BLKÖ:Poliso Ritter von Polheim, Dominik Wilhelm

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 23 (1872), ab Seite: 66. (Quelle)
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Poliso Ritter von Polheim, Dominik Wilhelm (k. k. Kreisgerichts-Präses in Görz, geb. zu Wien 29. November 1797). Begann seine Studien im Jahre 1808 zu Wien, trat am 8. Juni 1813 in die k. k. Armee, wo er in den Kriegsjahren 1813, 1814, 1815 als Officier bei Erzherzog Karl-Uhlanen diente. 1818 trat er aber aus der k. k. Armee wieder aus und setzte seine unterbrochenen Studien fort. Im Jahre 1825 wurde er Auscultant bei dem Stadt- und Landrechte in Triest und diente bis 1833 theils bei dem Mercantil- und Wechselgerichte, theils bei der Kammerprocuratur in Triest. 1834 avancirte er zum Rathe bei dem Stadt- und Landrechte in Görz und wurde 1850 zum Appellationsrathe bei dem neuerrichteten Oberlandesgerichte in Triest befördert. 1852 wurde er zum Präses des Kreisgerichtes in Görz ernannt, welche Stelle er heute noch bekleidet. Außer seiner amtlichen entfaltete P. besonders in den Jahren 1848 und 1849 eine große publicistische Thätigkeit, wie aus den vielen Artikeln, die in verschiedenen Zeitungen, wie „Oesterreichischer Lloyd“, „Oesterreichischer Correspondent“, „Wiener Theater-Zeitung“, „Diavoletto“, abgedruckt stehen, hervorgeht. Er suchte damit in dem damals herrschenden Wirrsal von Meinungen und Parteien durch aufklärende ruhige Ansichten die öffentliche Meinung festzustellen und in ein sachteres Fahrwasser zu leiten. Auch schrieb er ein patriotisches Festspiel: „Des Freiherrn Traum“, zum Besten der in der Schlacht bei Novara verwundeten österreichischen Krieger, welches zu Triest, Laibach und Klagenfurt aufgeführt wurde. Der hervorragenden Verdienste wegen, die er sich als Staatsbeamter und Publicist erworben, wurde P. mit Allerh. Entschließung vom 17. October 1863 mit dem Orden der eisernen Krone 3. Classe ausgezeichnet und mit Diplom vom 27. Jänner 1864 in den österreichischen Ritterstand erhoben.

Ritterstands-Diplom ddo. 27. Jänner 1864. – Wappen. Ein von Blau und Rot gevierter Schild. Im oberen rechten, sowie im unteren linken Felde ein zweischwänziger goldener rothbezungter Löwe. Im oberen linken Felde zwei verschränkte Lictorenfasces mit rothen Bändern und voneinander gekehrten Beilen. Das untere rechte Feld durchzieht ein silberner, von drei gleichen Sternen begleiteter Sparren. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme, von dem rechten hängen blaue mit Gold und von dem linken rothe mit Silber unterlegte Helmdecken herab. Aus der Helmkrone zur Rechten wächst ein dem im Schilde ersichtlichen ähnlicher Löwe einwärts gekehrt hervor, und jene zur Linken trägt einen geschlossenen, vorn von Silber über Roth und hinten abgewechselt quergetheilten Adlerflug.