BLKÖ:Salis, das Freiherrn- und Grafengeschlecht, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 112. (Quelle)
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I. Zur Genealogie des Freiherrn- und Grafengeschlechtes Salis. Die Salis sind ein uraltes rhätisches Adelsgeschlecht, das einige Genealogen bis in die Römerzeit zurückführen, während andere, die sich auf urkundliche Belege stützen, dasselbe im 10. Jahrhunderte Nachweisen, in welchem ein Rudolph und Andreas S. im Jahre 913 als Herren erscheinen und eine andere Linie um diese Zeit in Brescia vorkommt. Ein Nachkomme dieser letzteren, auch ein Andreas, soll sich im Jahre 1092 durch Kauf in den Besitz der jülischen Alpen und Thäler gesetzt haben. Und wieder ein Andreas kämpfte im Jahre 1190 als Kaiser Friedrich’s Hauptmann in Syrien und erscheint als der eigentliche Stammvater des noch heute in vielen Zweigen fortblühenden Geschlechtes. Seine beiden Söhne Johannes und Gubert sind die Stifter der beiden Hauptäste, die allmälig in viele Zweige spalteten, von denen zur Stunde noch folgende grünen: I. Salis-Sils und Salis-Samaden; II. Salis-Marschlins; III. Salis-Rietberg und Chur; IV. Salis-Jenins und Aspermont; V. Salis-Marienfeld; VI. Salis-Haldenstein; VII. Salis-Zizers und Tiran; VIII. Salis-Soglio; IX. Salis-Seewis; X. Salis-Grüsch. Der Zweig Salis-Soglio spaltet sich überdieß in fünf Häuser (case), und zwar: a) Casa Baptista in Chur; b) Casa Baptista, rothes Haus in Chur; c) Casa di mezzo ab Soglio in Chur; d) Mittleres Haus von Soglio in Chur; e) Casa Antonia in Graubündten; f) Casa Tagstein und g) Casa Bondo. Von den angeführten Linien sind VII. Salis-Zizers und Tiran, dann IX. Salis-Seewis in einer Linie und die Casa Bondo (g) von VIII. Salis-Soglio reichsgräflich, alle übrigen freiherrlich. Für dieses Lexikon haben nur die zu Oesterreich in näherer Beziehung stehenden Linien Salis-Samaden und Salis-Zizers Bedeutung; hinsichtlich der übrigen Linien muß auf den sehr eingehenden und mit Stammtafeln ausgestatteten genealogischen Artikel im „Historisch-Heraldischen Handbuche zum genealogischen [113] Taschenbuche der gräflichen Häuser“ (Gotha 1855, Justus Perthes, 32°.) S. 809 bis 830: Salis, hingewiesen werden; während der ganze heutige Familienstand aller Linien und Nebenlinien aus dem „Gothaischen genealogischen Taschenbuche der freiherrlichen Häuser“, XVI. Jahrgang (1866), S. 777–790, und aus jenem der gräflichen Häuser, XVIII. Jahrg. (1870), S. 892–898, ersichtlich ist.