BLKÖ:Kolosváry, Alexander

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 12 (1864), ab Seite: 369. (Quelle)
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Kolosváry, Alexander (gelehrter Theolog, geb. zu Homokbődög im Veszprimer Comitate Ungarns 20. März 1775, gest. 6. December 1842). In Papa, wohin seine Eltern der Erziehung ihrer Kinder wegen übersiedelt waren, besuchte er die unteren Schulen, die folgenden in Oedenburg und Veszprim. Im Jahre 1790 unter die Veszprimer Cleriker aufgenommen, beendete er die philosophischen und theologischen Studien im Preßburger Seminar. Im Jahre 1798 erhielt er die h. Weihen und wurde zugleich Professor der christkathol. Moral und der Pastoraltheologie am Seminar zu Veszprim. Im Jahre 1809 zum Domherrn ernannt, wurde er unter Einem Pfarrer zu Veszprim und blieb es 20 Jahre. In der Zwischenzeit, 1814, wurde er Abt von Vasárhély, 1822 Erzpriester von Següsd und 1823 dasselbe von Papa. Nachdem er im Jahre 1829 sein Pfarramt zu Veszprim niedergelegt, wurde er Dechant des Domcapitels daselbst. Als solcher starb er im Alter von 67 Jahren. K. zählt zu den nationalen Koryphäen seines Vaterlandes, er hat für die Förderung der Sprache und der Volksbildung Bemerkenswerthes geleistet. Als die ungarische Akademie der Wissenschaften in’s Leben trat, förderte er das Unternehmen eifrig und spendete einen namhaften Betrag. Die Akademie erwählte ihn im Februar 1831 zum Ehrenmitgliede. K. aber betheiligte sich überdieß an den Vorarbeiten zu dem großen ungarischen Lexikon, dessen Herausgabe die Akademie vorbereitete. Noch bei Lebzeiten widmete er für Beförderung der Volksbildung die namhafte Summe von mehr als 25.000 fl.; in seinem letzten Willen fügte er aber zu derselben die ungleich größere von 47.000 fl. hinzu, so daß seine Spenden nach dieser Richtung allein über 72.000 fl. betrugen. Seine Predigten und geistlichen Vorträge erschienen erst nach seinem Tode im Drucke, u. z. gab einen Theil derselben Emerich Szalay in der Zeitschrift: „Gyüjtemény“, d. i. Sammlung, im 5. und 7. Bande, die übrigen Handschriften aber sein Vetter Franz Kolosváry, gleichfalls Priester, unter dem Titel: „Kolosváry Sandor egyházi beszédei“, d. i. Die geistlichen Reden des Alexander Kolosvári, 2 Bde. (Preßburg 1843 und 1844, 8°.), heraus.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) S. 264. – Ujabb kori ismeretek tára, d. i. Neues ungarisches Conversations-Lexikon (Pesth 1835 u. f., Gustav Heckenast, gr. 8°.) Bd. V, S. 125 [nach diesem geb. 10. März 1775, gest. 7. December 1842]. – Porträt. Unterschrift: Kolosváry Sándor Veszprémi kanonok (Baro Lütgendorf Ferdinand sc. 1827. Pest, 8°. u. 4°.). –