BLKÖ:Lorenzi, Constantin

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Lorenzi, Amadio
Band: 16 (1867), ab Seite: 45. (Quelle)
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Lorenzi, Constantin (gelehrter Theolog und Schriftsteller, geb. zu Terragnuolo, einer in der Nähe von Roveredo gelegenen Ortschaft, im Jahre 1754, gest. zu Trient im November 1821). In Dürftigkeit aufgewachsen, fand er in Folge seines bescheidenen Wesens und Eifers für die Studien Freunde und Gönner, die es ihm ermöglichten, die priesterliche Laufbahn einzuschlagen, aus welcher er als Priester, Lehrer und lateinischer Schriftsteller einen so geachteten Namen erwarb, daß ihn seine Heimat neben seinen ausgezeichneten Landsleuten Fontana, Tartarotti, Vannetti, Rosmini mit Stolz zu nennen pflegt. L. widmete sich dem Lehramte und erlangte eine Professur an den Humanitätsclassen zu Roveredo, in welcher Eigenschaft er viele Jahre thätig war, bis er in derselben an das Gymnasium nach Trient übersetzt wurde. Als ihm aber nach einem fast zehnjährigen Aufenthalte daselbst das Klima immer weniger zusagte, trat er in den ehrenvollen Ruhestand und kehrte in seine Heimath nach Roveredo zurück, wo er leidend die letzten fünf Jahre verlebte und daselbst im hohen Alter von 77 Jahren starb. Die von L. veröffentlichten Schriften sind in chronologischer Folge: „Oratio de elegantia latini sermonis ...“ (Roboreti 1792, Marchesanus, 8°.); – „Orazione intorno al numero dell’ oratore ...“ (ibid. 1793, 8°.); – „Commentariolum de Clementino Vannettio“ (Ticini 1795, 8°.). Vannetti war Lorenzi’s Lehrer und väterlicher Freund, und genannte Schrift ist eine Opfergabe der Dankbarkeit, dem Verblichenen dargebracht (eine verbesserte Ausgabe erschien zu Roveredo im Jahre 1805); – „Oratio de litteratorum hominum amicitia“ (Roboreti 1798, 8°.); – „De vita Hieronymi Tartarotti libri tres. Accedit Commentariolum de Clementino Vanettio“ (ibid. 1805, 8°.). Lorenzi’s Hauptwerk, ausgezeichnet durch die classische Latinität, in der es geschrieben. Im historischen Theile wird ihm die Zurückhaltung vorgeworfen, mit welcher er den Streit zwischen den Bürgern und der Curie von Roveredo behandelt, der anläßlich des von letzterer erlassenen Interdictes einer Leichenfeier für Tartarotti ausgebrochen war; – La Madre. [46] Poemetto“ (Trento 1810, Monauni, 8°.); – „Poemetto per la nascità del Re di Roma“ (ibid. 1811); – „Orazione intorno all’ eleganza della lingua italiana“ (Trento 1812, 8°.); – „Delta necessità della lingua latina“ (ibid. 1813, 8°.); – „Il Tirolo riunito al dominio della Casa d’Austria sollennizato nella Città di Trento il di 24 luglio 1814, poemetto“ (ibid. 1814, Battisti, 8°.). Außerdem erschienen bei festlichen Gelegenheiten, per nozze und sonst noch Gedichte und Sonnette aus Lorenzi’s Feder. L. war innig befreundet mit Joh. Peter Beltrame [Bd. I, S. 252], mit Jos. de Telani, Ant. Rosmini-Serbati, Jos. Pederzani und in Trient schätzten ihn Männer wie Barbacovi [Bd. I, S. 150], Johann Benedict Giovanelli [Bd. V, S. 195], Anton Gaudenz Freiherr Roccabruna u. A. L. war auch ein emsiger Sammler von guten Ausgaben classischer Autoren und die reiche Sammlung, die er während eines langen Lebens zu Stande gebracht, machte er letztwillig der öffentlichen Bibliothek von Roveredo zum Geschenke.

Beltrame (Pietro), Elogium Constantini Lorenzii lectum in conventu sodalium litteratorum Lentor. prid. Calend. Febr. a. 1822 (Roboreti 1822, Machesanus, 8°.). – Tipaldo (Emilio de), Biografia degli Italiani illustri nelle scienze, lettere ed arti del secolo XVIII e de’ contemporanei (Venezia 1836, tipografia di Alvisopoli, gr. 8°.) Tomo V, p. 120. –