BLKÖ:Oberleithner, Eduard

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 20 (1869), ab Seite: 457. (Quelle)
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Noch sind bemerkenswerth:

1. Eduard Oberleithner (Industrieller, geb. zu Schönberg in Mähren im Jahre 1813), hie und da unrichtig Oberleitner geschrieben, Zeitgenoß, ist mit seinem Bruder Karl, Chef der k. k. priv. Leinenwaarenfabrik zu Schönberg in Mähren. Diese Fabrik, welche bereits im Jahre 1818 von dem Vater der beiden Obgenannten, und zwar nur für glatte Leinwand, gegründet worden, verband im Jahre 1832 mit der bisherigen Fabrikation auch jene von Zwillich und im Jahre 1837 Damastweberei. Im Jahre 1855 erzeugte sie auf ungefähr 750 in fortwährender Thätigkeit begriffenen Stühlen jährlich 14.400 Weben Leinwand, 500 Stück feinen Damast und über 2400 Stück Zwillich. Eduard, der ältere Bruder, ein ausgezeichneter Fachmann und, wie er sich nach seiner politischen Gesinnung selbst nennt: ein „österreichischer Patriot“, genießt weit und [458] breit das Vertrauen der Bevölkerung, so daß er bei mehreren der zahlreichen, in den gewerbsreichen Gegenden seiner Heimat auftauchenden commerciellen und technischen Unternehmungen zu den leitenden Organen gewählt wird. In dem Jahre 1861 wurde er auch in dem Landtags-Wahlbezirke Schönberg, Wiesenberg und Altstadt in Mähren in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes gewählt, in welchem er bei verschiedenen Gelegenheiten, unter andern bei den Verhandlungen über das Gemeindegesetz, den Telegraphenbetrieb, die Salzpreiserhöhung, den Grundertragskataster, das Gebührengesetz u. s. w. das Wort ergriff. – Sein jüngerer Bruder Karl, eine Capacität auf technischem Gebiete, wurde schon im Jahre 1854, damals kaum an der Schwelle des Mannesalters stehend, auf der Industrie-Ausstellung zu München zum stimmfähigen Jurymitgliede bei der nationalen Beurtheilungscommission von ganz Deutschland gewählt. Im. Jahre 1862 war er österreichischerseits Mitglied der internationalen Jury für die neunzehnte Casse (Flachs- und Hanfstoffe) auf der Londoner Weltausstellung, und ist auch Verfasser des Berichtes für diese Classe in dem von Dr. Jos. Arenstein herausgegebenen „Oesterreichischen Bericht über die internationale Ausstellung in London 1862“; ferner der „Denkschrift über die Hebung der Flachscultur im mährischen Gesenke“ (M. Schönberg 1866, 8°.). Karl O. wurde für seine Leistungen als Jurymitglied mit dem goldenen Verdienstkreuze mit der Krone ausgezeichnet. [Der Reichsrath. Biographische Skizzen der Mitglieder des Herren- und Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes (Wien 1861, Ferd. Förster, 8°.) I. Heft, S. 45. – Stenographische Protokolle des Abgeordnetenhauses des österreichischen Reichsrathes für die Session 1861 u. f. – Oesterreichische Zeitung (Wien, Fol.) 1855, Nr. 240: „Oesterreichs Leinenindustrie“. – Presse vom 13. Juni 1855: „Die österreichische Industrie auf der Pariser Ausstellung. VI.“] –