BLKÖ:Lory, Michael

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 16 (1867), ab Seite: 54. (Quelle)
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Lory, Michael (Mathematiker und Benedictiner, geb. zu München 28. September 1728, gest. zu Salzburg 21. Mai 1808). Trat in den Benedictinerorden im Kloster Tegernsee, erlangte die theologische Doctorwürde, wurde im Lehramte verwendet und versah dasselbe durch dreißig Jahre, 1759 bis 1789, aus der theoretischen Philosophie, Mathematik, zuletzt aus der Patristik und Hermeneutik an der Universität zu Salzburg; überdieß war L. im Jahre 1783 Prokanzler der Universität und geistlicher Rath des Fürsterzbischofs von Salzburg. Im Jahre 1789 kehrte er in sein Kloster nach Tegernsee zurück, ging aber bald wieder nach [55] Salzburg, wo er den Rest seines Lebens zubrachte. Von ihm sind folgende Werke im Drucke erschienen: „Des Publius Ovidius Naso Trauerlieder aus dem Lateinischen in teutsche Verse übersetzt“ (Augsburg 1758 u. 1762, 8°.); – „Methodus methodice pertractata, dissertationes quatuor“ (Salisburgi 1760, 4°.); – „Lustratio scepseos, dissertationes tres“ (ibid. 4°.); – „Principia corporum suis principiis restituta“ (ibid. 1761, 4°.); – „Rechenkunst, sowohl mit Ziffern als Buchstaben, sammt einem Anhang“ (Salzburg 1761 u. 1768. 8°.); – „Comercium corpus inter et animam“ (ibid. 1765, 4°.); – „Pauli Segneri, Betschule oder Betrachtungen über das Vaterunser, aus dem Italienischen übersetzt“ (ebd. 1764. 8°.); – „Brevier eines Christen, d. i. vollständiges Kirchengebetbuch“ (Augsburg 1774, 8°.); – „Betrachtungen über das Vaterunser“ (ebd. 1778, 8°.); – „Gnomonik, worin eine besondere, die allerleichteste, geschwindeste und sicherste Methode, alle Gattungen von Sonnenuhren, sogar declinirende, bis auf einzelne Minuten zu verzeichnen, aus der trigonometrisch-sphärischen und einer besonderen neu entdeckten Theorie vorgetragen wird“ (ebd. 1781, 4°., mit K. K.); – „Sphärische Trigonometrie, mit möglichster Klarheit beschrieben“ (Augsburg 1783, mit K. K. 8°.); – „Theologiae dogmatico-theoricae universae institutiones, tomi tres“ (Coloniae 1784, gr. 8°.); – „Kritische Beantwortungen der vorzüglichsten Einwendungen über Stellen der heiligen Schrift. Aus dem Französischen von M. Bullet“, 3 Bände (Cöln 1785, gr. 8°.); – „Gewissheit der Beweise des Christenthums. Aus dem Französischen des Bergier“, zwei Theile mit Anhang (Cöln 1786 u. 1787, 8°,). L. starb im hohen Alter von 80 Jahren zu Salzburg.

Poggendorff (J. C.), Biographisch-literarisches Handwörterbuch zur Geschichte der exacten Wissenschaften (Leipzig 1859, J. Ambr. Barth, gr. 8°.) Sp. 1499. – Meusel (Joh. Georg), Das gelehrte Teutschland, oder Lexikon der jetztlebenden teutschen Schriftsteller (Lemgo 1783, Meyer, 8°.) Vierte durchaus verm. u. verb. Ausg. Bd. II, S. 460; I. Nachtrag (ebd. 1786), S. 390; II. Nachtrag (ebd. 1787), S. 213.