BLKÖ:Lakits, Georg Sigismund

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 14 (1865), ab Seite: 8. (Quelle)
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Lakits, Georg Sigismund (Rechtsgelehrter, geb. zu Polianicz im Eisenburger Comitate Ungarns 25. November 1739, gest. zu Preßburg im Jahre 1819). Besuchte, mit der Unterstützung des Grafen Sigismund Batthyani, die Humanitätsclassen zu Köszegh und hörte die Philosophie zu Gratz und Wien. Nun begann er an der Wiener Hochschule das Studium der Rechte, welches er unter Martini, Banniza, Riegger und Bocris beendete. Insbesondere war es das Kirchenrecht, aus welchem er unter Riegger’s Anleitung einen besonderen Curs nahm, worauf er als Repetitor aus den Rechtsgegenständen an der Theresianischen Ritterakademie bestellt, im Jahre 1769 aber zum Professor des Kirchenrechts in Innsbruck ernannt wurde. Im folgenden Jahre wurde er in gleicher Eigenschaft nach Tyrnau übersetzt, wo er zugleich die Aufsicht über die Bibliothek erhielt. Nun kam er nach Ofen, mußte aber Krankheits halber zwei Jahre lang das Lehramt unterbrechen. Nachdem er es wieder angetreten, wurde er außerdem königlicher Büchercensor, Mitglied der wissenschaftlichen Commission, Director der juridischen Facultät und der Universitäts-Druckerei, bis er im Jahre 1780 als Rath zur ungarischen Kanzlei berufen wurde. Als Fachschriftsteller thätig, hat er folgende Werke herausgegeben: „Juris pubblici ecclesiastici pars generalis“ [9] (Viennae 1774, auch Venetiae 1790, 8°.); – „Praecognita juris Ecclesiastici universi“ (Viennae 1775, auch Venetiae 1790, 8°.); – „Institutio elementorum Juris naturalis“ (Budae 1778, 8°.); – „Institutionum juris ecclesiastici, tomus Ius et IIdi volumen 1um et 2dum (Budae 1779–1781, 8°.); – „Praelectiones canonicae de legitima Episcoporum instituendorum ac destituendorum ratione attemperatae legibus ac usibus Regnorum Germaniae et Hungariae“ (Viennae 1783, 8°.); – „De haereditario succedendi jure ducum primum deinde regum Hungariae“ (Viennae 1809, Binz, 8°.). Mehreres hat er in Handschrift hinterlassen.

Wallaszky (Paul), Conspectus reipublicae litterariae in Hungaria etc. etc. (Posonii et Lipsiae 1785, Ant. Löwe, 8°.) p. 223 [in der Anmerkung). – Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die ungarischen Familien mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. VII, S. 13. – Fejér (Georg.), Historia Academiae scientiarum Pazmaniae Archi-Episcopalis ac M. Theresianae regiae literaria (Budae 1835, 4°.) p. 93 et 116. – (De Luca) Das gelehrte Oesterreich. Ein Versuch (Wien 1776, Ghelen’sche Schriften, 8°.) I. Bds. 1. Stück, S. 286. – Horányi (Alex.), Memoria Hungarorum et Provincialium scriptis editis notorum (Viennae 1776, A. Loewe, 8°.) Tomus II, p. 452. – Oesterreichische Biedermanns-Chronik. Ein Gegenstück zum Fantasten- und Prediger-Almanach (Freiheitsburg [Akademie in Linz] 1785, kl. 8°.) I. (und einziger) Theil, S. 129. [Daselbst heißt es über ihn: „Einer der besten österreichischen Kanonisten, der eben deßwegen Chikanen und Bedrückungen in schwerer Menge erdulden mußte.]