BLKÖ:Salm-Neuburg, Julius (II.)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 28 (1874), ab Seite: 134. (Quelle)
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14. Julius (II.) Graf Salm-Neuburg (geb. 1600, gest. 1655), ein Sohn des Altgrafen Weikard. Graf Julius, kais. Rath und Kämmerer, des Olmützer Bischofs Cardinals Dietrichstein Kämmerer, Rath und oberster Jägermeister, wurde im Jahre 1635 k. Oberstlandrichter von Mähren, von Kaiser Ferdinand II. [135] mit der Verwaltung des Amtes der Landeshauptmannschaft und von Ferdinand II. mit dem Kriegscommando in Mähren (23. April 1637) betraut und im October 1637 zum Landeshauptmann in Mähren ernannt, welches Amt er aber wegen Vernachlässigung und Mißbrauch im Jahre 1640 verlor. Bevor seine Enthebung eintrat, erfreute sich der Graf besonderer Gnaden seines Kaisers; er erhielt für sich und sein ganzes Geschlecht das Prädicat „Hoch- und Wohlgeboren“, der Aelteste des Stammes, hatte er nach beendetem 20. Jahre sowohl in Böhmen als den Nachbarländern auf allen Landtagen und öffentlichen Zusammenkünften den Sitz nach den obersten Landesofficieren und noch nach seiner Enthebung wurden er und seine Nachkommen in den Jahren 1640 und 1641 von allen städtischen Zinsen und Abgaben an die Stadt Olmütz von den ihm angehörigen Häusern daselbst befreit. Der Graf war ein eifriger Katholik, und mit den Jesuiten im Vereine brachte er im Jahre 1630 die vom katholischen Glauben abgefallene Stadt Tobitschau wieder zu demselben zurück. Die unten bezeichnete Quelle gibt noch nähere Nachrichten über sein Verhalten in diesem Puncte. Aus zwei Ehen: 1) mit Juliane Gräfin Collalto und 2) mit Maria Salomena Freiin von Windisch-Grätz, verwitweten Gräfin Haugwitz (gest. 1655), hatte er aus erster Ehe zwei Kinder, welche jung starben, aus zweiter Ehe einen Sohn Ferdinand Julius (gest. 1650), mit welchem die Nachkommenschaft des Grafen erlosch. Ueber die Grafen Salm-Neuburg am Inn und insbesondere über den Grafen Julius (II.) gibt der unermüdliche Geschichtsforscher Christian Ritter d’Elvert im „Notizenblatte der historisch-statistischen Section der k. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Beförderung des Ackerbaues u.s. w.“, Jahrg. 1863, Nr. 2, S. 13: „Urkunden, die Familie der Grafen von Salm zu Neuburg am Inn betreffend, welche sich im Archive des Grafen Herberstein zu Oppatowitz befinden“; im Jahrg. 1864, Nr. 50, S. 40: „Das Commando über die Kriegsvölker in Mähren 1637 an Julius Grafen Salm-Neuburg“, und im Jahrg. 1869, Nr. 1, ausführliche quellenmäßige genealogische Nachrichten. –