BLKÖ:Goldoni, Karl

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Goldmark, Joseph
Band: 5 (1859), ab Seite: 253. (Quelle)
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Goldoni, Karl (Lustspieldichter, geb. zu Venedig 1707, gest. zu Paris 8. Jänner 1793). Entstammt einer modenesischen Familie. Schon der Großvater, reich und ein höheres Amt bekleidend, übersiedelte nach Venedig. Daselbst führte die Familie ein großes Haus, Feste und Vergnügungen wechselten ab und unter solchen Verhältnissen verlebte G. seine Kindheit. Ein Marionettentheater erregte bereits die Phantasie des vierjährigen Knaben, später nährte die Bibliothek des Vaters dessen Vorliebe für die Bühne und er zählte noch nicht 8 Jahre, als er das erste Schauspiel schrieb. Der Tod des Großvaters hatte die Vermögensverhältnisse der Familie wesentlich verändert. Karls Vater sah sich genöthigt, einen Erwerb zu suchen, und war nach Rom gegangen, um die Medicin zu studiren, die er dann in Perugia ausübte. Karl begab sich nun auch zu seinem Vater, besuchte die Schulen in Perugia, und war so fleißig, daß ihm der Vater zur Belohnung ein Haustheater errichten ließ, auf welchem während der Ferien gespielt wurde. Als die Eltern nach Rimini übersiedelten, folgte ihnen Karl dahin und studirte dort die Philosophie. Das dortige Theater, auf welchem er zum ersten Male Frauenzimmer spielen sah, da solche nirgends im Kirchenstaate, als nur in den drei Legationen, auftreten durften, war für den jungen G. ein neuer Reiz, und alsbald schloß er sich an eine Schauspieler-Gesellschaft, mit der er eine abenteuerliche Fahrt nach Chioggia unternahm. Indessen war es G.’s Vater gelungen, für seinen Sohn durch Vermittlung eines seiner Gönner einen Freiplatz, im Collegium Ghislieri zu Pavia zu erhalten. Die Zeit, binnen welcher dieser Freiplatz ledig wurde, brachte G. in Venedig bei einem Advocaten zu, sich für das Rechtsstudium vorbereitend. Das Collegium Ghislieri, zwar unter geistlicher Leitung stehend, beschränkte die Freiheit der Zöglinge so wenig, daß dieselben mehr Liebesabenteuern, als den Studien oblagen. Als sich die Paveser Bürger, den Studenten feind, verschworen, kein Mädchen zu heiraten, das Besuche von Studenten empfange, und jene nun [254] den Studenten den Zutritt versagten, rächte G. sich und seine Collegen mit einem so argen Pasquille, daß er aus der Anstalt ausgeschlossen wurde. Durch Vermittlung eines Mönches fand jedoch G. bei seinen Eltern, ungeachtet dieses außerordentlichen Vorfalls, eine nachsichtige Aufnahme und nun weilte er im Elternhause. Als der Vater nach Udine übersiedelte, folgte ihm sein Sohn dahin, ebenso nach Görz, wo der Vater den kais. General Lantieri, welcher in Krain und österr. Friaul ein Armeecorps befehligte, in ärztlicher Behandlung hatte. Graf Lantieri, wie seine Vorfahren und Nachfolger, war ein gastfreier Cavalier. In dessen Gefolge begab sich die Familie Goldoni auf des Grafen Herrschaft Wippach nach Krain. Der Graf ließ daselbst ein Marionetten-Theater aufstellen, wo G. Gelegenheit hatte, seine heitere Muse zur Geltung zu bringen. Er wurde im Hause bald beliebt und unternahm mit dem Secretär des Grafen eine Reise nach Innerösterreich über Laibach nach Graz. Als Graf Lantieri völlig genesen war, entließ erreich beschenkt seinen Arzt, der nun in’s Venetianische zurückkehrte; der Sohn ging nach Modena, um an der dortigen Hochschule seine Studien zu beendigen. Die Bestrafung eines Geistlichen, welcher von einem Weibe des Mißbrauches der Beichte beschuldigt wurde, machte auf G. einen so tiefen Eindruck, daß er in einem Zustande religiöser Schwärmerei beschloß, Kapuziner zu werden. Als er seinem Vater diesen absonderlichen Entschluß mittheilte, war dieser weit entfernt, seinem Sohne das Vorhaben auszureden, sondern er ließ ihn zu sich kommen, verschaffte ihm allerlei Zerstreuungen und diese Kur hatte alsbald erwünschten Erfolg: Goldoni kam auf andere Gedanken. Da es endlich galt, einen Beruf zu wählen, trat er bei dem Gehilfen des Kanzlers, der im Namen des Statthalters von Chiozza die Strafrechtspflege versah, in Dienste und gab Proben tüchtiger Befähigung. Seiner alten Neigung zur Bühne getreu, brachte er jetzt zwei Possen zur Aufführung, die er selbst verfaßt, die aber später ein venetianischer Advocat sich angeeignet hatte. Als sein Vater in Bagnocavallo, wo er in letzter Zeit die ärztliche Praxis ausgeübt, starb (1731), übersiedelte die Mutter nach Venedig und wünschte, daß ihr Sohn sich daselbst ansäßig mache und die Advocatie ausübe, für welche damals in Venedig ein goldener Boden war. In Padua hatte G. (1732) die Doctorwürde erhalten und ging nun nach Venedig; ehe er sich aber zur Geltung bringen konnte, mußte er zu dramatischen Arbeiten als Nebenerwerb die Zuflucht nehmen. Eben als sein Glücksstern aufzusteigen begann, brachte ihn ein Liebesverhältniß in neue Verlegenheiten. Er wollte das Mädchen seiner Wahl heiraten, aber die Angehörigen der Braut ließen die verabredeten Bedingungen unerfüllt und G. sah sich gerade in dem Augenblicke, als sich ihm günstigere Aussichten eröffneten, genöthigt, seinem Berufe zu entsagen und in die weite Welt aufs Gerathewohl zu wandern. Mit dem Drama „Amalessunta“ in der Tasche trat er seine Wanderung an und ging zuerst nach Mailand. Dieses streng nach den classischen Regeln der Einheit der Zeit, des Ortes und der Handlung gearbeitete Stück fiel schon bei der Probevorlesung durch. In dieser Noth, da er seine letzte Hoffnung, durch dieses Drama sich sein Fortkommen zu begründen, schwinden sah, fand er bei dem venetianischen Gesandten, dem er empfohlen war, Hilfe. Dieser nahm ihn als Gesandtschaftscavalier in’s Haus und in dieser Stellung, die sehr wenig Zeit in Anspruch nahm, konnte G. seiner dramatischen Muse nach Belieben huldigen. Dem bekannten Charlatan Buonafede [255] Vitali, der sich den Namenlosen (Anonimo) nennen ließ, und mit ihm bekannt geworden, erwirkte er durch seines Chefs, des venetianischen Gesandten, Fürsprache die Ueberlassung des Mailänder Theaters, welche Gelegenheit nunmehr Goldoni benützte, sein Intermezzo: „Il Gondoliere veneziano“, das erste Singspiel dieser Art in Italien zur Aufführung zu bringen. Auch begann er die Umarbeitung seines „Belisario“, in welcher Arbeit er durch den Einmarsch savoyischer Truppen in Mailand, womit der Krieg von 1733 begann, unterbrochen wurde. Goldoni zählte damals 26 Jahre. Der venetianische Gesandte erhielt von seiner Regierung, die neutral geblieben war, den Auftrag, nach Crema zu gehen. Goldoni folgte ihm dahin und konnte bald, als Kundschafter im Lager der Verbündeten vor Pizzighetone verwendet, sein diplomatisches Talent beurkunden. Aber Mißverständnisse mit seinem Vorgesetzten hatten seine Entlassung zur Folge und Goldoni stand nun wieder hilflos, auf sich allein gestellt, in der Welt. Er reiste nun zu seiner Mutter nach Modena, wurde in dem vom Kriege heimgesuchten Lande von Nachzüglern geplündert und rettete nichts als seinen „Belisar.“, so kam er in Verona an und dort versuchte er es, sein Stück zur Aufführung zu bringen, es gefiel bei der Probevorlesung und noch mehr bei der Aufführung (24. Nov. 1734). Somit waren die Schwierigkeiten jener Bahn überwunden, die G. seither nicht mehr verließ. Ein Erfolg reihte sich an den andern. Der Anstoß zur Reform der italienischen Bühne, welche in eine Zeit fällt mit der Verbannung des Hanswurst von der deutschen Bühne, war gegeben. Gewisse Culturideen brechen sich fast gleichzeitig bei allen Völkern Bahn, triumphirend über alle Schranken, welche ihnen veraltete Unsitte, schlechter Geschmack und systematisches Niederhalten der geistigen Entwicklung zu setzen pflegen. Auf seinen Wanderungen mit der Truppe des Veroneser Theaters San Samuele, welche seinem ersten dramatischen Kindlein zu Gevatter gestanden, kam G. nach Genua; dort machte er die Bekanntschaft eines liebenswürdigen, gebildeten und wohlhabenden Mädchens, das alsbald seine Lebensgefährtin wurde (1736), mit der er bis in sein hohes Alter eine glückliche Ehe führte. Goldoni setzte nun mit erneutem Eifer sein dramatisches Reformationswerk fort; seines Dichterberufes sich vollkommen bewußt, wollte er die Bühne zu einem Spiegel und einer Schule der Sitten machen; an die Stelle der Charaktermasken sollten Charaktergemälde treten; die extemporirten Späße der Letzteren sollten durch kunstgerechte Dialoge ersetzt werden. Was Zeno und Metastasio für die Oper, wollte G. für das Schauspiel werden; aber um dem herkömmlichen Geschmacke durch seine Neuerungen nicht Anlaß zu unbedachter und compacter Opposition zu geben, brachte er demselben immer noch Zugeständnisse und begann nur allmälig die Reformen einzuführen, die er beabsichtigte. In anderer Weise günstig für sein Geschick wurden die Einflüsse der Verwandten seiner Gattin, durch welche er den Posten eines genuesischen Consuls in Venedig (1740) erhielt. Der Bankerott der Bank von Modena und der Betrug, den er durch einen Gauner erfahren, der ihm 6000 Livres aus der Tasche gelockt, gaben ihm die Idee zu dem Stücke: „l’impostore“, welches die beifälligste Aufnahme fand. Nach einer Reise nach Florenz, um mit der toscanischen Mundart sich vertraut zu machen, kam er nach Pisa, wo es ihm so gefiel, daß er beschloß, sich hier häuslich niederzulassen und seine Zeit zwischen den Geschäften eines Advocaten und dramatischen Dichters zu theilen. [256] Da aber alle vacanten Rechtsanwaltstellen an Pisaner verliehen wurden, so widmete sich G. ganz dem letzteren Berufe und ging fünf Jahre später, als ihm vortheilhafte Anträge von Venedig gemacht wurden, dahin zurück, nun schon ausschließlich für die Bühne arbeitend. Unter den vielen Stücken, die er jetzt zur Aufführung brachte, nennen wir seine „La Vedova scaltra“ (1748), welches die Einführung der Theatercensur in Venedig veranlaßt, und seinen „Moliere“, der sehr an das „Urbild des Tartüffe“ erinnert. Im J. 1750/51 lieferte Goldoni 16 neue Stücke. Diese Thätigkeit in einem Jahre blieb nicht ohne Folgen. G. verfiel in eine Krankheit. Genesen und der Uebervortheilungen müde, deren sich der Venetianer-Director ihm gegenüber schuldig gemacht, trennte sich G. von diesem und unternahm Ausflüge nach den bedeutenderen Städten Italiens. In Parma, wohin ihn 1756 der Infant Don Philipp berief, wurde er mit großen Ehren empfangen. 1757 folgte G. einer Einladung nach Rom, wo ihm von Seite seines Landsmannes Papst Clemens XIII. die gnädigste Aufnahme und als Komödienschreiber die fast unglaubliche Gnade des Pantoffelkusses zu Theil wurde. Bald nach seiner Rückkehr von Rom erhielt er eine Einladung, für zwei Jahre die italienische Bühne in Paris zu übernehmen. Im April 1761 verließ G. seine Heimat, längst erfüllt von der innigsten Sehnsucht nach dem Vaterlande Molière’s. Mit seiner Gattin und seinem Neffen kam G. in Paris an. Als sich die zuerst festgesetzte Frist von 2 Jahren ihrem Ende näherte, erhielt G. die Anstellung als Lehrer der italienischen Sprache bei den Töchtern Ludwig XV. Durch dieses Amt und die mit demselben verbundenen Gnadengeschenke beglückt, zufrieden mit den Erfolgen seiner dramatischen Arbeiten, die er für die Theater von Paris, Venedig und London lieferte und die ihm auch ansehnliche Honorare eintrugen, dachte G. gar nicht mehr daran, Paris zu verlassen. Es war ihm zur zweiten Heimat geworden. Neben seinen Lustspielen schrieb er seine Denkwürdigkeiten, den letzten Band derselben im Alter von 80 Jahren. Die Revolution überraschte ihn und der 10. August 1792 raubte ihm den auf der Civilliste angewiesenen Gnadengehalt, dessen er jetzt mehr denn je bedurfte. Auf einen Antrag Chéniers beschloß der Nationalconvent am 7. Jänn. 1793, Goldoni’s Jahrgeld sammt den Rückständen aus dem Nationalschatze auszubezahlen. Aber es war zu spät; am folgenden Tage war G. todt und die Wohlthat kam seiner Witwe zu Statten. Wie jeder Reformator, sei es in Sachen des Glaubens, der Politik, des Geschmackes und der Wissenschaft, so wandelte auch G. nicht auf geebneten Pfaden. Neid und Eigennutz suchten seine Triumphe zu schmälern. Insbesondere war Carlo Gozzi, des berühmten Gasparo Bruder, einer seiner heftigsten Gegner. Im Schooße der Accademia dei Granelloni wurden die beißendsten Spöttereien gegen ihn ausgeheckt. Goldoni verhielt sich diesen Angriffen gegenüber mit Ruhe und setzte diesen kritischen Unziemlichkeiten Unbefangenheit entgegen, höchstens dann und wann einen seiner unduldsamsten und unfähigsten Gegner zu einer lächerlichen Figur in seinen Stücken benützend. In Paris erfuhr er das Geschick, eben von jenem Schriftsteller verkleinert zu werden, der ihn am meisten plünderte, von Diderot. Auch hatte er es versucht, ein französisches Lustspiel zu schreiben: „Le bourru bienfaisant“, das eine Satire auf Rousseau sein sollte, dasselbe wurde am 4. Nov. 1771 auf dem Théâtre français und gleich darauf in Fontainebleau und mit solchem Beifall gegeben, daß G. als er hervorgerufen, vor dem Publicum [257] zu erscheinen zögerte, weil er sich mit dieser Sitte nicht befreunden konnte, von Lekain und dessen Collegen auf die Bühne getragen werden mußte. Ueber die Ausgaben seiner sämmtlichen Werke wie ihrer Auswahl siehe unten die Quellen. Uebersetzt wurden seine Stücke in’s Deutsche, Englische, Französische und auch in andere Sprachen. Deutsch übersetzt erschienen seine „Sämmtlichen Lustspiele“ (Leipzig 1767–-1777, Breitkopf) in 11 Bänden; der Uebersetzer ist Just. Heinr. Saal

I. Uebersicht der vorzüglichsten Stücke C. Goldoni’s, nach der chronologischen Folge ihrer ersten Aufführung. 1 734. „Belisario“ (Verona 24. Nov. 1734); – 1737. Don Gio. Tenorio, ossia il Dissoluto“, Comm. di 5 atti in Versi (Venedig, Herbst); – 1744. „Da madre amorosa“, Comm. di 3 atti in Prosa (Genua, Frühling); – 1747. „L’amante di se medesimo“, Comm. di 5 atti in Versi (Mailand, Herbst); – „Il medico Olandese“, C. di 5 atti in Versi (Mail. Herbst); – 1748. „Da vedova scaltra“, C. di 3 atti in Pr. (Mailand, im Sommer); – 1749. „Il Cavaliere e la Dama“, Comm. di 3 atti in Pr. (Venedig, Herbst 1749, nach Andern Verona im Sommer 1759); – „Il servitore di due padroni“, Comm. di 3 a. in Pr. (Mailand, Sommer); – 1750. „La finta ammalata“, Comm. di 3 atti in Pr. (Venedig, Carneval); – „Il bugiardo“, Comm. di 3 atti in Pr. (Manina, Frühling); – „Da bottega del Caffè“, Comm. di 3 atti in Pr. (Ebenda); – „Pamela nubile“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd.); – „La famiglia dell’ Antiquario“, Comm. di 3 a. in Pr. (Venedig, Carneval); – „Il padre di famiglia“, C. di 3 atti in Pr. (Ebd.); – „L’adulatore“, C. di 3 a. in Pr. (Manina, Frühling); – „Il vero amico“, Comm. di 3 atti in Pr. (Venedig, Carneval); – „Il teatro Comico“, C. di 3 atti (Mailand, Sept.); – 1751, „L’aventuriere onorato“, C. di 3 atti in Pr. (Venedig, Carneval); – „Il Moliere“, C. di 5 a. in versi (Turin); – 1752. „La serva amorosa“, Comm. di 3 a. in Pr. (Bologna, Frühling); – „La moglie saggia“, Comm. di 3 atti in Prosa (Venedig, Carneval); – 1753. „L’avvocato veneziano“, C. di 3 atti in Pr. (Ebenda); – „La Locandiera“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd.); – „Le Donne curiose“, Comm. di 3 atti (Ebd.); – „La Dama prudente“, Comm. di 3 a. in Pr. (Ebenda); – „La Donna di testa debole“, C. di 3 a. in Pr. (Livorno, im Herbst); – 1754. „La Cameriera brillante“, C. di 3 a. in Pr. (Venedig, im Carneval); – „Terenzio“, C. di 5 a. in Versi (Venedig, im Herbst); – 1755. „Le Massere“, C. di 5 a. in Versi (Venedig, im Carneval); – „Il Cavaliere giocondo“, C. di 5 a. in Versi (Ebd.); – „Le Donne di Casa Soa“, C. di 5 a. in Versi (Ebd.); – „La sposa persiana“, C. di 5 atti in Versi (Venedig, im Herbst); – „La buona famiglia“, Comm. di 3 a. in Pr. (Eb.); – 1756. „La villeggiatura“, C. di 3 atti in Pr. (Venedig, im Carneval); – „El campièlo“, C. di 5 a. in versi (Ebd.); – „La Burla retrocessa“, C. di 5 atti in Pr. (Venedig); – „L’Avaro“, Comm. di un atto in Pr. (Bologna, von einer Gesellschaft vornehmer Dilettanten); – „Ircana in Julfa“, Comm. di 5 a. in Versi (Venedig, im Herbst); – 1757. „I Petegolezzi delle Donne“, C. di 3 a. in Pr. (Venedig, im Carneval); – „Il frappatore“, C. di 3 a. in Pr. (Vened., im Herbst); – „Ircana in Ispaan“, C. di 5 atti in Versi (Ebd.); – „La Castalda“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd.); – 1758. „La sposa sagace“, C. di 5 atti in Versi (Ebd.); – „Le morbinose“, C. di 5 atti in Versi (Ebd.); – „La Donna bizarra“, C. di 5 atti in Versi (Zola); – „La Donna sola“, Tragicommedia di 5 atti in Versi (Venedig, im Carneval); – 1759. „La Donna di maneggio“, Comm. di 3 atti in Pr. (Venedig, Herbst); – 1760. „La guerra“, C. di 3 atti in Pr. (Venedig, im Carneval); – „Pamela maritata“, C. di 3 a. in Pr. (Rom, im Carneval) [1750: „Pamela nubile“]; – „I Rusteghi“, C. di 3 a. in Pr. (Venedig, im Carneval); – „Le baruffe chiozzotte“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd.); – 1761. „Sior Todero Brontolon“, C. di 3 a. in Pr. (Venedig, im Herbst[WS 1]); – „La Casa nova“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd. Carneval); – „Le smanie per la villeggiatura“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd.); – „La buona madre“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd. Carneval); – „L’Osteria della Posta“, C. di un atto in Pr. (Zola, im Sommer); – „La Donna volubile“, C. di 3 atti in Pr. (Venedig, im Carneval); – „Una delle ultimesere di Carnovale“, Comm. allegorica di 3 atti in Pr. (Eb. Carneval); – „Gl’ innamorati“, [258] С. di 3 a. in Pr. (Ebd. Herbst); – „La Scozzese“, C. di 5 atti in Pr. (Ebd.); – 1762. „Le avventure dalla villeggiatura“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd. Carneval); – 1763. „Il Ritorno dalla villeggiatura“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd Carnev.); – „La donna vendicativa“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd. Herbst); – 1766 „Chi la fa l’aspetta“, Comm. venez. in 3 a. in Pr. (Ebd.); – 1770. „Il Poeta fanatico“, C. di 3 a. in Pr. (Ebd. Carneval); – 1771. „Le bourru bienfaisant“ (Paris im Théâtre français am 4. November 1771), es ist in französischer Sprache verfaßt [siehe oben die Biographie]. – Die Jahreszahl der ersten Aufführung folgender Lustspiele ist unbekannt: „La gelosia di Lindoro“, Comm. di 3 atti in Pr. (Fortsetzung der vorigen); – „Le inquietudini di Zelinda“, C. di 3 a. in Pr. (Fortsetzung der zwei früheren); – „Le Donne gelose“, Comm. venez. di 3 atti in Pr.; – „La buona moglie“, C. di 3 atti in Pr. (als Fortsetzung der „Puta onorata“); – „Il giuocatore“, C. di 3 atti in Pr.; – „La Puta onorata“, C. di 3 atti in Pr.; – „Il ventaglio“, C. di 3 atti in Pr.; – „Il curioso accidente“, C. di 3 a. in Pr.; – „Il burbero benefico“, C. di 3 atti in Pr.; – „Il raggiratore“, C. di 3 a. in Pr.; – „L’Impostore“, C. di 3 atti in Pr.; – „L’avaro fastoso“, C. di 5 a. in Pr.; – „Le amori di Zelinde e Lindoro“, C. di 3 atti in Pr.; – „I due gemelli veneziani“, C. di 3 a. in Pr.
II. Gesammt-Ausgaben und die vorzüglicheren Ausgaben ausgewählter Lustspiele von Carlo Goldoni. „Raccolta di tutte le opere teatrali di C. Goldoni, fra quali molte finora inedite“ (Venezia 1788 oder 1794 u. 1795) 44 Bde. in 8°.; die completeste Ausgabe der Stücke G.’s, die bisher bekannt ist. 120 fl. Velinp. 180 fl. – Schöner als die obige ist die Ausgabe: Venedig 1761, Pasquali in 18 Bänden gr. 8°., aber sie ist nicht so vollständig, wie die obige. – „Commedie di Carlo Goldoni“ (Torino 1793) 44 Bde. kl. 8°. 96 fl. Frühere Turiner Ausgaben sind 1772 und 1788 in 34 Bdn. 12°. erschienen, aber nicht complet. Auch in Livorno kam eine heraus 1791 in 31 Bdn. – „Commedie di Carlo Goldoni“ (Prato 1819, Giachetti) 47 Bde. in kl. 8°. Dazu die Memorie (eb. 1822) 3 Bde. in kl. 8°. mit Portr. Diese Ausgabe 150 fl., auf feinem Papier 200 fl. ist gut. – Ferner erschienen Ausgaben: zu Venedig 1817–1823 in 50 Bdn. 16°. – zu Como 1828 in 48 Bdn. in 16°. – Eine sehr geschmackvoll ausgestattete Ausgabe mit Vignetten ist zu Florenz 1827 u. f. in 53 Bdn. 8°. erschienen. – Commedie scelte con vita dell’autore dal Dre. Gio. Gherardini (Milano 1821, tipogr. de’ classici ital., 8°.) 4 Bde. – Commedie scelte di ..... (Milano 1825, Silvestri, 12°.) 3 Bde. mit Portr. – Commedie scelte di Carlo Goldoni (Venedig 1856 u. f., G. Grimaldo tip. Calc. Ed. 16°.) 40 Bände mit 80 Titelkupfern (schlechte Zeichnungen von Nani schlecht gestochen). – Capolavori di Carlo Goldoni curati da F. Cameroni illustrati da Germano Prosdocimi (Trieste 1858, Colombo Coen, 4°.). Enthält 61 Lustspiele, denn Nr. 57 ist doppelt. Die Zeichnungen von Prosdocimi, als Vignetten über dem Titel eines jeden Stückes, sind ohne Werth.
III. Selbständige Biographien. Mémoires de Goldoni, pour servir à l’histoire de sa vie et à celle de sou théatre (Paris 1787) 3 Bde. Nach diesen Memoiren ist die Biographie dieses Lexikons gearbeitet. – Diese Memoiren eröffnen auch die italienische Ausgabe der: „Scelte Commedie di Carlo Goldoni“ (Padua 1811).[Gibbon nennt diese Memoiren weitaus komischer als Goldoni’s eigene Lustspiele.] – Gherardini (Giovanni), Vita di C. Goldoni (Mailand 1821, 8°.). – Pignatorre (Maria), Elogio (Venedig 1802, 8°.) [siehe auch weiter unten: V. Zur Kritik und Literatur Goldoni’s].
IV. In Journalen und Sammelwerken zerstreute Biographien. Costumi del giorno. Giornale di mode, lettere, teatri ec. (Mail., kl. Fol.) Anno VI (1855) Nr. 4: „Carlo Goldoni.“Dandolo (Girol.), La caduta della repubblica di Venezia ed i suoi ultimi cinquant’anni. Studii storici (Venedig 1856, Naratovich, 8°.) S. 381. – Dandolo (Tullio), L’Italia nel secolo passato sin 1789 (Mailand 1853) S. 229 u. f.: „Le memorie autobiographiche di Goldoni.“Gazzetta della provincia di Lodi e Crema. 1855, S. 284: „Goldoni a Crema“, Racconto storico di F. ,Meneghezzi, [dieselbe ist auch abgedruckt im „Cosmorama pittorico. Giornale storico ec. 1856, Nr. 8]. – Illustrirtes Familienbuch des östr. Lloyd (Triest, 4°.) V. Bd. S. 289 [mit Porträt]. – Letture di famiglia (Triest, östr. Lloyd, 4°.) III. Bd. 6. Hft.: „La Casa di Goldoni.“Nouvelle Biographie générale ... publiée sous la dir. de Mr. le Dr. Hoefer (Paris 1853) XXI. Bd. Sp. 95–109. – Panteon veneto (Venedig 1854 u. f., [259] Teresa Gattei, 4°.) Nr. XVII. – Rovani (Giuseppe), Storia delle lettere e delle arti in Italia giusta le reciproche loro rispondenze (Mailand 1857, Franc. Sanvito, lex. 8°.) III. Bd. S. 157. – Triester Zeitung, redigirt. von Löwenthal und Pipitz. 1856, Nr. 3, 4, 5, 7, 8 [im umfangreichen und gründlich geschriebenen Aufsatze: „Die italienische Memoirenliteratur“]. – Vite e ritratti di illustri Italiani (Padua 1812, Bettoni, 4°.): „Vita di Carlo Goldoni, scritta da Francesco Pezzi.“
V. Literarisch -kritische Studien über Goldoni’s Leben und Schriften. Gavi (Domenico), Della vita di C. Goldoni e delle sue commedie, lezioni IV (Mailand 1826, 12°.). – Maffei (Giuseppe), Storia della Letteratura italiana (Mailand 1834, Soc. tipografica de’ Classici italiani, 8°.) III. Bd. S. 167 u. f. [charakterisirt ihn folgendermaßen: „Il Goldoni lasciò centocinquanta commedie in prosa ed in verso d’intreccio e di carattere, che sono la vera immagine della vita domestica in tutta la sua naturalezza. In esse s’insegna ai padri la beneficenza e l’esempio, ai figli il rispetto e l’amore, alle spose l’amor del marito e della famiglia, ai mariti la compiacenza e la condotta. Il vizio è sempre accompagnato dall’ infelicità; la virtù dal guiderdone dopo essere stata però provata nei più rigidi cimenti: in somma vi stauno con nodo si indissolubile unite la virtù al premio e la dissolutezza alla pena, e sono con si vivi e rari colori dipinte l’una e l’altra, che v’e tutta l’arte per associare le idee di onesto e utile nelle menti umane con quel nodo il quale se una volta alfine giungessimo a rassodare, sarebbero i due nomi di pazzo e di malvaggio sinonimi nel linguaggio. Non si debbono però passar sotto silenzio i gravi difetti del Goldoniche sono senza passione enumerati dal Cesarotti in quella sua risposta al professore Van-Soen, che gli avea chiesto se in Italia era adorato. ... Se Goldoni avesse tanto studio quanto ha natura, s’egli scrivesse più correttamente, se il suo ridicolo fosse alle volte più delicato, parmi potrebbesi con molta franchezza contrappore al Molière, il quale mi sembra che venga piuttusto idolatrato che ammirato da’ suoi Francesi. Egli non ha che quattro o cinque commedie; l’altre son farse per divertire il basso popolo. Goldoni ha spinto molto innanzi la commedia morale; anzi può dirsene il padre, giacchè non ha tanta coltura per andarne a cercare il modello appresso le altre nazioni. La sua mediocrità nell’erudizione fa in questo punto il suo elogio; egli dee tutto al suo genio. Il signor Diderot dice che sino adesso non si sono posti sul teatro se non se i caratteri, e dice che sarebbe un campo nuovo e fecondo il mettere in iscena le condizioni della vita. Egli si e scordato, che il Goldoni avea molto prima eseguito con gran successo ciò ch’ egli progetta, compiacendosi come di una sua vista particolare“]. – Meneghezzi (Ferdinand), Memorie istoriche apologetiche e critiche della vita e delle opere di C. Goldoni (Maild. 1827, 16°.). – Carrer (Luigi), Saggio su la vita e su le opere di C. Goldoni (Vened. 1824, 8°.). – Biblioteca italiana (Mailand, 8°.) 1829, Fasc. 157: „Della Commedia italiana innanzi e dopo il Goldoni“ [wieder abgedruckt in Zoncada’s: „Fasti della letteratura italiana“ S. 449]. – Constitutionnel (Pariser polit. Journal, Fol.) 1855, Nr. 253 (10. Sept.) im Feuilleton: „Carlo Goldoni par P.A. Fiorentino. [Die italienische Bühne hielt sich bis auf Goldoni’s Erscheinen an die traditionellen Masken der alten römischen Bühne; an diesen Umschwung knüpft nun Fiorentino folgende Ideen: „Il parait beaucoup de courage pour entreprendre une réforme qui paraissait contrarier si vivement le goût du public. Goldoni, et c’est là sa gloire et son honneur immortel, l’ a tentée et l’a menée à bon port. Il ne réussit pas du premier coup, ni sans menagemens de sa part, ni sans opposition de la part de ses compatriotes. Il se trouva dans une situation analogue à celle de Térence, voulant plaire, après Plaute an public romain: „Il est étonnent, dit Boileau, que ce Plaute, si cher à la multitude, ait été effacé par un concurrent qui avait pris la route la moins sûre pour plaire, car la raison n’est faite que pour certains privilegiés; et ce peuple romain, sil estimable par tant d’autres endroits, prenait souvent la change sur le vrai mérite du théâtre. Il voulait rire à quelque prix que ce fût, et voilà ce qui rendait Térence plus merveilleux d’avoir accommodé le peuple à lui, sans s’accomoder an peuple.“ Tout ce que Boileau dit des Romains, dans ce passage, peut s’appliquer aux Vénitiens du temps de Goldoni.“Quérard (J. M.), La France littéraire ... (Paris 1829, Firmin Didot, Lex. 8°.) III. Bd. S. 400–401 [gibt eine reiche Literatur der französischen Uebersetzungen seiner Stücke]. – Wiener allgemeine [260] Theater-Zeitung, herausg. von Ad. Bäuerle (Wien, 4°.) 1850 (XLIII. Jahrg.) Nr. 35: „Die Reform des italien. komischen Theaters durch Goldoni und Gozzi“ von Prof. Rossi in Linz. – Voltaire sagt treffend: Goldoni’s Erscheinung auf der italien. Bühne könne man ganz einfach wie Trissino’s Gedicht nennen: „L’Italia liberata da’Goti.“
VI. Porträte und Büsten. 1) Unterschrift: Carl Goldoni. Gest. v. G. Zumpe. Zwickau bei d. Gebr. Schumann. 4°. – 2) Unterschrift: Carlo Goldoni. A Locatelli d’Alvisopoli disegnò ed incise. 4°. – 3) Unterschrift: Carl Goldoni. Crusius sculps. 8°. – 4) Unterschrift: Carlo Goldoni. Comirato incise. 8°. – 5) (J. F. Bause sc.) 8°. (seltenes Blatt). – 6) Unterschrift: Carlo Goldoni. Dal ritratto disegnato di Piazzetta. Redenti sculps. lex. 8°. – 7) Unterschrift: Carlo Goldoni. G. Dala dis. ed incise. (Venedig 1853, 4°.). – Büsten und Monument. G.’s Marmorbüste, gemeißelt von Zordan, befindet sich im Palazzo ducale zu Venedig; sie wurde in einer der Loggien des 1. Stockes im J. 1847 bei Gelegenheit des italienischen Gelehrten-Congresses mit noch 17 anderen Büsten italienischer Schriftsteller ausgestellt. – Im äußern Vestibule des Theaters Fenice in Venedig steht G.’s Monument aus Carraramarmor, gemeißelt von Luigi Zandomeneghi. Unter dem Denkmal befindet sich folgende Inschrift:
Carlo. Goldoni
Di. Questo. Pittore. Unico. Dei. Costumi
In. Quasi. C. C. Drammi
Tutte. Le. Età. Tutte. Le. Genti
Ammireranno. La. Grande. Juventiva
Ne. Glorieranno
Come. Di. Vanto. Lor. Proprio
II. Secolo. XVIII. E. Venezia
n. 1707. m. 1793.
– Eine andere Büste G.’s prangt auch ober der Eingangsthüre seines Geburtshauses. Dieses steht unweit der Chiesa di S. Paolo am rio-terrà dei Nomboli. Vincenz Zenier ließ darauf eine Gedenktafel anbringen mit der Inschrift:
An. M.DCC.VII
Carolus. Goldonius
Hic. Ortum. Habuit
Plaudentibus. Musis.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Herst.