BLKÖ:Gleditsch, Paul

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Glavar, Peter Paul
Band: 5 (1859), ab Seite: 213. (Quelle)
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Gleditsch, Paul (Kupferstecher, geb. in Wien 27. Nov. 1793).[BN 1] Sein Vater, aus Jena in Sachsen gebürtig, kam nach Wien. Der Sohn trat 1812 in die Akademie der bildenden Künste, wo er zuerst zeichnen lernte und 1814 in die Kupferstecherschule, wo er 6 Jahre unter Friedr. Leybold sich im Kupferstechen ausbildete, 1819 den ersten großen goldenen Preis erhielt und nach seinem Austritte aus der Akademie (1820) von dem kunstliebenden Erzh. Anton mit einer Pension betheilt wurde, um sich in seiner Kunst zu vervollkommnen. Seit dieser Zeit hat er immer für sich gearbeitet und eine Reihe großer Blätter geliefert, welche sich zwar durch Schönheit und Reinheit des Stiches auszeichnen, aber in der Zeichnung Manches zu wünschen übrig lassen. Seine Blätter sind: „Porträt nach Edelinck“, Studienkopf; – „Madonnenkopf“, nach einem Oelgemälde von Sassoferrato; – „Die heil. Agnes“, nach Guercino, Sr. kais. Hoheit dem Erzh. Anton gewidmet; – „Madonna mit dem schlafenden Jesus“, nach Guido Reni, 1820 mit dem ersten Preise einer 24 Dukaten schweren Medaille in Gold belohnt; – „Madonna mit dem Christuskinde“, nach Andrea del Sarto (H. 17″, Br. 12″); – „Die heil. Dreifaltigkeit“, nach Raphael; – „Die Taufe Christi“, nach Guido Reni (H. 22″, Br. 18″, 1823, 10 fl.); – „Die drei Frauen“, nach Pietro Perugino (5 fl.); – „Der Bogenschnitzer“, nach Parmegiani (5 fl.); – „Helene Forman, Gemalin des P. P. Rubens“ (5 fl.); – „Christus das Kreuz tragend“, nach Sebastiano del Piombo; und als Gegenstück dazu: „Madonna“, nach Carlo Dolce (10 fl.); – „Die heil. Katharina“, nach Carlo Dolce (6 fl.), für dieses Bild erhielt G. die preußische goldene Medaille für Kunst; – „Diana“, nach Guido Reni(4 fl.); – „Die Faulenzerin“, nach Correggio (5 fl.); – „Christus das Kreuz tragend“, nach Correggio; – „S. Magdalena“, nach Barocci – „Der Zinsgroschen“, nach Dominichino; – „Porträt Sr. Kais. Hoheit Erzh. Anton“, nach Kuppelwieser; u. sein letztes Blatt, woran er 3 J. Arbeit verwendete: „Der gekreuzigte Erlöser“, nach Van Dyk (H. 29″, Br. 20″, 20 fl.), ganz mit dem Grabstichel gearbeitet. Auch hat G. einige kleinere Blätter, u. z. für die bei Haas erschienene „Belvedere-Gallerie“ gestochen.

Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und [214] Kunst. XIV. Jahrg. (Wien 1823, 4°.) Nr. 95. – Oestr. Nat.-Encyklopädie (von Gräffer u. Czikann), (Wien 1835) II. Bd. S. 381. – Frankl (L. A.), Sonntagsblätter (Wien, gr. 8°.) III. Jhrg. (1844) S. 165 u. 573. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835 u. f., 8°.) V. Bd. S. 235 [nach diesem geb. 1793]. – Wiener Zeitschrift für Kunst u. s. w., Herausgegeben von Schikh. 1823, Nr. 3.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Gleditsch, Paul [Bd. V, S. 213], gestorben zu Wien Anfangs November 1872.
    Neue freie Presse 1872, Nr. 2945. [Band 26, S. 384]