BLKÖ:Schulek, Friedrich Wilhelm

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Schulek, Ludwig
Band: 32 (1876), ab Seite: 149. (Quelle)
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Ein tragisches Geschick aber ereilte seinen jüngeren Bruder Friedrich Wilhelm. Dieser (1825 geboren) hörte zu Modern die philosophischen Studien. Dort, ein begeisterter Patriot, trat er im Jahre 1848 sofort in die Reihen der slovakischen Freiwilligen. Als darauf die slovakische Legion sich zerstreute, lebte S. bei seiner Schwester Ludwika in Krajna in Ruhe. Dort trafen ihn die Aufständischen und verlangten von ihm, daß er mit ihnen gehe und sich an ihrem revolutionären Gebaren betheilige. Als er sich dessen entschieden weigerte, bemächtigten sich die Rebellen sofort seiner und führten ihn nach Galgocz vor das Standgericht. Da er sich dort den an ihn gestellten Forderungen nicht fügen, nämlich dem Slaventhume nicht entsagen und sich der Partei der Magyaronen unter keiner Bedingung, ungeachtet aller Drohung, anschließen wollte, wurde er zum Tode verurtheilt. Kaltblütig vernahm er sein Urtheil; als man ihn unter den Galgen führte, sang er heilige Lieder, und seine letzten Worte vor seinem gewaltthätigen Tode waren: „Sláva Slavanum“, d. i. Ruhm den Slaven. Als General Simunić später in Galgocz einrückte, ließ er den Leichnam dieses Märtyrers der nationalen Sache unter’m Galgen ausgraben und feierlich auf dem Ortsfriedhofe beisetzen.

Czikann (Joh. Jac. Heinrich), Die lebenden Schriftsteller Mährens (Brünn 1811, Traßler, 8°.) S. 145.