt Wien begrüßte den Feldherrn am Tage seines feierlichen Einzuges an der Spitze der siegreichen Truppen mit dem Ehrenbürgerthum. Aber auch ganz Deutschland war voll von seinem Ruhme und pries die Art und Weise, in der er mit Freund und Feind, Soldat und Bürger umzugehen verstand. Insbesondere gefielen seine Anreden, diese markigen Improvisationen, voll Schwung aus dem Herzen kommend und deßhalb zum Herzen sprechend, frei von jenen abgedroschenen Gemeinplätzen, welche in der Regel die militärische Beredsamkeit charakterisiren. Sie zeigen von einer in der That ungewöhnlichen Begabung, und indem sie – im Gegensatze zu den inhaltleeren der Preußen – dem Bundesgenossen stets einen Antheil seiner Lobsprüche zuwenden, beurkunden sie überdieß einen feinen Tact. Die Beliebtheit des Generals – der nach seiner Rückkehr mit einem Commando in der italienischen Armee war betraut worden – war eine solche, daß nach den Verwicklungen, welche anläßlich der gemeinschaftlichen österreichisch-preußischen Verwaltung in den eroberten Herzogthümern zwischen Oesterreich und Preußen allmälig entstanden waren und erst nach vielen diplomatischen Hin und Wieder endlich im August 1865 durch die Zusammenkunft Ihrer Majestäten des Kaisers und des Königs von Preußen in Gastein und die dort geschlossene Uebereinkunft vor der Hand beseitigt wurden, [454] sich die Blicke des Monarchen wieder auf den wackeren General richteten, der nach ausgesprochener getrennter Verwaltung der beiden Herzogthümer mit Allerhöchstem Handschreiben vom 4. September 1865 zum Statthalter in Holstein ernannt und mit der Leitung der Civil- und Militärverwaltung dieses Herzogthums betraut wurde. Am 11. September verließ der Feldmarschall-Lieutenant mit ausgedehnten Vollmachten Wien und schon am 15. erließ er von Kiel aus eine Proclamation, deren schonungsvolle, Vertrauen erweckende Sprache die tief gedrückte Stimmung der Holsteiner, die dem General einen jubelvollen Empfang bereitet hatten, sichtlich hob. Daß der tapfere Held, wie er es verdiente, in Bild und Lied gefeiert worden, wird in den Quellen nachgewiesen.
    Die Gartenlaube. Illustrirtes Familienblatt. Herausg. von Ernst Keil (Leipzig, gr. 4°.) 1864, Nr. 11, S. 170: „Ein österreichisches Soldatenbild“ von Franz Hoffmann. [Ein begeisterter, den Feldherrn mit verdienter Bewunderung schildernder Artikel, der um so schwerer in die Waagschale fällt, als dieses entschieden demokratische Blatt das Soldatenthum nicht eben zu illustriren pflegt.] – Baußnern (V. v.), Feldmarschall-Lieutenant von Gablenz und der deutsch-dänische Krieg in Schleswig-Holstein. Mit 4 Abbildungen nach Zeichnungen von A. Beck (Hamburg 1864, Hoffmann u. Campe, 8°.). – Ueber Land und Meer. Allgemeine illustrirte Zeitung. Von F. W. Hackländer (Stuttgart, Hallberger, kl. Fol.) XI. Band (1864), S. 263. – Waldheim’s Illustrirte Blätter (Wien, gr. 4°.) Jahrg. 1864, S. 59 [Bildniß S. 57]. – Reichenberger Zeitung 1864, Nr. 32. [Daselbst werden in einer kurzen biographischen Notiz des Generals seine Waffenthaten in Schleswig-Holstein „als Erfolge eines schon greisen Mannes“ bezeichnet. In Nr. 38 dess. Blattes berichtigt ein Baron Widersperg, der ihm im Jahre 1864, als eben der Freiherr zum General befördert worden, als erster Adjutant zugetheilt war, „daß seine Waffenthaten nicht Erfolge eines schon greisen Mannes, sondern – da Gablenz im Jahre 1814 geboren – jene eines in der vollsten Manneskraft stehenden Generals seien“.] – Illustrirte Zeitung (Leipzig, J. J. Weber, kl. Fol.) 1864, Nr. 1080: „Ludwig Freiherr von Gablenz“; 1086: „Gablenz im Gefechte bei Veile“. [Ueberhaupt bringt dieses reiche und trefflich redigirte Blatt eine Fülle von Daten und Illustrationen zur Geschichte des deutsch-dänischen Krieges in Schleswig-Holstein im Allgemeinen und die hervorragenden österreichischen Persönlichkeiten im Besonderen.] – Ehrengeschenke. Unter den mannigfachen, dem General zu Theil gewordenen Ehrengaben sei hier nur jener gedacht, welche der Bundesrath der Schweiz ihm zu überreichen beschloß, und zwar als einen Beweis der Dankbarkeit für die freundliche und zuvorkommende Aufnahme, welche den Schweizer-Officieren während des deutsch-dänischen Krieges in dem Feldlager der Alliirten zu Theil geworden. Die Ehrengabe bestand in einem Exemplare des Dufour’schen Atlasses der Schweiz, eines kostbaren, in seiner Art musterhaften chartographischen Werkes. – Bildnisse. Außer zahlreichen – mehr oder minder getroffenen – Einzelnbildnissen des Generals, unter denen jenes in Nr. 11 (S. 172) des Jahrganges 1864 der „Gartenlaube“ besonders anzuführen ist, sei noch zweier Gedenkblätter gedacht, deren Mittelpunct der General Gablenz bildet. Das eine Gedenkblatt ist von dem Photographen Brandt in Flensburg aufgenommen und stellt den General Gablenz und sein ganzes Hauptquartier, 48 Figuren, dar, ohne die im Hintergrunde befindliche Mannschaft, die meisten Gestalten sind ziemlich scharf und klar ausgefallen. – Ein zweites Blatt, von W. Richter nach der Natur gezeichnet, von A. Gerasch in Crayon ausgeführt, ist in drei verschiedenen Größen photographirt bei L. T. Neumann in Wien (1864) erschienen. – Gedichte auf Gablenz. Auch an Gedichten auf Gablenz und die Bravsten der Braven im 7. österreichischen Armeecorps hat es nicht gefehlt. Eines der gelungensten ist wohl jenes, welches unter dem Titel: „Oeversee“, ein H. v. L. aus Mainz im Feuilleton der „Norddeutschen allgemeinen Zeitung“ mitgetheilt hat und das anhebt: „Feldmarschall-Lieutenant Gablenz | Ein ächter Cavalier | Ohn’ Furcht und ohne Tadel | Dringt vor vor Oeversee u. s. w.“, und welches mit der Erinnerung [455] auf den den Tod des Helden gestorbenen Oberst Laiml von Dedina endet: „Herr Ritter von Dedina | Das war ein schöner Tod | In unseren trüben Zeiten | Thut solch ein Sterben noth! | – Wahrhaftig!! – Daß sich auch der immer schlagfertige Witz des Namens unseres Helden bemächtigte, erhellet aus folgenden nettem Wortspiele, das man dem Könige Christian IX. in den Mund legte. Als ihm nämlich, da er auf einer Reise festlich begrüßt wurde, ein Mädchen einen Veilchenstrauß überreicht und einige Verse herrecitirt und er so unwillkürlich an den noch so schmerzlichen Verlust von Schleswig-Holstein[WS 1] erinnert wird, erwiederte er mit Bitterkeit: „Was nützen mir die Lenzesgaben, so lange wir den Gablenz haben“. [Band 14, S. 453–455]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Schweswig-Holstein.