BLKÖ:Köck, auch Koeck und Keck, Michael

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Köck, Johann
Band: 12 (1864), ab Seite: 206. (Quelle)
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Köck, auch Koeck und irrig Keck, Michael (Maler, geb. zu Innsbruck 29. August 1760, gest. zu Rom im November 1825). Der Sohn eines Kaufmanns, der in früher Jugend Talent für die Kunst zeigte und in Folge dessen Unterricht von dem Zeichnenmeister Peter Denifle [Bd. III, S. 237] erhielt, unter welchem er treffliche Fortschritte machte. Nachdem er von seinem Lehrer auch Unterweisung im Malen erhalten hatte, reiste er, von Franz Grafen Enzenberg, damals Gubernialrath in Tirol und ein Gönner und Förderer der Kunst, großmüthig unterstützt, im Jahre 1777 nach Mailand, wo ihn Meister Knoller [S. 161 d. Bds.], der ihn noch aus der Zeit kannte, da er selbst im Kloster Ettal malte, als Zögling aufnahm und bei dem er durch volle neun Jahre arbeitete. So weit vorgebildet, um sich selbst weiter fortbilden zu können, ging K. als kaiserlicher Pensionär nach Rom, wo er so tüchtige Proben seiner Kunst ablegte, daß ihn später die Akademie von St. Lucca unter ihre Mitglieder aufnahm und er im Jahre 1814 als Inspector des päpstlichen Studiums der Mosaik [207] am Vatican angestellt wurde. Köck blieb bis an sein Lebensende ununterbrochen in Rom, daher seine Arbeiten weder in seinem engeren Vaterlande Tirol, noch überhaupt im Kaiserstaate viel gekannt sind. In seiner Heimat befinden sich die zwei mythologischen Stücke: „Venus“ und „Endymion“, jedes 1 Fuß lang, 2 Fuß hoch, im Jahre 1826 zu Botzen im Privatbesitze; zwei Heiligenbilder: „Johann der Täufer“ und „Magdalena“, besaß seine Schwester in Lermos. Von seinen übrigen Arbeiten sind bekannt: „Die Geschichte des Achilles“, in 14 Bildern, nach welchen der berühmte Mosaiktisch ausgeführt wurde, den Papst Leo XII. dem Könige von Frankreich zum Geschenke verehrte. Die Skizze dieser Bilder ist im Besitze des Ferdinandeums zu Innsbruck. Einen besonderen Ruf erwarb er sich durch seine meisterhaften Copien Raphaelischer Bilder, von denen eine bei der Plünderung Rom’s durch die Franzosen von diesen nach Paris mitgenommen, später aber wieder zurückgestellt wurde. Auch in Fresco hat K. gemalt, und zwar hat er zur Zeit der französischen republikanischen Herrschaft in Rom den großen Saal der Municipalität mit zeitgemäßen Fresken ausgeschmückt. Von seinen Arbeiten mit der Radirnadel und in Schabmanier sind nur wenige bekannt, die ihn aber auch als Meister auf diesem Gebiete erkennen lassen. Köck hatte sich in Rom mit Katharina Peters, der Tochter eines Hauptmanns der päpstlichen Leibgarde, verehelicht, die er aber schon nach wenigen Jahren durch den Tod verlor. Sie hatte ihm eine Tochter und zwei Söhne Franz und Raphael geboren. – Franz (geb. 1800) betrat unter der Anleitung seines Vaters die künstlerische Laufbahn und gab auf derselben solche Proben seines Talentes, daß er im Jahre 1824 auf dem Capitol feierlich mit dem großen aus der goldenen Medaille bestehenden Preise ausgezeichnet wurde. Auch hat Franz noch mehrere gerühmte Bilder gemalt. – Sein um wenige Jahre jüngerer Bruder Raphael widmete sich der Baukunst. Ueber des Vaters Michael Bruder Johann, wie über andere Künstler dieses Namens, siehe Näheres in den Quellen.

Hormayr’s Archiv für Geschichte, Statistik, Literatur und Kunst (Wien, 4°.) XVII. Jahrgang (1826), S. 206. – Meusel (Johann Georg), Miscellaneen artistischen Inhalts (Erfurt 1785 u. f.[WS 1], gr. 8°.) Heft XVIII, S. 249 [wo er irrthümlich Johannes statt Michael genannt wird]. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 234. – Tirolisches Künstler-Lexikon oder kurze Lebensbeschreibung jener Künstler, welche geborne Tiroler waren (Innsbruck 1830, Felic. Rauch, 8°.) S. 131. – Staffler (Joh. Jac.), Das deutsche Tirol und Vorarlberg, topographisch mit geschichtlichen Bemerkungen (Innsbruck 1847, Felic. Rauch, 8°.) Bd. I, S. 467 [nach diesem geb. 27. August 1760]. – Tschischka (Franz), Kunst und Alterthum in dem österreichischen Kaiserstaate (Wien 1836, Fr. Beck, gr. 8°.) S. 139, 370. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Erste Ausgabe, Bd. XVIII, S. 359 [Artikel Koeck, Nr. 2]. – Porträt. Michael Köck’s Bildniß, im Jahre 1820 in Rom gezeichnet, befand sich in der Porträtsammlung des kön. sächsischen Hofmalers C. Vogel. –

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: n. f.