BLKÖ:Löw, Karl Friedrich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Löw, Andreas
Band: 15 (1866), ab Seite: 412. (Quelle)
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Löw, Karl Friedrich (Arzt und Naturforscher, geb. zu Oedenburg 20. März 1699, gest. 4. November 1741). Ein Sohn des als Arzt rühmlich bekannten Andreas L. [siehe über denselben das Nähere in den Quellen]. Besuchte das Gymnasium seiner Vaterstadt, dessen Curs er im Jahre 1716 beendete, worauf er sich nach Deutschland begab und an der Jenaer Hochschule sich dem ärztlichen Studium widmete. Es lehrten zu jener Zeit (1717–1721) Männer wie Fick, Teichmeyr, Hilscher, Slevogt an derselben. Im Jahre 1721 erlangte L. die medicinische Doctorwürde und kehrte vorerst in seine Heimat zurück. Bald aber begab er sich nach Wien, wo er durch sechszehn Jahre die ärztliche Praxis ausübte, zu Hof und in die angesehensten Häuser gerufen und mit dem Titel eines herzogl. sachsen-meiningen’schen Rathes und Leibarztes ausgezeichnet wurde. Im Jahre 1738 kehrte er in seine Vaterstadt zurück und nahm in derselben seinen bleibenden Wohnsitz. Zu seinen Lieblingswissenschaften gehörte die Botanik, der er nun seine ganze Muße zuwendete. Auch die Herausgabe einiger von seinem Vater hinterlassenen Werke ließ sich der ihm würdig nacheifernde Sohn angelegen sein. Er war – unter dem Namen Pittalus – von der kaiserl. Academia Naturae Curiosorum und ferner von der Akademie der Wissenschaften zu Berlin zum Mitgliede gewählt worden. L. hat folgende, theils medicinische, theils botanische Arbeiten veröffentlicht: „Dissertatio inauguralis medica ... de Polypodio“ (Jenae 1721, 4°.); – „Epistola ad Pium Nicolaum de Garelli etc. etc. de morbo complicatissimo paucissimis medicamentis sublato“, im Appendix der Acta Naturae Curiosorum, vol. II, p. 1; – „Kurtze Untersuchung vom Anfang, Fortgang und Ende des durch gantz Europa anno 1729 im Monath November u. December grassirenden und contagieusen Catarrh-Fiebers“ (Wien 1730, 4°.), in lateinischer Sprache auch im obgenannten Appendix, vol. III, p. 77 et s.; – „Epistola ad celeberrimos omnium regionum Botanicos, qua de Flora Pannonica conscribenda consilium cum ipsis comunicatur et singuli ad commercium botanicum, mutuamque [413] rariorum plantarum seminumque communicationem invitantur“ (Sempronii 1739, 4°.), auch im obgenannten Appendix, vol. V, p. 145 und in den Actis eruditor. Lips. a. 1739, p. 665; – „Observatio de muliere hydropatica, gravida credita, sed natura paracentisin sub umbilico faciente feliciter restituta” in Bruckmanni Epist. Itiner. Centur. III, p. 512. Eine „Dissertatio epistolica ad Martinum Schmeizelium in qua continetur Catalogus Scriptorum Rerum hungarorum varii, singullatim vero medici et physici argumenti“, ging als Handschrift später in die Hermannstädter Stadtbibliothek über; und die „Flora Pannoniae s. Semproniensis“, das Werk mehrerer Jahre in fünf Foliobänden, kam als Handschrift in die Bibliothek des Preßburger Arztes Kastenholz [Bd. XI, S. 27], der zu derselben seine eigenen Anmerkungen und Beobachtungen hinzufügte. Dieser Flora Pannonica voran geht eine „Historia Regni Hungariae naturalis, cum descriptione cimeliorum Regni ejusdem“.

Veszprémi (Steph.), Succincta medicorum Hungariae et Transylvaniae biographia (Lipsiae 1774, Sommer, 8°.) Centuria prima, p. 95 et s. [nach diesem geb. 20. März 1699.] – Haan (A. Ludovicus), Jena hungarica sive Memoria Hungarorum a tribus proximis saeculis academiae Jenensi adscriptorum (Gyulae 1858, Leop. Réthy, 8°.) p. 43 [nach diesem geb. im Jahre 1693, gest. 4. November 1741]. – Horányi (Alex.), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tom. II, p. 500. – Kanitz (August), Versuch einer Geschichte der ungarischen Botanik. Aus dem XXXIII. Bande der Linnaea besonders abgedruckt (Halle 1865, 8°.) S. 38 [nach diesem geb. 22. März 1699, gest. 6. November 1741]. –