BLKÖ:Rubeis, Johann Baptist de

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Rubczyński, Martin
Nächster>>>
Ruben, Christian
Band: 27 (1874), ab Seite: 199. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Baptist de Rubeis in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Rubeis, Johann Baptist de|27|199|}}

Rubeis, Johann Baptist de (Maler und Kunstschriftsteller, geb. zu Wien im Jahre 1750, gest. um das Jahr 1810). Gehört einer alten Friauler Patrizierfamilie Rossi, lateinisch de Rubeis, an, aus welcher mehrere, nicht unansehnliche Gelehrte das Licht der Welt erblickt haben, so z. B. der Abate Lorenzo de Rubeis, der im Jahre 1763 ein gelehrtes Werk über das Leben und die Schriften von Daniel Concina herausgegeben hat, dann Bernardo de Rubeis (geb. 1713, gest. 1788, n. A. schon 1775), Dominikanermönch, der durch seine Ausgabe der Werke des h. Thomas Aquinus in 27 Bänden (4°.) in der theologischen gelehrten Welt sich ein ehrenvolles Andenken begründete, u. m. a. Johann Baptist erhielt eine sorgfältige wissenschaftliche Erziehung und zeigte in früher Jugend große Vorliebe für die Kunst. Den unzulänglichen Unterricht im Elternhause von einem nichts weniger denn guten Meister ersetzte er bald durch den Besuch der Akademie in Venedig, wo er gründliche Studien machte, die er später in Bologna fortsetzte, wo er unter Ercole Selli vornehmlich Anatomie studirte. Nun verlegte er sich auf die Bildnißmalerei und erwarb sich darin in kurzer Zeit einen ausgezeichneten Ruf. Von seinen Bildnissen sind außer jenen mehrerer englischer Generale am bekanntesten das Bildniß des Papstes Pius VI., der, obgleich ihm der heilige Vater niemals gesessen, doch in dem von Rubeis gemalten Porträte am ähnlichsten getroffen ist, und dann jene mehrerer weltlicher und kirchlicher Würdenträger seiner Zeit. Auch als Kunstschriftsteller nimmt R. durch zwei Abhandlungen über Bildnißmalerei und über Anatomie mit Beziehung auf jene einen hervorragenden Platz ein. Sie erschienen zusammen unter dem Titel: „De’ Ritratti etc. Des Portraits ou traité pour saisir la physionomie. – Trattato di anatomia etc. Traité d’anatomie à l’usage des peintres de portraits“, italienisch und französisch (Paris 1809, Arthur Bertrand, 4°.), mit 9 Tafeln, worauf 55 Figuren, zu beiden Abhandlungen gehörig, enthalten sind.

Quérard (J. M.), La France littéraire etc. [200] (Paris 1836, Firmin Didot frères, 8°.) Tome VIII, p. 275.