BLKÖ:Löwe, Ludwig

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 15 (1866), ab Seite: 421. (Quelle)
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Löwe, Ludwig (k. k. Hofschauspieler, geb. zu Rinteln in Churhessen 29. Jänner 1795).[BN 1] Ludwig Löwe gehört einer ausgezeichneten Künstlerfamilie an, von der zu leichterem Verständniß weiter unten [S. 429] eine genealogische Uebersicht folgt, durch welche alle Irrthümer, die über seinen Ursprung und seine Familie im Gange sind, widerlegt werden. Die Daten der hier folgenden [422] Biographie sind authentisch. Das große Conversations-Lexikon von J. Meyer mag wohl am meisten zur Verbreitung falscher Nachrichten über Löwe’s Vater und Großvater beigetragen haben; auch hat es den berühmten Tonsetzer und Musikdirector Johann Karl Gottfried L. zu seinem Bruder gemacht, und diese ganz falsche Angabe ist erst in neuester Zeit in F. Gleich’s „Dramatischen Charakteristiken“ wieder nachgedruckt worden. Ludwig’s Großvater war ein schlichter Bürger (Grobschmid) in Perleberg, und erst dessen Sohn Friedrich August, der Vater unseres Ludwig, schloß sich aus Vorliebe für die Bühne einer Wandertruppe an. Mit der Spindler’schen Gesellschaft, welche damals Sachsen durchzog, kam er auch nach Tirol, lernte in Botzen Therese Mayer, die Tochter eines Arztes, kennen, welche seine Frau wurde und ihm fünf Kinder: Henriette, Julie, Ferdinand, Ludwig und Karl, gebar. Henriette heirathete den bekannten[WS 1] Schauspieler Gerstel; Julie wurde eine ausgezeichnete Künstlerin, über die eine besondere Lebensskizze S. 420 mitgetheilt ist; Karl starb 1855 in Wien; Ferdinand war Schauspieler zu Frankfurt a. M., wurde zu einem Gastspiele am Hofburg-Theater nach Wien berufen, und starb daselbst noch vor Eröffnung desselben am 13. Mai 1832; und Ludwig’s Lebensabriß ist Gegenstand der folgenden Zeilen. Ludwig betrat unter den Augen seines Vaters die Bühne, und zwar zuerst in Kinderrollen. Erst 11 Jahre alt, verlor er bereits seinen Vater durch den Tod und kam mit seinen Geschwistern in das Haus des älteren Bruders Ferdinand, welcher damals bei dem Magdeburger Stadttheater angestellt war. Ludwig besuchte indessen die Schule, bis das Erscheinen einer Kindertruppe unter Leitung des Directors Nuth in ihm den Gedanken erweckte, in diese jugendliche Schauspielergesellschaft aufgenommen zu werden. Alles Zureden seines Bruders, von diesem Vorsatze abzustehen, blieb vergeblich und so wurde denn der 13jährige L. Mitglied dieser Kindertruppe. An Beschäftigung fehlte es ihm nicht, besondere Geschicklichkeit zeigte er zu jener Zeit für das Fach der Alten. Mit der Truppe ging L. nach Quedlinburg. Aber die empörende Mißhandlung, mit der die jugendlichen Thespisjünger für ihre Rollen vorbereitet wurden, widerte ihn bald an und schon nach einem Jahre verließ er die Gesellschaft und kehrte nach Magdeburg zu seinem Bruder zurück. Als sich im Jahre 1810 Löwe’s Mutter zu ihrer Tochter Julie nach Wien begab, welche damals dort lebte, nahm sie auch ihren Sohn Ludwig mit. Im Hause seiner Schwester lernte Ludwig die beiden Hofschauspieler Koch, genannt Eckhart [Bd. III, S. 419] und Krüger [Bd. XIII, S. 271] kennen, welche an dem 15jährigen Jünglinge Antheil nahmen und nachdem sie sein Darstellungstalent erkannt, alsbald versuchsweise ein Auftreten auf der Hofbühne vermittelten. So spielte denn Löwe zum ersten Male im Burgtheater am 9. Februar 1811 als Anton in den „Vormundschaften“ und am 28. Februar d. J. als Eduard Bronnstein im Lustspiel „Das Incognito“. Krüger hatte L. die Rollen einstudiren geholfen und der Versuch fiel glücklich aus, jedoch waren für ein ferneres Verbleiben Löwe’s auf der Hofbühne damals keine Aussichten vorhanden. Mit Empfehlungsschreiben von Eckhart und Krüger versehen, wendete sich L. nunmehr nach Prag und wurde dort im Jahre 1811 engagirt. [423] Sonderbarerweise wurde L. während eines zehnjährigen Engagements an dieser Bühne durch acht Jahre meist nur in komischen, ja oft niedrig komischen Rollen, wie Rochus Pumpernickel, Kaspar Larifari, Hans Klachel u. dgl. m. verwendet. Wohl gefiel er auch in diesen und erfreute sich bei dem lachlustigen Publicum einer nicht gewöhnlichen Beliebtheit, aber erst ein Zufall sollte ihn auf die rechte Bahn führen und den Edelstein in seinem wahren Glanze erscheinen lassen. Eines Abends sollten Kotzebue’s „Kreuzfahrer“ gegeben werden, aber der Schauspieler Reizenberg, welcher den Balduin spielte, hatte sich in einen solchen Zustand versetzt, daß er schon nach dem dritten Acte nicht mehr im Stande war, die Rolle zu Ende zu spielen. Um die Unterbrechung der Darstellung zu vermeiden, machte Director Liebich [s. d. S. 99 d. Bds.] L. den Antrag, die Rolle des Balduin sofort zu übernehmen. Obwohl L. die Rolle gar nicht kannte, verstand er sich doch aus Gefälligkeit zu dem gewagten Unternehmen, ging in den Zwischenacten und während der Scene seine Rolle rasch durch und löste mit großem Geschick seine Aufgabe, die für ihn um so schwieriger war, als es vor Allem galt, den Eindruck des Komischen zu beseitigen, den das Publicum mit dem immer in derbkomischen Rollen auftretenden L. zu verbinden gewohnt war. Director Liebich wurde nun auf diese neue Seite in Löwe’s Talent aufmerksam, aber auch Löwe fand sich veranlaßt, sich nunmehr dem edleren Theile seiner Kunst zuzuwenden und sich öfter im Ernsten zu versuchen. Liebich wurde nun, wie Herausgeber aus Löwe’s eigenem Munde gelegentlich vernommen, sein Vorbild, und der geistvolle, für seinen künstlerischen Zweck beseelte Schüler eiferte demselben mit Lust, Liebe und Erfolg nach. L. trat nun nach dem glücklich gelösten Probestücke mit dem Balduin zuerst als Jaromir in Grillparzer’s „Ahnfrau“ und als Roderich in Calderon’s „Leben ein Traum“ auf. Noch einige Zeit mußte er zwar in seinem komischen Fache thätig bleiben, aber als endlich Feistmantel [Bd. IV, S. 165] dieses letztere übernahm, gelangte L. fortan in den ausschließlichen Besitz der ersten Liebhaber- und Heldenrollen. Bald zeigte er sich in diesem neuen Fache von solcher Bedeutung, daß er schon im Jahre 1816 in den Monaten September und October ein Gastspiel am Hofburg-Theater erhielt. Er trat in sechs Gastrollen auf, und zwar: am 18. September als Karl Ruf in „Die Schachmaschine“, am 20. als Graf von Burgund in Kotzebue’s gleichnamigem Schauspiel, am 21. als Anton in Iffland’s „Jäger“, am 23. als Birken in Kotzebue’s „Intermezzo“, am 29. als Plumper in Jünger’s „Er mengt sich in Alles“ und am 6. October als Anton in „Die Vormundschaften“, in welcher Rolle er bereits im Jahre 1811 zum ersten Male vor dem Publicum erschienen war. Im J. 1821 folgte er nun einem Rufe nach Cassel und blieb daselbst fünf Jahre, während welcher Zeit er die Ferien zu Gastspielen in Dresden, Leipzig, Mannheim, Hamburg, Braunschweig und Berlin benützte. Auch in Wien gastirte er von Cassel aus zu wiederholten Malen in den Jahren 1823 und 1825. Dieses letzte Gastspiel, in welchem er am 4. Juni den Allegri in Oehlenschläger’s „Correggio“, am 6. Juni den Spinarosa in Houwald’s „Bild“, am 9. und 12. den Philipp Brook in Iffland’s „Mündel“, [424] am 14. den Hugo in Ad. Müllner’s „Schuld“, und weiters noch den Romeo, den Mortimer in der „Maria Stuart“ und den Jaromir in der „Ahnfrau“ gab, führte zum Engagement an der Wiener Hofbühne, nachdem es ihm nur nach vielen und anhaltenden Vorstellungen gelungen war, von dem Churfürsten seine Entlassung zu erhalten. Endlich Mitte 1826 trat er in den Verband der Hofbühne, zu deren hervorragendsten Mitgliedern er noch heute, also nach vierzig Jahren, zählt. Seine Antrittsrollen im Jahre 1826 waren am 6. Juni „Allegri“, am 8. Juni Wallenfeld in Iffland’s „Der Spieler“ und am 12. Juni Hamlet. Im Jahre 1834 beabsichtigte er in Verbindung mit Stöger die Direction des Prager ständischen Theaters zu übernehmen, doch erhielt L., da sein Contract für die ganze Dauer der Dienstestauglichkeit lautete, von der kais. Hoftheater-Direction nicht seine Entlassung. Seine aus diesem Anlasse stattgehabte Audienz bei Kaiser Franz und deren Erfolg erzählt die „deutsche Schaubühne“ (1861, 2. Heft, S. 54). Im Jahre 1838 wurde er Regisseur. In den Ferienmonaten machte er Kunstreisen zu Gastspielen an den besten deutschen und österreichischen Bühnen. Am 9. Februar 1861 feierte er in Wien das 50jährige Jubiläum seines ersten Auftretens auf dem Wiener Burgtheater und erhielt aus diesem Anlasse von Sr. Majestät einen kostbaren Brillantring mit der Allerh. Namenschiffer, von den Dichtern Halm, Grillparzer, Prechtler poetische Huldigungen, während es auch von anderen Seiten aus Nah und Fern nicht an Beweisen von Theilnahme für den Künstler fehlte, und im Jahre 1866 feierte er das Fest seines 40jährigen Engagements an dieser ersten Bühne, bei welcher Gelegenheit er von Sr. Majestät mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens und von dem Herzoge Ernst von Sachsen-Coburg mit dem Ernestinischen Hausorden ausgezeichnet wurde, eine ausschließlich dem Genius des Künstlers dargebrachte fürstliche Huldigung, da Löwe nie auf dem herzoglichen Theater gespielt. Eines Umstandes muß hier besonders gedacht werden, weil er als der beste Beleg erscheint, mit welcher Hingebung der Künstler sich in die Rollen vertieft, welche er eben spielt. Genast in seinem Tagebuche erzählt, daß Löwe einst in Prag den Karl Moor darstellte. Im vierten Acte bei den Worten: „Auf, ihr Klötze, ihr Eisklumpen, will keiner erwachen?“ faßte er das Pistol, das wahrscheinlich eine schlechte Feder hatte, und mitten im Hahnspannen geht das Gewehr los und er zerschmettert sich den vierten und fünften Finger. Er preßte die Hand, an der das Blut fort und fort herunterlief, zusammen und spielte zu Aller Entsetzen und Erstaunen die ganze folgende Scene (Schluß des Actes) mit voller Kraft und Feuer zu Ende, da aber, durch den großen Blutverlust geschwächt, brach er ohnmächtig zusammen. So bewies Löwe, was einst Fleck gesagt haben soll, daß im Affect des Spiels aller körperlicher Schmerz an dem Darsteller spurlos vorübergehe. Der Arzt erklärte am andern Tage, die Flechsen wären dergestalt zerrissen, daß der Verwundete nur die Wahl habe, ob der kleine Finger aufrechtstehend oder gekrümmt geheilt werden solle. „Natürlich krumm, erwiederte Löwe, denn wenn ich die Hand zu ballen habe, möchte es doch ganz verzwickt aussehen, wenn der kleine Finger wie ein Meilenzeiger emporstünde“. [425] Und in dieser Weise sind die zwei fortan unbeweglichen Finger an Löwe’s Hand geheilt worden. Löwe’s Repertoir ist ein sehr reichhaltiges, es umfaßt die herrlichsten Gebilde der Dichtung in Shakespeare’s, Goethe’s, Schiller’s, Calderon’s, Grillparzer’s, Lessing’s, Halm’s, Raupach’s Dramen, in Iffland’s, Kotzebue’s, Schröder’s u. A. Schauspielen, in Töpfer’s, Bauernfeld’s u. A. Lustspielen und Conversationsstücken; in vielen Stücken österreichischer[WS 2] Poeten, wie von Grillparzer, Halm, Bauernfeld, Pannasch, hat er so zu sagen die Charaktere künstlerisch geschaffen, da er der erste die entsprechenden Rollen in denselben gespielt. Sein Repertoir besteht aus 283 Rollen, in welchen er seit Juni 1826 bis Februar 1866 3579 Mal auftrat. Dabei sind die zahlreichen Gastspiele an fremden Bühnen, welche selbst mehrere hundert Spielabende bilden, nicht mit eingerechnet. In der Erinnerung seiner Zeitgenossen leben vor allen seine idealen Heldengestalten des Heinrich Percy, Fiesco, Jaromir, Max Piccolomini, seines Siegfried und Egmont, welchen sein Genius in harmonischer Mischung von Feuer, Kraft, Humor und wahrer Leidenschaft ein eigenthümliches echt künstlerisches Gepräge aufzudrücken verstand. Eine seiner großartigsten Leistungen war der Götz von Berlichingen und als ihn Löwe im Jahre 1861 wieder gab, da stand die Kritik nicht an, den Ausspruch zu thun, „daß, wie durch ihn der Götz von Berlichingen zu seiner eigentlichen Bedeutung gehoben worden, wie er es war, der uns diese Schöpfung Göthe’s in ihrem ganzen Werthe gezeigt, es auch fast scheine, daß sie mit dem Künstler wieder untergehen wolle, daß es nach Löwe so bald keinen Götz mehr geben werde“. In hochtragischen Rollen zählt L. zu den ersten Kunstgrößen unserer Zeit; sein Macbeth, Macduf, Othello, sein Alboin, sein Otto von Meran, Holofernes, sein Ingomar sind ihm theilweise nachgespielt, nie jedoch mit dieser vollendeten Meisterschaft wieder gegeben worden, wie von ihm; mehreren dieser Rollen, wie dem Meran, Holofernes, Alboin, Ingomar, hat er nach den Intentionen der ihm befreundeten Dichter die erste Gestalt gegeben. Und ebenso sind im Lustspiele sein Perin in der „Donna Diana“, sein Selting in Schröder’s „Ring“, sein Karl XII. in Töpfer’s „Karl XII. auf der Heimkehr“, sein Garrik in „Garrik in Bristol“, sein Bonstetten in Bauernfeld’s „Leichtsinn aus Liebe“, sein Fels in desselben „Liebesprotokoll“, sein Klinker im „Epigramm“ und noch viele andere, sämmtlich Rollen, mit denen er überall, wo er hinkam, Triumph über Triumph gefeiert. Nach dieser kurzen Darstellung seines künstlerischen Wirkens – bezüglich seines Repertoirs und der Aussprüche der berechtigten Kritik wird auf die Quellen gewiesen – bleibt uns noch Einiges über den Künstler zu sagen übrig, der, im 71. Lebensjahre stehend, in einer politisch und künstlerisch reich bewegten Zeit gelebt. Insbesondere für das Theater war eine glückliche Periode angebrochen. Der von Kaiser Joseph zur Heranbildung einer Schauspielkunst gelegte Samen wurde von seinem Nachfolger Kaiser Franz sorgsam gepflegt, die ersten Kräfte der deutschen Schauspielerwelt waren an der Wiener Hofbühne versammelt. War schon der Umgang mit Männern wie Brockmann, Koch, Krüger, Ochsenheimer, Rose für den jungen strebenden Künstler [426] ungemein fördernd und anregend, so ergab sich während seiner nunmehr 50jährigen Künstlerlaufbahn für den Künstler auf seinen Kunst- und Gastspielreisen mehr als eine Gelegenheit, auch mit den Rittern des Geistes in näheren Verkehr zu treten und so ist L. mit Männern wie die Gebrüder Grimm, Fouqué, Brentano, Immermann, Grabbe, Holtei, Iffland, L. Robert, Klingemann, Karl Schall, Steffens, Tiedge, Varnhagen von Ense, Werner, Ludwig Devrient u. A, im anregendsten persönlichen Verkehr gestanden. – Auch hat, wie einer seiner Biographen (im Fortschritt“ 1861, Nr. 38) bemerkt, „nicht bloß der Künstler Löwe von der Bühne aus das Leben mit seinem schönen und warmen Scheine erquickt, auch der Mensch Löwe hat durch sein Wirken Freude und Wärme rastlos in dieses Leben zu bringen verstanden; denn wohl mehr als dreihundert Male hat Löwe durch die letzten fünfunddreißig Jahre seine Künstlerkraft wohlthätigen Zwecken geweiht und insbesondere für das hiesige Taubstummen- und Blindeninstitut, für das Wiedner Spital, für Krippen, dann für den Palffy’schen Pensionsfond und für eine Altarstiftung in der Kirche zu Reichenau u. s. w. gespielt; ebenso hat er auch in Innsbruck, Gratz, Brünn, Linz, Prag, Pesth, Neustadt, Baden u. s. w. für Wohlthätigkeitszwecke zahlreiche Gastspiele gegeben“. – Neben der darstellenden Kunst, die seinen Beruf bildet. huldigte L. auch der Muse der Dichtung und einem Zweige der Naturwissenschaft. Besonders in früheren Jahren erschienen in verschiedenen Zeitungen mit seinem ganzen Namen schwungvolle Dichtungen. Mit besonderer Vorliebe war L. auch in früheren Jahren und wohl auch noch jetzt auf einem besonderen Gebiete der Naturwissenschaft, und zwar auf jenem der Entomologie thätig. Er hatte damals fleißig gesammelt, beobachtet, geordnet, und öfter auch kleinere Mittheilungen, aus seinen unmittelbaren Beobachtungen des Lebens dieser niederen Thierstufe geschöpft, in verschiedenen Blättern, u. a. einen größeren wissenschaftlichen Aufsatz im Lembert’schen „Telegraphen“ veröffentlicht. Schon im Jahre 1836 hat ihn die naturforschende Gesellschaft in Görlitz unter ihre Mitglieder aufgenommen. – Von seinen beiden Töchtern hat Anna (geb. 1821 in Cassel) sich unter ihres Vaters künstlerischer Pflege für die Bühne gebildet und dieselbe im Jahre 1839 mit dem besten Erfolge im Hofburg-Theater betreten. Darauf gab sie in Pesth mit großem Beifall zwölf Gastrollen, trat sogar in einem ungarischen Drama auf und drückte sich in dieser Sprache mit der größten Gewandtheit aus. Nun nahm sie ein Engagement in Brünn, später in Lemberg. Im Fache jugendlicher Liebhaberinen wie in der Darstellung hochtragischer Charaktere zeigte sie ein Talent von ungewöhnlicher Bedeutung. Leider entrückte sie ein Beinbruch schon in den ersten Jahren für immer ihrer künstlerischen Laufbahn. – Ueber Löwe’s künstlerische Bedeutung, über die Aussprüche der Kritik, über seine Bildnisse u. dgl. m. vergleiche das Nähere in den Quellen. – Ueber Löwe’s Schwester Julie, deren Sohn Alexander und seine Nichte Sophie siehe die besonderen Lebensskizzen S. 420, S. 417 und S. 433.

I. Ludwig Löwe’s Rollen-Repertoir. Mein Bestreben, eine vollständige Uebersicht des reichen Rollen-Repertoirs des Künstlers in chronologischer Folge seines ersten Auftretens in jeder Rolle zusammenzustellen, scheiterte am [427] Mangel der erforderlichen Materialien, obwohl ich keine Mühe scheute, mir dieselben zu verschaffen. Ein solches chronologisches Rollen-Repertoir erfüllt einen doppelten Zweck, es illustrirt am entsprechendsten den Künstler in der einfachsten Darstellung seiner theatralischen Wirksamkeit und dann gibt es einen interessanten Beitrag zu der Geschichte jener Bühne, an welcher er thätig gewesen. Vom 6. Juni 1826 bis 20. Jänner 1835 ist eine solche Uebersicht wohl vorhanden, aber diesen Torso zu bringen, wenn die folgende Periode von 31 Jahren fehlte, erschien mir nicht angemessen. Hier folgt nun eine Uebersicht derjenigen Rollen, in welchen Löwe am öftesten aufgetreten, mit Uebergehung derjenigen, welche er unter neunmal gespielt. Das bei einigen in der Klammer angegebene Datum gibt eben den Tag des ersten Auftretens in dieser Rolle an. Abgeschlossen ist diese Uebersicht im Frühlinge 1866.
Löwe spielte 71 Mal den Garrick in Deinhardstein’s „Garrick in Bristol“ (20. Juni 1832); – 62 Mal den Karl XII. in „Karl XII. auf der Heimkehr“ (19. September 1830); – 61 Mal den Percival in „Griseldis“; – 55 Mal den Petrucchio in „Die Widerspenstige“; – 54 Mal den Pierre in „Marianne“ (6. September 1834); – 53 Mal den Ingomar in „Der Sohn der Wildniß“; – 45 Mal den Spiegelberg in „Die Räuber“, – den Conrad in „Müller und sein Kind“ (30. März 1830); – 44 Mal den Rocheferriere in „Eine Parthie Piquet“: – 43 Mal den Narr in „König Lear“ (20. October 1826), – den Rustan in „Traum ein Leben“ (4. October 1834); – 42 Mal den Götze in „Käthchen von Heilbronn“, – den Illo in „Wallenstein“; – 41 Mal den Falkner in „Die Fremde“; – 40 Mal den Graziano in „Der Kaufmann von Venedig“ (3. April 1827); – 38 Mal den Wolodimir in „Isidor und Olga“ (15. Mai 1827); – 37 Mal den Werner in „Der Adept“, – den Ludwig in „Die Heirath aus Vernunft“, – den Perin in „Donna Diana“ (22. Jänner 1829), – den Egmont in Göthe’s gleichnamiger Dichtung; – 35 Mal den Flavius in Halm’s „Der Fechter von Ravenna“; – 33 Mal den Prinz von Aragonien in Shakespeare’s „Kaufmann von Venedig“, – den Vertillac in „Die Biedermänner“, – den Werner in Lessing’s „Minna von Barnhelm“; – 32 Mal den Sigfried in Raupach’s „Nibelungenhort“ (29. December 1828); – 30 Mal den König in „König und Bauer“ – den Correggio in Oehlenschläger’s gleichnamigem Stücke (6. Juni 1826); – den Monaldeschi in Laube’s gleichnamigem Stücke; – 29 Mal den Holofernes in Hebbel’s „Judith“, den Waldau in „Des Malers Meisterstück“ (11. März 1831); – 28 Mal den König in „Hamlet“, – den Laroque in „Ein verarmter Edelmann“, – den Fiesco (18. Jänner 1828); – 27 Mal den Fels in Bauernfeld’s „Liebesprotokoll“ (30. August 1831), – den Jordan in Gutzkow’s „Werner“; – 26 Mal den Horst in „Menschenhaß und Reue“ (10. März 1828), – den Saladin in Lessing’s „Nathan der Weise“; – 25 Mal den Guido in „Coronna di Saluzzo“ (16. December 1834), – den Anselm in „Rosenmüller und Finke“, – den Wiedermann in „Sie schreibt an Sich selbst“, – den Scherikow in „Yelva“ (12. Jänner 1830); – 24 Mal den Selting im „Ring, 1. Theil“ (13. Mai 1829), – den August im „Manuscript“ (4. November 1826), – den Mann in Töpfer’s „Nehmt euch ein Exempel dran“ (21. October 1828); – 23 Mal den Glendower in „Heinrich IV.“, – den Pertmont in „Der Ehemann als Bittsteller“ (7. October 1830); – 22 Mal den Burgund in „Die Jungfrau von Orleans“, – den Seiglière in „Das Fräulein von Seiglière“, – den Mortimer in „Maria Stuart“ (25. Jänner 1828), – den Narr in „Viola“; – 21 Mal den Cassius in „Julius Cäsar“, – den Morton in „Quäcker und Tänzerin“ (3. October 1831), – den Bonstetten in Bauernfeld’s „Leichtsinn aus Liebe“ (12. Jänner 1831); – 20 Mal den Alboin in Pannasch’ gleichnamigem Stücke (18. December 1833), – den Götz von Berlichingen, – den Reinhold in Raupach’s „Der Müller und sein Kind“, – den Tempelritter in „Nathan der Weise“ (7. April 1828), – den Narr in „Was ihr wollt“; – 19 Mal den Percy in „Heinrich IV.“ (27. März 1828), – den Sachs in „Hanns Sachs“ (4. October 1827), – den Czar in „Das Mädchen von Marienburg“; – 18 Mal den Lips in „Der Amerikaner“ (2. Mai 1829), – den Paul in „Peter und Paul“, – den Macduf in Shakespeare’s „Macbeth“ (2. Juni 1829“ – den Rolzer in „Der alte Magister“, – den Stepanov in „Die Verschwörung auf Kamschatka“ (16. Juni 1830), – den Bauer [428] in „Der rechte Weg“ (17. April 1828); – 17 Mal den Sebastian in „Helene“, – den Major in Schröder’s „Unglückliche Ehe durch Delicatesse“, – den Appiani in „Emilia Galotti“, – den Benesch in „Ottocar’s Glück und Ende“, – den Baron in „Das Versprechen“; – 18 Mal den Major in Kotzebue’s „Brandschatzung“, – den Mnischek in „Demetrius“, – den Romeo in „Romeo und Julie“ (2. Mai 1828); – 15 Mal den Waller in Bauernfeld’s „Im Alter“, – den Darmentieu in „Ein Arzt“, – den Hamlet (12. Jänner 1826), – den Lionel in „Die Jungfrau von Orleans“, – den Otto von Meran in „Ein treuer Diener seines Herrn“ (28. Februar 1828), – den Pietro in „König Enzio“ (24. Jänner 1832), – den Buckingham in „Richard III.“, – den Eduard IV. in „Richard III.“; – 11 Mal den Cäsar in „Die Braut von Messina“ (16. Jänner 1827), – den Kaiser in „Käthchen von Heilbronn“, – den Wallenfeld in Iffland’s „Der Spieler“ (8. Juni 1826), – den Sampiero in Halm’s gleichnamigem Stücke, – den Barbus in Ludwig Otto’s „Die Maccabäer“; – 13 Mal den Lerse in „Götz von Berlichingen“ (3. Juni 1834), – den Illo in „Die Piccolomini“, – den Richard in Kuranda’s „Letzte weiße Rose“, – den Philipp in Töpfer’s „Der beste Ton“, – den Arthur in „Die Vorleserin“ (20. Jänner 1835), – den Wilibald in „Frau Walter“ (29. August 1834), – den Eckbert in „Goldschmids Töchterlein“; – 12 Mal den Stern in „Der Spieler“, – den Melchthal in „Wilhelm Tell“ (29. November 1827); – 11 Mal den Diego in „Donna Maria di Molina“, – den Hauptmann in „Der Fremde“, – den Faust (24. Mai 1832); – den Struensee in Laube’s gleichnamigem Stücke, – den Sigismund in „Das Leben ein Traum“, – den Secretär in Hebbel’s „Maria Magdalena“, – den Ziani in Hermannsthal’s „Ziani und seine Braut“; – 10 Mal den Falconiere im gleichnamigen Stücke, – den Sternfels in „Die Stiefmutter“, – den Mulgrave in Laube’s „Monrose“, – den Landrath in „Die Verleumder“, – den Fritz Berg in „Weltton und Herzensgüte“ (15. August 1826); – 9 Mal den Prinzen in „Emilia Galotti“ (17. November 1827), – den Stein in Ludwig Otto’s „Der Erbförster“, – den Tasso in „Kerker und Krone“ (3. März 1834), – den Leicester in „Kenilworth“ (7. Mai 1834), – den Moriz in „Das goldene Kreuz“, – den Lothar in „Die Kronenwächter“, – den Reinfeld in „Die erste Liebschaft“ (1. September 1826), – den Junius in „Lucretia“, – den Tipo in Mosenthal’s „Pietra“, – den Berthold in „Die beiden Aerzte“, – den Germani in „Der Kammerdiener“ (26. November 1829), – den Brissac in Laube’s „Roccoco“, – den Karl Ruf in „Die Schachmaschine“ (30. Jänner 1828), – den Derflinger in „Die Schlacht bei Fehrbellin“, – den Sickingen in Bauernfeld’s „Franz von Sickingen“.
Außer diesen öfter gespielten Rollen sind aber noch einige anzuführen, die theils Stücken angehören, die bereits vom Repertoir verschwunden, oder aber bei Löwe’s Uebertritt in das ältere Fach in andere Hände übergegangen sind. u. z. im Jahre 1828: Moorland in „Der Verleumder“ (15. Juni); – Thaland in „Sophie van der Dahlen“ (24. Juni); – Philipp Brook in „Die Mündel“ (1. August); – Eduard in „Eduard von Schottland“ (9. August); – Flittner in „Unschuld muß viel leiden“ (23. August); – Alexander in „Alexander und Darius“ (23. September); – der Baron in „Die Testamentsklausel“ (2. December); – der Richard in „Johann von Finnland“ (15. December) .
Im Jahre 1827: Alexis in „Die Flitterwochen“ (20. Jänner); – der Fürst in „Der Edelknabe“ (20. Jänner); – Clavigo in Göthe’s gleichnamigem Stücke (1. März); – Haller in „Die Heirath aus Vernunft“ (17. April); – Thurneck in „Die Brandschatzung“ (20. August); – Langers in „Welcher ist der Bräutigam“ (15. September); – Gaddhi in „Der Paria“ (17. December).
Im Jahre 1828: Max in „Wallenstein“ (13. Juni); – Karl in „Karl II.“ (4. October); – Enrico in „Bianca und Enrico“ (4. November); – Ladorbe in „Eine Geldheirath“ (13. December).
Im Jahre 1829: Pasto in „Der Fürst über Alle“ (12. Februar); – Idomar in „Idomar und Neala“ (12. März); – Orest in „Iphigenia auf Tauris“ (16. September); – Bretislav in „Bretislav und Jutta“ (3. October); – Maximilian in „Maximilian’s Brautzug“ (3. November).
Im Jahre 1830: Dieterlein in „Blümlein Wunderhold (8. Februar); – Walthing [429] in „Die Versöhnung“ (24. April); – Bosso in „Schuld und Buße“ (29. October).
Im Jahre 1831: Arno in „Fürst und Minnesänger“ (8. Februar); – Gast in „Erstes Veilchen“ (7. März); – Naukleros in „Des Meeres und der Liebe Wellen“ (6. April); – Sebastian Falk in „Die Unglücklichen“ (17. April); – Sebaldo in „Die Sühnung“ (21. April); – Jaromir in „Die Ahnfrau“ (14. August); – Bückling in „Wenn Sie befehlen“ (18. September); – Mann in „Der Spiegel“ (17. October); – Frasetti in „Die Versucherin“ (3. November); – Czar in „Das Mädchen von Marienburg“ (5. December); – Julio in „Der Egoist“ (19. December).
Im Jahre 1832: Zunge in „Nun will er sprechen“ (4. Jänner); – Montalban in „Lanassa“ (11. Februar); – Rupert in „Der Musicus von Augsburg“ (28. April); – Thomas in „Jerry und Bettely“ (9. Juni); – Baron in „Ein weiblicher Bruder“ (28. Juni); – Diego in „Die Zwillingsschwestern“ (10. October); – Fernando in „Freund und Krone“ (4. November); – Hermann in „Der verheirathete Philosoph“ (16. November); – Jäger in „Das Nachtlager von Granada“ (30. November).
Im Jahre 1833: Robert in „Robert der Teufel“ (12. März); – Jason in „Medea“ (14. April); – Panowitz in „Helene“ (19. August); – Gußmann in „Die Pest in Leon“ (27. September); – der Gelehrte in „Der Gelehrte“ (12. October); – Van der Wart in „Goldschmids Töchterlein“ (3. December).
Im J. 1834: Herzog Ulrich in „Guido von Ostenthal“ (3. April); – Kaufmann in „Lüge und Wahrheit“ (23. October).
II. Zur Biographie Löwe’s. Die deutsche Schaubühne, herausgegeben von Martin Perels und Feodor Wehl (Hamburg, 8°.) Jahrg. 1861, 2. Heft, S. 50. – Eulenspiegel. Satyrisch-komisches Wochenblatt (Wien, 4°.) 1. Jahrg. (1862), Nr. 4, 5, 6, 7: „Blätter zu Ehrenkränzen, der darstellenden Kunst geweiht. Ludwig Löwe“. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.) Bd. XIX, 2. Abtheilung, S. 742. [Daselbst wird unter Nr. 2 ein Johann Karl Löwe, Komiker der Koch’schen Gesellschaft, zum Stammvater der großen Künstlerfamilie Löwe, zum Vater des Nr. 3 Johann Karl L., eines berühmten Violinvirtuosen und Compositeurs, dieser zum Vater des Nr. 4 Friedrich August Löwe, unter Nr. 10 Julie Löwe gleichfalls zu einer Tochter des Nr. 2 Johann Karl L., und unter Nr. 11 unser Ludwig L. zum Bruder seines eigenen Vaters, des Nr. 4 Friedrich August L. gemacht. Die großartige Verwirrung dieses im Ganzen 14, richtiger 13 Personen – da Nr. 12 übersprungen ist – umfassenden Artikels wird erst durch die hier unten[1] beigegebene genealogische Darstellung gehoben.] – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1835, 8°.) Bd. III, S. 483. – BrockhausConversations-Lexikon, 10. Auflage, Bd. IX, S. 721 [theilt in den Verwandtschaftsbeziehungen mehrere Irrthümer mit Meyer’s Conversations-Lexikon]. – Weil (Philipp), Wiener Jahrbuch für Zeitgeschichte, Kunst und Industrie und österreichische Walhalla (Wien 1851, Ant. Schweiger, 8°.) S. 82 [aus diesem erfährt man, daß Ludwig Löwe mit seiner Selbstbiographie beschäftigt ist, noch aber ist [430] – obwohl 15 Jahre seitdem vorüber sind – eine Veröffentlichung derselben nicht erfolgt]. – Kertbeny (K. M.), Silhouetten und Reliquien. Erinnerungen (Prag 1863, Kober, 8°.) Bd. I, S. 10 u. 190; Bd. II, S. 9 u. 90. – Männer der Zeit. Biographisches Lexikon der Gegenwart (Leipzig 1860, Karl B. Lorck, 4°.) II. Serie, S. 77 [folgt den Irrthümern des Brockhaus’schen und Meyer’schen Lexikons]. – Der Fortschritt (Wiener politisches Blatt) 1861, Nr. 38, im Feuilleton. – Pracht-Album für Theater und Musik (Leipzig, A. H. Payne, kl. Fol.) I. Band [in demselben Löwe’s Biographie und Porträt im Stahlstich). – Die Volksstimme (Wiener polit. Blatt) 1861, Nr. 23. – Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik (Wien, 4°.) 1861, Nr. 6, S. 81: „Ludwig Löwe“. – Blätter aus Krain (Laibach, 4°.) 1862, Nr. 28: „Ein ächter Künstler“. – Wiener Theater-Chronik 1864, Nr. 6: „Ludwig Löwe’s siebenzigster Geburtstag“. – Gleich (Friedrich), Aus der Bühnenwelt. Biographische Skizzen und Charakterbilder in zwei Bänden (Leipzig 1866, Carl Merseburger, kl. 8°.) Bd. II, S. 63 [bezüglich der Verwandtschaft und Abstimmung Löwe’s voller Irrthümer, und liest man in jedem Conversations-Lexikon Interessanteres über Löwe].
III. Porträte. 1) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges: Ludwig Löwe, kais. königl. Hofschauspieler und Regisseur. Gabr. Decker lith. (Gedr. bei Joh. Rauh (Wien, L. T. Neumann, Halb-Fol.). – 2) Unterschrift: Ludwig Löwe, k. k. Hofschauspieler zu Wien. Cäcilie Brand del. 1833. Steindr. von A. Kneisel (4°., Leipzig, Baumgärtners Verlag). – 3) Lithogr. von Kriehuber (Wien, Spina, Halb-Fol.). – 4) Costumebild. Unterschrift: Herr Löwe als Alboin, k. k. Hofschauspieler, Kriehuber (lith.). Gedr. bei J. Rauh (Wien, L. T. Neumann, 4°.). – 5) Costumebild. Löwe als Pieron in Sheridan Knowle’s Drama „Marianne“. Kriehuber (lith.) (gr. Fol., Wien, L. T. Neumann). – 6) Costumebild. Löwe als Holofernes in Hebbel’s „Judith“. A. H. Payne excud. (kl. Fol), ganze Figur. – 7) Costumebild (colorirt): Herr Löwe als „Alboin“. Costumebild Nr. 23 der „Theater-Zeitung“ (Schmutzer del., A. Geiger sc.) 4°., Wien). – 5) Der Eulenspiegel. Satyrisch-komisches Wochenblatt, enthält im I. Jahrgange (1862) in den Nummern 4, 5, 6 u. 7 mehrere gelungene Costumebilder des Künstlers im Holzschnitte, und zwar in den Rollen des Götz von Berlichingen, Karl XII. und als Marquis von Seiglière, wenn Herausgeber nicht irrt, von Gaul gezeichnet. Noch ist anzuführen, daß auf dem Altarbilde in Reichenau, „Die H. Barbara“, von Schilcher gemalt, von Ludwig Löwe 1848 gestiftet, dessen Porträt in dem Kopfe des Bergmanns angebracht ist. – Statuette. Eine solche in Biscuit wurde in der kais. Porzellanfabrik in Wien angefertigt, sie gehört zur Suite Anschütz, Haizinger, La Roche, Baumann, Castelli, Grillparzer, Rettich u. s. w. – Auch ist ein größeres Medaillon-Porträt Löwe’s in Gyps vorhanden.
IV. Löwe’s künstlerische Charakteristik. Bedeutende Stimmen der anerkannten Fachkritik haben sich über Löwe den Künstler und sein hinreißendes Spiel ausgesprochen. Es wird fast schwer, aus der Fülle des vorhandenen Materials zu wählen. Hier mögen einige wenige, doch darunter gewichtige, wie von Holtei, Gustav Kühne, folgen, die das künstlerische Bild Löwe’s einigermaßen vollenden helfen. Karl von Holtei in seinen Erinnerungen, die unter dem schmucklosen Titel: „Vierzig Jahre“ erschienen sind, schreibt über Löwe (zweite Auflage, 3. Band, S. 107 u. f.), als er ihn auf der Breslauer Bühne gastiren sah: „Das jugendlich-begeisterte Entzücken jener Abende läuft vor mir hin, als ob es gleich dem Vogel Strauß auch Flügel hätte, und ich, ein schon ermüdeter Wanderer, hinke hinter ihm her und kann’s nicht mehr erreichen, wie gern ich ihm auch eine Straußenfeder ausreißen möchte, um mit dieser zu schreiben. Genüg’ es, wenn ich sage: ich hatte schon Künstler gesehen, einige große sogar; ich hatte gute Schauspieler gesehen, recht viele sogar; ich hatte darüber gedacht und verglichen und meine Theorieen an der Praxis geschliffen; aber nichtsdestoweniger hatt’ ich noch keinen Schauspieler gesehen, der mir vor Augen gestellt hätte, wie es einen Grad künstlerischer Vollkommenheit geben kann, der sich als reine, natürliche Wahrheit darstellt. Kraft und Feuer, durch weise Besonnenheit geleitet, hatt’ ich schon bewundert; vollkommene Declamation, den mimischen Ausdruck auf’s Innigste verschmolzen, hatt’ ich schon gehört; aber niemals war mir ein Tragiker vorgekommen, der, ohne aus dem tragischen Tone, aus der poetischen Haltung zu fallen, doch die Seiten der Naivetät, der treuherzigen [431] Derbheit, des scherzhaften Humors angeschlagen. (Ich spreche hier begreiflicher Weise nicht von Löwe’s „Jaromir“ allein, sondern ziehe die ganze Reihe seiner Gastrollen in Betrachtung.) Niemals war mir ein Tragiker vorgekommen, der mich so gleichsam mit der Nase darauf hinstieß, daß in dieser Art und nur auf diese Weise manche Schöpfungen Shakespeare’s, die ich bis dahin unbegreiflich gefunden, möglich würden. Es war eine Jugendfrische in diesem Manne, ein inneres und äußeres Leben, eine Hingebung der edelsten Kräfte, eine Gluth und Begeisterung! – Mag Oehlenschläger den „Correggio“, den ich für ein sehr schönes Gedicht zu halten wage, unbekümmert um noch so viele hochgezuckte Achseln, geschrieben haben – für die Bühne, mindestens für die deutsche, neu gedichtet, reproducirt im vollen Sinne hat ihn Ludwig Löwe. O! sie hatten ihn überall und Alle sehr, sehr gespielt, mit gelockten Haaren und seidenen Tricots, mit runden Armen und auswärtsen Füßen, mit pathetischem Jammer und predigender Weisheit. Sie hatten sich Alle bemüht, einen berühmten Maler in seiner Glorie zu trageriren. Und da kam Meister Ludwig, als Sohn des Dorfes, mit schlichter, einfacher Wahrheit, ein unschuldiges Kind, ein gläubiger Held, und lachte durch die Thränen. – Nein, das kommt nicht mehr wieder'! Nicht weil ich damals jung war, erschien es mir so. Umgekehrt: wenn es mir noch einmal erschiene, würd’ ich wieder jung werden. Und ich bin es wieder geworden, wenn ich ihn noch lange nachher in seinen besten Rollen, auf dem besten deutschen Theater, vor dem besten Publicum Deutschlands, in Wien sah. Und ich werde wieder jung, wenn ich seiner denke, wobei ich nur Eines immer neu bedaure: daß ich nie dazu gelangen konnte, von ihm den Heinrich Percy zu sehen. Ich kann mir keinen Anderen vorstellen in dieser Rolle, als ihn. Es gibt wenig reine Freuden auf Erden; wenig irdische Genüsse lassen uns die unverkümmerte Seligkeit eines durch’s Leben dauernden, beglückenden Andenkens nach. Diese Seligkeit der Erinnerung verdank’ ich den Wochen, die Löwe in Breslau zubrachte.“ [Auch in der Breslauer „Morgen Zeitung“ 1859, Nr. 118, abgedruckt.] – Ein Kritiker in der „Allgemeinen Theater-Chronik“ schreibt über das Leipziger Gastspiel Löwe’s im J. 1836 u. a.: „Der glänzendste Stern am deutschen Theaterhimmel, die Zierde des ersten deutschen Schauspiels, des Hofburg-Theaters in Wien, der würdigste Repräsentant deutscher Kunst ist unstreitig – Ludwig Löwe. Ein Künstler im ganzen schönen Sinne des Wortes, weiß er seinen Gebilden zugleich den Stempel der reinen Natur und der höchsten künstlerischen Ausarbeitung aufzudrücken. Seine Menschenbilder sind so wahr, so rein aus dem Leben gegriffen, daß man oft nur Gewöhnliches vor sich zu sehen wähnt und erstaunt ist über die frappante Aehnlichkeit mit unseren Umgebungen, und doch ist das Unedle des gewöhnlichen Lebens so schön verklärt in poetischem Schmuck, doch ist das Fragmentarische der flüchtig vortretenden Lebenserscheinung so ganz ausgefüllt durch Fleiß und Kunst, daß man vergebens ein Original sucht für das dargestellte Bild und es nur wiederfindet in der sinnigen Betrachtung der reinen unverfälschten Schöpfung der Natur. – Ludwig Löwe wurde von der Natur nicht so sehr, wie mancher Andere, begünstigt: sein Aeußeres könnte störend auf manche Rolle einwirken, sein Gesicht ist nicht schön und seinem Organe fehlt Kraft und Umfang. Aber seinem Fleiße und Genie haben selbst diese natürlichen Hindernisse weichen müssen. Der Adel in allen Bewegungen, die Würde und Grazie seiner Haltung und die feinste Gewandtheit machen seine Erscheinung zugleich imposant und liebenswerth; auf seinem Antlitz treten die Zeichen jeder Empfindung klar und natürlich hervor und machen es stets zum Spiegel der Seele, zum untrüglichen Reflector des Innern; unermüdeter Fleiß und weise Berechnung haben die natürlichen Mängel seines Organs überwunden und er hat den rollenden Donner der aufgeregten Leidenschaft eben so sehr in seiner Gewalt als den weichen süßen Hauch der schüchternen Liebe; nirgend zeigt es sich eminenter, was reden heißt, als in Löwe’s Vorträgen. Was dem Spiele Löwe’s noch einen besonderen Reiz verleiht, ist, daß es immer frei bleibt von kleinen Kunstgriffen; daß nie Geschraubtheit und Prätension darin liegt; Alles fließt so leicht, so natürlich, so ungekünstelt dahin, daß man augenblicklich überzeugt ist, so und nicht anders könne und müsse das sein und nicht begreift, wie es möglich ist, die einfache Natur oft so sehr zu verkennen, wie es doch so häufig geschieht.“ – Gustav Kühne in seinen „Porträts und Silhouetten“ schreibt bei Beurtheilung einiger [432] Rollen Löwe’s u. a. „In den äußeren Mitteln des Mimen liegt immer die Bedingniß seiner geistigen Leistungen, denn so wie die Kunst sich von der Natur nicht entfernen darf, so darf der Künstler selbst nicht über sein Naturell hinaus. Wir haben an Löwe vor Allem eine höchst künstlerische Entfaltung seiner äußeren Mittel anzuerkennen. Er beherrscht die Kraft seiner Physis mit einer sicheren Gewandtheit, die sich als männliche Grazie bezeichnen läßt. Sein Muskel- und Gliederspiel ist bewunderungswürdig, seine Attitüden fest und streng berechnet, ohne daß sie gesucht erscheinen; sein ganzes äußeres Wesen besticht durch ebensoviel edle Würde als einschmeichelnde Anmuth. Seinem Organe fehlt es vielleicht an tiefen Tönen, deßhalb ist es im Tragischen nicht immer ausreichend, wenigstens kommt es der Erschöpfung nahe; in der Elegie, wie im „Corregio“, wird es auf die Dauer etwas eintönig. In Allem, was die conversationellen Elemente einer Rolle betrifft, ist Löwe meisterhaft. Hier entfaltet sich sein Organ zu angemessener Weite und die gesunde Genialität seiner rüstigen Natur reißt hin. Seine Mimik ist unbedeutend, desto vollkommener sein Maskenspiel. Dieß muß man unterscheiden. Wenn er als „Garrik“ – in dem Deinhardstein’schen Lustspiel voll impertinenter Langweile – den alten hinkenden und einäugigen „Johnson“ so vortrefflich gibt, so ist das nur Maskenspiel, mehr nicht. Mimik ist die Ausprägung der wechselnden Seelenstimmung im Gesicht und im ganzen Habitus. ... Durchaus vortrefflich, wie immer, wo der Gedanke des Dichters vollauf verkörpert wird, ist Löwe als „Fiesco“. Das Pragmatische, Thatsächlichkräftige, das Robustgesunde, das dreiste Heldenthum, das gibt er mit genialer Sicherheit. – Löwe’s flotter Humor, die gesunde und gleichwohl noble Feinheit seiner Komik ist, im Vereine mit seiner gediegenen Gewandtheit im Conversationsstück, vielleicht seinem tragischen Talent nach voranzusetzen.“ – Löwe’s Biograph in den „Männern der Zeit“ charakterisirt den Künstler treffend folgendermaßen: „Löwe gehört durch seinen Bildungsgang und sein Vorbild, Bayer, noch der alten Kunstschule an, deren Entstehung sich an den Namen Iffland knüpft. Wahrheit galt derselben als höchstes Ziel und sie ist auch die einzige Aufgabe, welche sich Löwe bei seinen schauspielerischen Studien stellte. Von der Natur ist er für die Bühne mit allen Mitteln reich ausgestattet, und er hat sich selbst im Alter noch frisch und fast unversehrt zu erhalten gewußt. Früher war er ein trefflicher Repräsentant jugendlicher Rollen, z. B. des Carlos, Max Piccolomini, Romeo; in reiferen Jahren übernahm er das Fach der ersten Helden und Heldenväter, und was er darin geleistet, gehört mit zu dem Schönsten und Bedeutendsten, dessen sich die Kunst in der Gegenwart rühmen kann. Löwe’s Auffassung und Darstellung ist eine tiefpoetische, selbst flache Charaktere weiß er in einen poetischen Nimbus, einen geistigen Duft zu hüllen. Wir erinnern z. B. an das nach alter Sitte in Wien jährlich am Allerseelentage gegebene Raupach’sche Rührstück „Der Müller und sein Kind“, worin Löwe die Hauptrolle in der ergreifendsten Weise zu spielen weiß. Auf der Höhe der Kunst steht Löwe in Rollen wie Götz, Macbeth, Tell, Hebbel’s Holofernes u. a. und bei allem Kraftaufwande, zu dem derlei Parthien auffordern, ist es doch eigenthümlich an ihm, daß er diese Kraft stets mit Anmuth zu verbinden weiß. Doch nicht bloß im Heldenhaften und Gewaltigen leistet Löwe Hervorragendes, sondern auch im Lustspiele ist er Meister und namentlich aristokratische Vaterrollen weiß er mit vollendetem adligen Pli und der feinsten Komik darzustellen, wie das z. B. sein Marquis im Fräulein von Seiglière und sein Rocheferrier in der Piquetparthie beweisen können. Eine seiner Glanzrollen ist außerdem der Wachtmeister Werner in Lessing’s „Minna von Barnhelm“. Dem Bilde kernhafter, straffer, ausgewetterter Gesundheit und eckiger Geradheit, welches er in dieser Parthie aufrollt, kommt der Zauber aus dem Herzen dringender Jovialität und Bonhomie zu Hilfe, um die Liebe des jungen Mädchens zu dem alternden Manne glaublich zu machen.“ – Diese Charakteristiken des Künstlers Löwe schließen wir mit der Silhouette, welche Cajetan Cerri in der „Iris“ 1850 von Löwe mit folgenden Worten entwirft: „Wenn der selige Dr. Wiest noch lebte, welcher in der „Theater-Zeitung“ die Lind eine „menschgewordene Lyra“ nannte, so müßte er consequent uns’ren Löwe als einen „menschgewordenen Vesuv“ bezeichnen. Welche Gluth, welches belebende Feuer in dieser unverwüstlichen Natur! Ziemlich große und starkbeleibte Figur; braune Perrücke; lebhaftes Auge; blatternarbiges Gesicht; sein scharfes Profil hat [433] etwas Napoleonisches; rasches, lebhaftes, südliches Benehmen; vollkommener Lebemann; spricht viel, kurz, verständig und sehr laut, producirt überhaupt gern sein wohltönendes Organ; hat viel Phantasie und Eitelkeit, eine Eigenschaft, besonders bei Künstlern, sine qua non; angenehmer Gesellschafter; viel Theatererfahrung, in die er gern junge Talente einweiht; besucht fleißig das Kaffeehaus; großer Liebhaber vom Kartenspiel und Autographen; Hagestolz, als Schauspieler eine wahre Perle des Burgtheaters, der Liebling des Publicums, schöpferisch, vielgestaltig und höchst objectiv.“
V. Gedichte auf Ludwig Löwe. Wohl wenige Künstler dürften sich rühmen können, so oft angesungen worden zu sein, wie Ludwig Löwe. Der Herausgeber dieses Lexikons besitzt selbst eine stattliche Folge von Gedichten an Löwe, die aus Anlaß verschiedener von ihm gespielter Rollen, z. B. als Maler Lenz in Houwald’s „Bild“, als Correggio im gleichnamigen Stücke und noch bei verschiedenen Gelegenheiten veröffentlicht wurden. Eines der schönsten ist wohl jenes, welches Joseph Christ. Baron von Zedlitz an den Künstler gerichtet und das in der Schickh’schen „Wiener Zeitschrift für Kunst, Literatur, Theater und Mode“ 1828, Nr. 103, abgedruckt steht. Einen wehmüthigen Eindruck im Hinblicke auf die gegenwärtigen Verhältnisse des Burgtheaters, das in kürzester Zeit Kräfte wie Fichtner, Anschütz, Rettich, verlor, machte unter mehreren 1864/65 auf Bühnenmitglieder gedichteten Xenien, die folgende an Löwe gerichtete: „Alter Löwe! dir trauert die Seele, Die Oase welkt, das Theater der Burg, Die letzte Karawan’ Kameele, Zieht, wie es scheint, so eben durch.“ Hingegen wird das von Ludwig August Frankl an Löwe, als er in Anerkennung seiner vieljährigen Leistungen als Künstler durch Allerh. Gnade mit dem Ritterkreuze des Franz Joseph-Ordens ausgezeichnet wurde, gerichtete feine Epigramm: „Ich lese in der Zeitung ganz entzückt, Daß deine Künstlerbrust den Orden schmückt“, jedermann treffend finden, der die künstlerische Höhe Löwe’s zu würdigen versteht. In welcher Weise aber Löwe von den Matadoren des deutschen und österreichischen Parnasses poetisch gefeiert worden, dafür gab erst in jüngster Zeit das Abendblatt Nr. 562 des laufenden (1866) Jahrganges der „Neuen freien Presse“ einen glänzenden Beleg, in welchem aus Löwe’s Album mehrere Blätter mitgetheilt werden, welche bei dem Jahre 1836 mit Ludwig Tieck beginnend, bis zum Jahre 1861 hinaufreichen, wo sie mit Grillparzer’s an Löwe (9. Februar 1861) gerichteten Zeilen schließen:

„Wir sahen andere Zeiten,
Nun liegen sie leider so fern –
Sie plaudern und lehren und streiten,
Nur siegen hat Keiner gelernt.
Wir haben gemeinsam gerungen,
Wir haben gemeinsam gesiegt.
Und selbst, wo mir’s etwa mißlungen,
Du steh’st, wo der Dichter erliegt.“

Auf den übrigen Blättern begegnen wir Huldigungen in Poesie und Prosa von Friedrich Halm, Bauernfeld, Deinhardstein, Johann Gabriel Seidl, Castelli, Ludw. August Frankl, Levitschnigg, Johanna Weissenthurn, Hermansthal, Zedlitz, Hebbel, Gutzkow, Laube, Karl Seydelmann, Karl von Holtei. Es wird auf diese Albumblätter ausdrücklich hingewiesen, denn mit dem in denselben von den Vertretern des Genius der deutschen Dichtung Gesagten wird eigentlich erst die künstlerische Charakteristik Löwe’s, so weit sie mit Worten möglich ist, vervollständigt.

  1. N. N. Löwe,
    zu Perleberg.
    Friedrich August Leopold
    geb. 1767, † 1806.
    Therese Mayer aus Botzen.
    Henriette
    vm. Gerstel.
    Julie [S. 420]
    geb. 1780,
    † 11. Sept. 1852,
    Hofschauspielerin.
    Ferdinand
    geb. 1787,
    † zu Wien 13. Mai 1832,
    Schauspieler.
    Ludwig [S. 421]
    geb. 29. Jänner
    1795,
    k. k. Hofschauspieler.

    Anna.     Julie.
    Karl
    † 1855.
    Alexander
    [S. 417]
    Therese,
    Hofschauspielerin
    in Darmstadt.
    Fritz. Feodor
    geb. 1816,
    k. württemb. Hofschauspieler
    und
    Schriftsteller.
    Sophie [S. 433]
    geb. 1815,
    vm. Fürst Friedrich
    Liechtenstein
    .
    Julius. Doris. Lila
    geb. 1817,
    früher bei der Bühne,
    jetzt verm. Baronin
    Küster.

Berichtigungen und Nachträge

  1. Löwe, Ludwig [Bd. XV, S. 421] gestorben zu Wien 7. März 1871.
    Deutsche Roman-Zeitung … Herausg. von Otto Janke (Berlin, 4°.) VIII. Jahrg. (1871), Bd. III, Sp. 76. [Band 28, S. 364]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: bekannnten.
  2. Vorlage: östereichischer.