BLKÖ:Goetz, Gottfried Bernhard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Götz, Anton
Band: 5 (1859), ab Seite: 248. (Quelle)
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Goetz, Gottfried Bernhard (Maler, geb. zu Welehrad in Mähren 1708, gest. zu Augsburg 1774). Erhielt den ersten Unterricht in der Kunst bei Maler Eckstein in Brünn (s. d. III. Bd. S. 427[WS 1]), dann ging er nach Augsburg, wo er bei J. G. Bergmüller arbeitete. Daselbst ließ er sich auch häuslich nieder, malte, legte einen Kupferstichverlag an und lieferte der Erste die damals noch neuen in Farben gedruckten Blätter, als deren Erfinder gemeiniglich der berühmte Kupferstecher le Blond (geb. 1670, gest. 1741) genannt wird. Jedenfalls war G. der Erste, welcher die Schattirungen anbrachte. Mit Glauber zusammen führte er auch zuerst die Miniaturkupferstiche aus. Nebstdem malte er in Oel u. Fresko und fanden seine Arbeiten allgemeinen Beifall. Kaiser Karl VI. ernannte ihn zum Hofmaler u. Kupferstecher, Maria Theresia verlieh ihm das Privilegium für seine Handlung und gab ihm einen goldenen Gnadenpfennig. Von seinen Gemälden zählt Lipowsky auf: „Heil. Augustin“; – „Heil. Franz von Sales“; – „Mariä Heimsuchung“ – und die „Heilige Johanna von Chandal“, alle vier Altarblätter in der ehemaligen Nonnenkirche zu Amberg; – auch hatte er das Deckengemälde und die Seitenbilder dieser Kirche 1750 in Fresko ausgeführt; – „Die Offenbarung des h. Johannes“ im alten Chor der Capelle zu Regensburg; – das Freskogemälde in der St. Cassianskirche ebenda; – die Fresken im Innern der ehemaligen Jesuitenkirche zu Augsburg; – „Mariä Himmelfahrt“, Choraltarblatt in der Pfarrkirche zu Donauwörth. Von seinen theils in schwarzer Manier theils in Farben radirten Blättern sind zu nennen: „St. Amandus“ [249] nach J. G. Bergmüller (Folio); – „Die heil. Walburga“ nach dems. (Fol.); – „Kaiser Karl VII.“ nach seinem eigenen lebensgroßen Bilde in schwarzer Manier gestochen (gr. Fol.); – „Kaiser Franz I.“, Porträt in schwarzer Manier (Fol.); – „Maria Theresia“, Gegenstück dazu; – „Ludwig XV. von Frankreich“, Brustbild, Farbendruck, 4°.; – „Maria Leszyska, Königin von Frankreich in ihrer Jugend“, Farbendruck; – „Der Erlöser, Maria, der heil. Johannes und die Apostel“, 15 Blätter in ganzen Figuren. Außerdem sind von seiner Hand mehrere farbige Mezzotintablätter und zart punctirte Miniatur-Heiligenbilder bekannt. – Sein Sohn Franz war auch ein geschickter Maler u. Kupferstecher. Mehrere Seestücke und Landschaften und verschiedene Blätter in Punctirmanier rühren von ihm her. – Dessen Schwester, des alten Gottfried Bernhard Tochter, malte geschickt in Wasserfarben und führte auch mehrere gelungene Miniaturstiche in Farben aus.

Lipowsky (F. J.), Bairisches Künstler-Lexikon S. 92. – Neue Bibliothek der schönen Wissenschaften und Künste .. I. Bd. S. 159. – Füßli, Allgem. Künstler-Lexikon S. 268. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen, 8°.) I. Bds. 1. St. S. 479. – Dlabacz (G. J.), Allg. hist. Künstler-Lexikon für Böhmen ... (Prag 1815, Haase, 4°.) I. Bd. Sp. 483. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allg. Künstler-Lexikon (München 1835) V. Bd. S. 259. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: IV. Bd. S. 427.