BLKÖ:Szász, Karl (Sohn)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szász, Dominik
Band: 41 (1880), ab Seite: 187. (Quelle)
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Szász, Karl, Sohn (ungarischer Dichter, geb. zu Nagy-Enyed in Siebenbürgen am 15. Juni 1829). Das Leben seines Vaters, der gleichfalls Karl mit Vornamen hieß, wurde in der vorhergehenden Skizze dargestellt. Die Mutter Francisca war eine geborene Münstermann. Karl entwickelte frühzeitig bedeutende geistige Anlagen. Mit fünf Jahren des Lesens kundig, trat er sechsjährig in die unterste Classe des protestantischen Collegiums zu Nagy-Enyed [188] ein; sowohl zu Hause als an jener Anstalt genoß er hauptsächlich den sorgfältigen Unterricht seines als Lehrer an derselben wirkenden Vaters, der es sich nicht nehmen ließ, den Sohn auch gleichzeitig mit der deutschen Sprache vertraut zu machen. Mit dem fünfzehnten Jahre das Gymnasium beendend, trat er in den philosophischen Lehrcurs über, wo den begabten Jüngling, der sich auch schon mit allerlei poetischen Versuchen befaßt hatte, insbesondere die reine Mathematik anzog; die meiste Zeit jedoch verwendete er auf literarische Studien und eigene schriftstellerische Uebungen. Ein „literarischer Clubb“ wurde gebildet, und in diesem war er bald in Vers und Prosa das fruchtbarste Mitglied. Die ersten Dichtungen von ihm erschienen in den „Életképek“ (d. i. Lebensbilder) im Jahre 1846 und im Taschenbuche „Unio“ 1847; schon im folgenden Jahre 1848 gewann unser 19jähriger Dichterjüngling mit seiner poetischen Erzählung „Murány hölgye“ (Die Burgfrau von Murány), worin er die Heldin Maria Széchy besang, den Preis der Kisfaludy-Gesellschaft. Von diesem Gedichte sind nur einige kleinere Proben im Drucke erschienen. Die damals bedeutendsten belletristischen Blätter der ungarischen Hauptstadt, u. a. „Életképek“ (Lebensbilder), „Pesti Divatlap“ (Pesther Modezeitung), nahmen des jungen Dichters poetische Erzeugnisse gerne auf. Nebstbei betrieb der junge Poet fleißig ästhetische und philosophische Studien, versuchte sich in den verschiedenen Arten der poetischen und prosaischen Darstellung und unterhielt mit gleichstrebenden älteren und jüngeren Freunden einen anregenden, belehrenden und aufmunternden persönlichen und brieflichen Verkehr, so mit dem jetzigen Historiker Franz Salamon [Bd. XXVIII, S. 92, Nr. 1][WS 1], mit dem Aesthetiker und Dichter Paul Gyulay [Bd. VI, S. 83] u. A.; insbesondere die scharfe Kritik des Letzteren bewahrte den übrigens auch sonst bescheidenen Poeten in den Grenzen richtiger Werthschätzung seiner selbst und spornte ihn zu stetiger Vervollkommnung an. Das Jahr 1848 bildete auch im Leben unseres Szász einen Wendepunkt, zunächst in dessen äußerlichen Verhältnissen. Baron Joseph Eötvös [Bd. IV, S. 55], der erste constitutionelle Cultus- und Unterrichtsminister Ungarns, berief den Vater ob dessen pädagogischer Tüchtigkeit zum Staatssekretär in sein Ministerium; die Familie übersiedelte also von Nagy-Enyed nach Pesth, wo Karl, der eben damals im Vereine mit seinen Freunden Mentovich [Bd. XVII, S. 376) und Gyulai ein Heft Gedichte „Nemzeti szinek“ (Nationalfarben) herausgab, in den Kreis der vereinigten Schriftsteller- und Poetenwelt trat. Petöfi [Bd. XXII, S. 84][WS 2] wirkte auf ihn mit dem vollen Zauber seines sprudelnden Genies und seiner Persönlichkeit; zu Vörösmarty blickte er mit der Andacht und Verehrung des patriotischen Strebegenossen empor; Jókai [Bd. X, S. 246] munterte ihn zu eifriger Mitarbeit an den „Életképek“ (Lebensbilder) auf; auch in die Kreise der eigentlichen Revolutionäre wurde der junge Dichter eingeführt. Alles mußte auf denselben den mächtigsten Eindruck ausüben; er wurde zu rüstigem Schaffen angeregt, zugleich aber auch von jener begeisterten Kampflust erfaßt, die damals alle Jünglinge enthusiasmirte. Doch seiner körperlichen Schwächlichkeit wegen erhielt er vom Vater die Erlaubniß zum Eintritt in die Reihen der „Honvéds“ (Vaterlandsvertheidiger) nicht. Und so [189] konnte er seine Studien an der Pesther Universität ungestört fortsetzen. Als im Jänner 1849 die ungarische Regierung und der Reichstag ihren Sitz nach Debreczin verlegten, folgte die Familie Szász ebenfalls dahin. Karl trat als Concipist in das Cultusministerium ein, in welchem zur selben Zeit, und zwar in gleicher Eigenschaft, auch der jetzige ungarische Ministerpräsident Koloman von Tisza diente. Im Juni 1849 siedelte die Familie wieder nach der Hauptstadt zurück, und da, in den letzten Stadien der ausringenden ungarischen Revolution, ließ sich unser Dichter nicht zum zweiten Mal abhalten, unter die Honvéds zu gehen, sondern machte als Pontonnier die letzten Vertheidigungsversuche in Südungarn mit. Während dieser wenigen Wochen empfing er das Lieutenantspatent. Nach der Waffenstreckung seines Corps bei Boros-Jenö wurde er gegen Temesvár geführt, um daselbst in die österreichische Armee eingereiht zu werden. Auf dem Wege dahin ergriff er jedoch die Flucht, durchschlich in Bauernkleidern das russische Lager und gelangte nach mancherlei Mühseligkeiten nach Roff, wo er und die Seinen mit anderen Freunden aus Siebenbürgen bei der Familie Borbély freundliche Unterkunft fanden. Nach mehrmonatlichem Aufenthalt in diesem Versteck kam Szász als Erzieher in die Familie Szentmiklóssy im Comitate Gömör. Hier machte er die Bekanntschaft des Dichters Tompa, der seinen jungen Freund nicht blos poetisch anregte, sondern auch auf dessen äußerliches Leben insofern Einfluß übte, als er denselben ermunterte, sich dem geistlichen Stande zu widmen. Szász folgte diesem Rathe und bereitete sich durch anstrengendes Privatstudium für den Predigerberuf vor. Zu Ostern 1851 legte er das theologische Examen ab und wurde zum Caplan von Rimaszombat ernannt, doch trat er dieses Amt niemals an. Im selben Jahre erhielt er nämlich einen Ruf als Professor an das reformirte Gymnasium zu Nagy-Körös, wo [190] zugleich mit ihm Ungarns großer Dichter Johann Arany [Bd. I, S. 58] eine Professur erlangte. Auch sonst war dieses Gymnasium damals mit trefflichen Lehrkräften besetzt. Szász verfaßte hier einige Lehrbücher, schuf fleißig poetische Werke und verlegte sich besonders auf die Uebertragung fremdländischer Poesien ins Ungarische – eine Beschäftigung, die mit den Jahren einen großen Umfang annahm und ihn bald zu einem der glücklichsten Verdolmetscher nicht ungarischer Dichtungen machte. Die erste Sammlung dieser Uebersetzungen erschien 1853. Im vorhergehenden Jahre, am 15. April 1852 hatte er seine Jugendgeliebte und Cousine, Pauline Szász, ebenfalls eine dichterische Seele, zum Altare geführt; doch der Tod löste schon am 17. Juli 1853 das Band des kurzen ehelichen Glückes. Szász verließ hierauf den Schauplatz der Trauer und wirkte als Lehrer am Gymnasium in Kecskemét. Indeß blieb er daselbst nur ein halbes Jahr, denn in Folge des plötzlichen Hinscheidens seines Vaters, der nach der Revolution eine Professur am Collegium zu Maros-Vásárhely übernommen hatte († 23. October 1853), trat er, um seiner Familie näher zu sein, die Predigerstelle zu Kézdi-Vásárhely in Siebenbürgen an. Während der drei Jahre seines Predigeramtes im Szeklerlande befaßte er sich hauptsächlich mit seinem Berufe und auch in literarischer Beziehung war er auf diesem Gebiete thätig. Er schrieb ein Gebetbuch für Frauen (das seitdem drei Auflagen erlebt hat), redigirte ein „Kirchliches Magazin“, verfaßte einen Confirmanden-Katechismus, gab Denkreden und Predigten heraus u. dgl. Im Jahre 1857 folgte er einem Rufe als Prediger nach Kun-Szent-Miklós, um mit der Hauptstadt und ihrem geistigen Leben wieder in Berührung und Verbindung zu treten; in seinem Amtssitze schloß er auch (25. März 1858) eine zweite Ehe mit Antonia, geborenen Bibó, welche ihm neun Kinder gebar, von denen vier noch am Leben sind. Dieses neue Herzensbündniß weckte ihm auch die schlummernde poetische Ader wieder und regte ihn zu zahlreichen trefflichen dichterischen Productionen an. Am 15. December 1858 wählte ihn die ungarische Akademie zu ihrem correspondirenden Mitgliede; als solches las er seine Abhandlung „Ueber die Principien der Kunst-Uebersetzung“; auch gewann er mit seiner poetischen Erzählung „Trencséni Csák“ (Csák von Trentschin) den ersten, mit seinem Gedicht auf den Dichter Kazinczy neben Tompa den zweiten Preis. Im Jahre 1860 wurde er Mitglied der belletristisch-ästhetischen Kisfaludy-Gesellschaft. 1861 erschienen seine „Gesammten Dichtungen“ in zwei Bänden; dann in den „Lyriai Álóék“ (d. i. Lyrische Aloen) und in den „Gyöngyvirágok“ (d. i. Kornblumen, veröffentlicht 1872) seine kleineren Uebersetzungen. Außerdem übertrug er acht Shakespeare’sche Dramen (Othello, Wintermärchen, Macbeth, Antonius und Kleopatra, Romeo und Julie, Sturm, Richard II. und Heinrich VIII.). 1860 zum Dechanten der Solter Diöcese gewählt, legte er dieses Amt noch vor Ablauf eines Jahres nieder. Drei Jahre später (1863) folgte er einer wiederholten Wahl zum Pastor von Szabad-Szállás. In dieser Eigenschaft verblieb er bis 1867, in welchem Jahre er bei der Wiederherstellung des ungarischen Ministeriums eine Sectionsrathsstelle im Ministerium für Cultus und Unterricht übernahm. Zwei Jahre später (1869) wurde ihm unter Belassung [191] seines amtlichen Charakters das Inspectorat der Volksschulen des Pesther Comitats, 1872 jenes im Districte Jazygien-Kumanien übertragen. Im März 1874 neuerdings zur Dienstleistung im Ministerium einberufen, versieht er daselbst seit 1876 mit dem Titel und Rang eines Ministerialrathes die Leitung der protestantischen, jüdischen und zum Theil der griechisch-orientalischen Cultusangelegenheiten. Szász war auch in der Periode 1865/68 Mitglied des ungarischen Abgeordnetenhauses, doch spielte er im Reichsrathe keine besondere Rolle; Politik ist nicht sein Element. Noch sei erwähnt, daß im Jahre 1866 sein fünfactiges Trauerspiel „Herodes“ in Pesth mit glänzendem Erfolge zur Ausführung gelangte, und daß er im December 1876 auch den von der ungarischen Akademie der Wissenschaften ausgesetzten Preis von 100 Ducaten für die beste Ode auf Franz Deák gewonnen hat. Szász entwickelte bisher eine seltene geistige Productivität. Das Hauptgebiet derselben umfaßt die Lyrik, namentlich die erotische und lyrisch-epische Dichtung, ferner die ästhetische Kritik und Biographie und endlich die Kunstübersetzung. Seine erbaulichen Schriften und Schulbücher waren nur Erzeugnisse des momentanen beruflichen Bedürfnisses, S. 192 in den Quellen folgt ein möglichst vollständiges Verzeichniß der im Drucke erschienenen Werke unseres Dichters; Vieles, namentlich Dramatisches, ist noch im Manuscript vorhanden. Es kennzeichnet die liebenswürdige Bescheidenheit des Dichters, wenn er in einer uns vorliegenden selbstbiographischen Skizze über sich mittheilt: „Die unerschöpfliche Arbeitslust und ungewöhnliche Leichtigkeit der Production erklären die ungemein große äußerliche Ausdehnung meiner literarischen Thätigkeit, sie erklären aber auch zugleich, weshalb diese Wirksamkeit, vielleicht die Kunstübersetzungen ausgenommen, sich über das Niveau der Mittelmäßigkeit nicht erhebt... Die Leichtigkeit der Production verleitete mich gewöhnlich zur Seichtheit, dieser Schattenseite meiner literarischen Arbeiten“. Wir setzen dieses Geständniß als einen Beweis der strengen Selbstkritik hieher; die berufene Kritik jedoch läßt dieselbe nicht gelten. In seinen lyrischen Dichtungen ist Szász reich an zarten Empfindungen und von einer Weichheit in Ton und Haltung, die ebenso fesselt, wie die oft vollendete Formschönheit die ästhetischen Ansprüche befriedigt. Auch als Epiker hat er ehrenvolle und verdiente Triumphe gefeiert. Von geringerem Werthe sind seine dramatischen Arbeiten. Bei Beurtheilung der letzteren sagt der ungarische Literarhistoriker Fr. Toldy von unserem Dichter, daß derselbe auf diesem Gebiete zwar wiederholte Belobung geerntet, zweimal auch den Preis gewonnen habe; allein stets wurde neben Hervorhebung so mancher Glanzpunkte auch der Mangel an dramatischem Leben in diesen Dichtungen betont. Ganz besondere Verdienste erwarb sich aber Szász als Gelegenheitsdichter (auf Kazinczy, Katona, Petöfi, Dessewffy, Eötvös, Bessenyei, Vörösmarty, Toldy, Tompa, Deák und andere berühmte Ungarn) und dann namentlich als Kunstübersetzer. Die ungarische Poesie und ästhetische Wissenschaft darf von dem im kräftigen Mannesalter stehenden Dichter, der neuestens sich auch als Docent an der Budapesther Universität habilitirt hat, noch viel Treffliches erwarten. – Seine erste Gattin Polyxena, welche wir hie und da auch unter dem Namen Pauline und Apollonia [192] verzeichnet finden (geb. im Jahre 1832, gest. am 17. Juni 1853), war seine Cousine, eine Tochter seines Vatersbruders Johann, von drei Schwestern die älteste. Mit poetischem Talente begabt, schrieb sie als noch ganz junges Mädchen unter dem Pseudonym Iduna mehrere Gedichte, von denen ein Urtheil lautet, „daß sie voll tiefer Innerlichkeit und voll Sehnsucht nach dem Leben seien, das sie erst kennen lernen sollte“. Sie hat es nicht lange genossen, denn sie starb als erste Gattin ihres Vetters im Alter von 21 Jahren. Das „Album hundert ungarischer Dichter“ theilt von ihr (S. 467) ein Gedicht: „Auf dem Krankenbette“, ihr Schwanenlied, mit, welches sie im Vorjahre ihres Ablebens schrieb. In tiefer elegischer Stimmung gehalten, bekundet es in Ausdruck und Form die gewandte Dichterin.

Des Dichters und Schriftstellers Karl Szász gedruckte Werke. „A szabad székely dala“, d. i. Lied des freien Szeklers, preisgekrönte Dichtung, zuerst in den „Életképek“ (Lebensbilder) 1846 abgedruckt. – „Ábránd Liszt Ferencz zenéje felett“, d. i. Phantasie an Franz Liszt und seine Musik, im Taschenbuche „Unio“ 1847. – „Angol és Franczia költőkből“, d. i. Aus englischen und französischen Dichtern (Pesth 1850). – „Széchy Maria“, d. i. Maria Széchy, preisgekrönte Erzählung, von welcher jedoch nur einige Proben im Druck erschienen sind. – „Hedvig“ (Gyula 1856), poetische Erzählung in vier Gesängen. – Széchenyi emlékezete“, d. i. Erinnerung an Széchenyi (Pesth 1860, Verlag der Akademie, 8°.). – „Lyriai álóék. Nyugoti költőkből forditotta s ujra összogyüjte“, d. i. Lyrische Aloen. Aus abendländischen Dichtern übersetzt und neuerdings zusammengestellt (Pesth 1860, Mor. Ráth. XV und 256 S.). – „Trencséni Csák. Történeti költői beszély“, d. i. Matthias Csák von Trentschin. Geschichtliche Erzählung in zehn Gesängen (Pesth 1860, Engel und Mandello, 16°. u. 239 S.), von der Akademie mit dem Nádasdy-Preis von 100 Ducaten gekrönt; – „Költemények“. Két kötet, d. i. Gedichte. Zwei Bände (Pesth 1861, Heckenast, I, Bd. 246 S.; II, Bd. 258 S.), die erste Sammlung der lyrischen Dichtungen von Karl Szász. – „Lybánon és Románia. Egyházi beszéd melyet az 1860dik év utólsó vasárnapján tartott“, d. i. Libanon und Romanien. Predigt, gehalten am letzten Sonntag des Jahres 1860 (Pesth 1861, Osterlamm, 8°.). – „Magyarország története rövid vonásokban“, d. i. Geschichte von Ungarn in kurzen Abschnitten (Pesth 1861, 2. Aufl. ebd. 1865, 8°.). – „Magyarország földleirása rövid vonásokban“, d. i. Geographie von Ungarn in kurzem Abriß (ebd. 1861; 2. Aufl. ebd. 1865, 8°.). – „A kis Ilonka emlékezete“, d. i. Erinnerungen an die kleine Helene (Pesth 1862, Pfeifer, 8°., 46 S.). – „Gyöngyvirágok. Nyugoti költőkből fordítva. Diszkötés“, d. i. Kornblumen. Aus abendländischen Dichtern übersetzt (Pesth 1862, Mor. Ráth, 32°., 220 S.). – „A Századok legendájából“, d. i. Aus der Legende der Jahrhunderte (Pesth 1862), aus dem Französischen des Victor Hugo. – „A vers szavalás elméleti és gyakorlati kézikönyve; növendék s felnött ifjak használatára“, d. i. Theoretisch-praktisches Handbuch der Declamation... (Pesth 1862, Heckenast, 8°. 316 S.). – „Kis Biblia. Legrövidebb kivonat az ó és új testamentomi bibliai történetekből református fiú- és leánynépiskolák számára“, d. i. Kleine Bibel. Kürzester Auszug aus den biblischen Geschichten des alten und neuen Testamentes für reformirte Knaben- und Mädchen-Volksschulen (Pesth 1863, Heckenast, 8°.). – „A meghivott meghivóival szemben. Székfoglaló beszéd melylyel a szabadszállási helvét hitvallású gyülekezetben lelkipásztori hivatalát 1863 június 21-kén megkezdette“, d. i. Der Berufene vor seinen Berufern. Antrittsrede, mit welcher er in der reformirten Gemeinde zu Szabad-Szállás 1863 am 21. Juni in sein neues Predigeramt eingetreten (Pesth 1863, Osterlamm, 8°.). – „Gyászbeszéd Szilády László fölett“, d. i. Trauerrede über L. Szilády, ist abgedruckt mit einer zweiten Trauerrede von Johann Dobos in Szilády László Papi dolgozatok gyászesetekre“, d. i. Ladislaus Szilády’s geistliche Arbeiten für Trauerfälle im 9. Hefte (1863). – Zrinyi a költő. Lorántfi Zuszanna szönyege. Költői beszélyek“, d. i. Zriny der Dichter. [193] Susanne Lorantfi’s Teppich. Poetische Erzählungen (Pesth 1864, Gustav Emich, 8°. 178 S.), letztere, bereits in den Jahresblättern der Kisfaludy-Gesellschaft 1862 abgedruckt, behandelt in sechs Gesängen eine Episode aus dem Zeitalter Rákóczy’s; erstere umfaßt zehn Gesänge; – „Buzgóság könyve. Elmélkedések és imák protestáns nők számára. Második javitott kiadás“, d. i. Buch der Andacht. Betrachtungen und Gebete für protestantische Frauen. Zweite verbesserte Auflage (Pesth 1865, Heckenast, 12°., 407 S.); – „Halotti imák közönséges esetekre és alkalmakra“, d. i. Leichengebete für gewöhnliche Fälle (Debreczin 1865, L. Telegdi, 8°., 297 S.). – „A gavallér politikusok. A Kisfaludy-társaság által jutalmazott satira“, d. i. Die Cavalier-Politiker. Von der Kisfaludy-Gesellschaft preisgekrönte Satire (Pesth 1869, Mor. Ráth, 12°., 19 S.). – „A Nibelung-ének keletkezéséről és gyanítható szerzőjéről“, d. i. Ueber den Ursprung und vermuthlichen Verfasser des Nibelungenliedes (Pesth 1869, Eggenberger, gr. 8°.), auch in den „Abhandlungen der sprach- und schönwissenschaftlichen Section der ungarischen Akademie. – „Almos. Regényes hősköltemény 10 énekben“, d. i. Almos. Ein romantisches Heldengedicht in zehn Gesängen (Pesth 1870, Petrik, 8°., 175 S.), diese Dichtung wurde mit dem Nádasdy-Preise gekrönt. – „Telivér és Lángész“, d. i. Vollblut und Genie, ein Preislustspiel in drei Aufzügen, später umgearbeitet und als „Flora vagy a Lelenc“, d. i. Flora oder der Findling, von der Kisfaludy-Gesellschaft mit dem Preise von fünfzig Ducaten gekrönt, im Jahre 1864 herausgegeben. Von den bisher angeführten Schriften sind dem Herausgeber dieses Lexikons die Buchtitel bekannt geworden. Bei den folgenden ist dieß nicht der Fall, daher er dieselben nur nach nichtbibliographischen Angaben und mehrere nur in Uebersetzung anführen kann. – József császár“, d. i. Kaiser Joseph, eine Tragödie in fünf Aufzügen, die, zu einer Preisbewerbung eingereicht, eine lobende Erwähnung erhielt. – „Heródes“, Tragödie in fünf Aufzügen, deren beifällige Aufführung schon in der Lebensskizze erwähnt worden. – Zrinyi Miklós“, d. i. Nicolaus Zriny, Tragödie in fünf Aufzügen. – „Frater György“, d. i. Bruder Georg. Tragödie in fünf Aufzügen, im Jahre 1869 von der Akademie mit dem Teleki-Preise ausgezeichnet. – „Salamon“, d. i. Salamon, historische Dichtung, von der Akademie mit dem größeren Nádasdy-Preise von 200 Ducaten gekrönt. – „A politikus asszonyak“, d. i. Die politischen Frauen, Lustspiel in fünf Aufzügen, 1871, des Dichters letzte dramatische Originalarbeit. Ferner übersetzte er acht bereits in der Lebensskizze angeführte Dramen Shakespeare’s, das Nibelungenlied, Molière’s „Misanthrop“. „Schule der Männer“, „Schule der Frauen“, „Sganarell“, „Kritik der Schule der Frauen“, sowie die lyrischen Gedichte Goethe’s, den Artussagenkreis von Tennyson, und eine Sammlung seiner kleineren Kunstübersetzungen soll 1872 in drei Bänden im Druck erschienen sein. – Von seinen ästhetisch-kritischen Arbeiten erwähnen wir: „Lebens- und Charakterskizze Goethe’s“, nach Lewes, dessen „Leben Goethe’s“ er später vollständig übersetzte; – „Lebens- und Charakterskizzen Schiller’s und Horazens“, die vorgenannten sämmtlich in der „Budapester Revue“ (Budapesti Szemle) abgedruckt; – „Zwei epische Gedichte: Nibelungenlied und Schah Nahme“, eine ästhetische Studie (ebd.); – „Ueber Shakespeare’s kleinere Dichtungen“, in den Jahresblättern der Kisfaludy-Gesellschaft, 1865; – „Ueber Goethe als Lyriker“; – „Ueber die Auffassung des Tragischen“, akademische Antrittsabhandlung; – „Ueber die Darstellung historischer Personen und Zeitalter in Sage und Dichtung“, 1875 von der Akademie mit einem Preise ausgezeichnet.
Quellen zur Biographie. Aranyos Kákay, Licht, und Schattenbilder zur Charakteristik des ungarischen Landtags (Pesth 1867, Wilhelm Lauffer, gr. 8°.) S. 59. – Fremden-Blatt. Von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1866, Nr. 12. – Kertbeny (C. M.), Album hundert ungarischer Dichter (Dresden und Pesth 1854, R. Schäfer und Hermann Geibel, 1854, 12°.) S. 309 und 518, Nr. 74. – Steinacker (G.), Ungarische Lyriker (Leipzig 1875, J. A. Barth) S. 329 u. f. [Bezeichnet 1825 statt 1829 als Szász’ Geburtsjahr. Die Angabe, daß Szász der Urenkel eines Mährers, ist den Mittheilungen Kertbeny’s entlehnt, der sich nicht äußert, woher er dieselbe habe. Von Anderen, so von Professor Schwicker, wird diese Angabe entschieden bestritten.] – Ungarns Männer [194] der Zeit. Biographien und Charakteristiken hervorragendster Persönlichkeiten... Aus der Feder eines Unabhängigen (Prag 1862, A. G. Steinhauser, 12°.) S. 321. – Ungarische Nachrichten (Pesther politisches Blatt) 1863, Nr. 63. – Handschriftliche Mittheilungen des Herrn Professor Schwicker, dem hier für dieselben der Dank ausgesprochen sei. – Az ország tükre, d. i. Der Reichsspiegel (Pesther illustr. Blatt, gr. 4°.) 1862, Nr. 29. – Jelenkor. Politikai és társas élet Encyklopaediája, d. i. Die Gegenwart. Politische und Real-Encyklopädie (Pesth 1858, Gustav Heckenast, gr. 8°.) S. 89 [nach dieser geb. 1824]. – Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil, S. 534; II. Theil, S. 418. – Toldy (Ferencz), A magyar költészet kézikönyve a Mohácsi vésztől a legujabb időig, d. i. Handbuch der ungarischen Dichtung von der Schlacht bei Mohács bis auf unsere Tage. Zweite umgearbeitete Auflage (Budapesth 1876) Bd. V, S. 394 u. f. – Válkai (Imre), Irodalmi s művészeti Daguerreotypek, d. i. Literarische und artistische Daguerreotypen (Wien 1858, 8°.) S. 79. – Vasárnapi ujság, d. i. Sonntagsblätter (Pesther illustrirtes Blatt, 4°.) 4. April 1858, Nr. 14: „Szász Károly“ [nach diesem geb. am 15. Juni 1829].
Porträte. 1) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges „Szász Károly“. Barabás (lith. 1855). – 2) Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und Xylographen in „Vasárnapi ujság“, 1858, Nr. 14. – 3) Lithographie (von Marastoni?) im „Az ország tükre“, 1862, Nr. 29. – 4) Medaillonbild. Holzschnitt in „Vasárnapi ujság“, 1866, Nr. 10.
[189]
Stammtafel des Dichters Karl Szász.
Paul,
Königsrichter zu Salzburg in Siebenbürgen.
(Vizakna).
Joseph.
Karoline Sükösd.

Maria, vm. Joseph Timár.
Johann,
Notar zu Salzburg.
Deborah Fülöp.
Paul,
Huszaren-Officier,
† 1809.
Karl [S. 185]
geb. 1798,
† 23. October 1853.
Francisca Münstermann.
Johann.
Susanna Ferenczy.
Polyxena
geb. 1832,
† 17. Juni 1853,
vm. Karl Szász.
Auguste,
vm. Ludwig
Székely.
Susanna,
vm. Franz
Wagner.
Julie
geb. 1826,
vm. Alexander
Horváth.
Karl [S. 187]
geb. 15. Juni 1829.
1) Polyxena Szász
[S. 191, im Texte]
geb. 1832,
† 17. Juni 1853.
2) Antonie Bibó.

Neun Kinder,
davon vier am Leben.
Robert,
Techniker
geb. 1831.
Julius,
Marine-
Officier,
geb. 1834.
Dominik
[S. 194, Nr. 1]
Seelsorger in
Klausenburg,
geb. 1838.
Béla,
Schriftsteller,
geb. 1840.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. XXVIII, S. 93, Nr. 1].
  2. Vorlage: [Bd. XXII, S. 44].