BLKÖ:Stefanovic von Vilovo, Johann Ritter

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 37 (1878), ab Seite: 305. (Quelle)
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Stefanovic von Vilovo, Johann, Ritter (k. k. Major a. D., geb. zu Zapraja im Banat im J. 1821). Trat am 2. Februar 1839 in das k. k. Linien-Infanterie-Regiment Nr. 57 als Expropriis-Gemeiner ein und machte erst bei diesem, dann bei dem Infanterie-Regimente Nr. 47, bei dem Deutschbanater Grenz-Regimente Nr. 12, bei dem Czaikisten-Bataillon und dem Oguliner Grenz-Infanterie-Regimente alle Unter- und Oberofficiers-Chargen bis zum Hauptmann zweiter Classe stufenweise durch, wurde in dieser Eigenschaft zum Infanterie-Regimente Nr. 42 übersetzt und daselbst am 1. August 1851 zum Hauptmann erster Classe befördert. Zuletzt zum Major ernannt, trat er als solcher in den Ruhestand über. Während seiner Dienstzeit hat Stefanovic sich in den Feldzügen der Jahre 1848 und 1849 durch seine Tapferkeit und sein einsichtsvolles Verhalten, namentlich als Generalstabsofficier des serbischen Armee-Corps in Ungarn, Verdienste mancherlei Art erworben. So hat er sich in der Schlacht bei Mosorin besonders hervorgethan, wofür ihm das Militär-Verdienstkreuz verliehen worden ist. Im April 1849 hat Stefanovic bei Vilovo den Insurgentenführer Perczel [Bd. XXI, S. 461] mit seinem überlegenen Corps durch sein wohl berechnetes Handeln gezwungen, das Gebiet des Czaikisten-Bataillons bis zur Römerschanze zu räumen, wodurch allein die spätere Behauptung des Titler Plateaus gegen den mehr als vierfach überlegenen Feind möglich wurde. In demselben Monate hat S. bei Meleuc durch die Leitung des Sturmes auf den Meierhof Kisova odaja zu dem Erfolge der kaiserlichen Waffen wesentlich beigetragen. In der Schlacht von Versecz, als die ganze Macht des Feindes sich auf die Brigade Knicanin geworfen, deren Batterie bereits umzingelt hatte und es im Kampfe schon zum Handgemenge gekommen war, hat S. durch die kluge Führung eines Sturmangriffes in des Feindes rechte Flanke die Brigade und die Batterie gerettet. Zuletzt hat S. bei Neuszina mit einer kleinen Anzahl Truppen den Feind überfallen, über den Fluß Temes zurückgeworfen, dabei zwei Fahnen und gegen 200 Gewehre erbeutet. In Anerkennung dieser ebenso tapferen, als von Siegeserfolgen [306] begleiteten Waffenthaten wurde S. von Seiner Majestät mit ah. Handschreiben ddo. 10. Juni 1849 das Ritterkreuz des Leopoldordens verliehen und den Ordensstatuten gemäß im Jahre 1853 in den erbländischen Ritterstand erhoben.

Ritterstands-Diplom ddo. Wien, 10. Jänner 1853.
Wappen. Ein quer getheilter Schild, in dessen oberen blauen Hälfte eine silberne, gold besamte Wasserlilie, auf der Theilungslinie ruhend, zu sehen ist; in der unteren silbernen, gewässerten Schildeshälfte erscheinen drei grüne Blätter dieser Blume an hängendem gekürzten Stiele, eines und zwei von einander gestellt und quer gestreckt. Auf dem Schilde ruhen zwei gekrönte Turnierhelme. Aus der Krone des rechten Helmes geht ein von blauer und silberner Farbe, am linken Flügel abgewechselt quer getheilter Adlerflügel und in seiner Oeffnung ein geharnischter Unterarm, in der bloßen Hand ein blankes Schwert am goldenen Griff einwärts schwingend, hervor. Aus der Krone des linken Helmes erheben sich drei Straußfedern, und zwar eine silberne zwischen zwei blauen. Die Helmdecken sind durchgehends blau mit Silber unterlegt. Unter dem Schilde ist ein blaues Band auswärts und nach oben flatternd angebracht, auf welchem die Devise „pro Imperatore et patria“ in silbernen Lapidar-Buchstaben angebracht ist.