BLKÖ:Sztáray, die Grafen, Genealogie

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sztáray, Adalbert
Band: 42 (1880), ab Seite: 261. (Quelle)
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I. Zur Genealogie der Grafen Sztáray. Die Familie Sztáray zählt zu den ältesten Adelsgeschlechtern Ungarns, sie führt ihre Stammregister bis in das zehnte Jahrhundert, in die Zeiten König Stephans des Heiligen zurück, der durch das Christenthum und Berufung deutscher Mönche und Ritter seinem Lande die Pforte der Gesittung und des geistigen Schaffens eröffnete. Ein Deutscher Namens Wenzelin von Wasserburg, welcher im Gefolge Giselas, der zur Gemalin Stephans erkorenen Tochter des deutschen Kaisers Otto III., nach Ungarn kam, wird als der Stammvater der Sztáray angesehen. Aber erst Wenzels Urenkel, die Söhne des unter dem Namen Nagy Mihály (Michael der Große) noch heute im Gedächtniß lebenden Kriegshelden: Jako II., Andreas und Ladislaw führten den Namen Sztáray (Sztára) von der Ortschaft Sztára, welche sie zugleich mit dem Dorfe Pecse – beide in der Zempliner Gespanschaft gelegen – in Würdigung ihrer dem Könige Ladislaus IV. geleisteten Dienste zum Geschenke erhielten. Während die Nachkommenschaft Jakos II. Grafen von Zemplin schon in der dritten Generation mit Janos gegen Anfang des 15. Jahrhunderts erlosch, blühte jene des Andreas Grafen von Ungh fort, dessen Enkel und Urenkel, die alle zur Bezeichnung ihres Ursprungs den Namen Nagy-Mihály beibehielten, welchen die Familie Sztáray noch heute als Prädicat führt, die Stammeltern mehrerer berühmter Geschlechter wurden, so der Pongrácz, Eödönffy, Bánffy, Eördögh und Tibay. Diese Geschlechter sind sämmtlich erloschen, nur die Sztáray sprossen noch in zwei von Emerichs Söhnen Johann Philipp und Michael gebildeten Linien, von denen die des Ersteren sich überdies in mehrere Zweige gespalten hat [vergleiche die Stammtafel]. Was die Würden und Aemter des Hauses betrifft, so erhielt die Familie schon im Jahre 1418 von Kaiser Sigmund einen Wappenbrief, dann wurde Franz, Vicegespan des Zempliner [262] Comitates, 1725 in den Freiherrenstand, sein Sohn Emerich in den Grafenstand erhoben. Die Angaben über den Zeitpunkt der letzteren Standeserhöhung sind sehr abweichend; nach Iván Nagy’s ungarischem Adelswerke [Bd. X, S. 866] wäre die Verleihung der Grafenwürde schon 1747 erfolgt. Das „Historisch-heraldische Handbuch zum genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser“ (Gotha 1855, Just. Perthes, 32°.) gibt auf S. 982, übereinstimmend mit dem „Genealogischen Taschenbuch der gräflichen Häuser für 1855“, das Jahr 1797 an, während das letztere Werk in seinen folgenden Jahrgängen wieder von 1750 spricht. Ueberdies finden wir die Sztáray in ältester Zeit schon als Grafen des Ungher und des Zempliner Comitates, aber auch später, so zu Ende des vorigen Jahrhunderts als Obergespäne des Ungher, Zempliner und Szabolcser Comitates. – Was die Sprossen des Hauses betrifft, so glänzen sie meistens im Waffendienste und zählen zu den hervorragendsten Helden ihres Vaterlandes, als solche nicht selten Gut und Blut für ihren König lassend, wir nennen nur beispielsweise Adalbert, Andreas, den Commandeur des Maria Theresien-Ordens, Anton, Gregor, Michael, Rado, und den Stammvater des Hauses Wenzelin; auch unter den Staatsmännern sind als hervorragend der treue Gefährte des Königs Sigismund, der Malteser Comthur Adalbert, Franz der Vicegespan des Zempliner Comitates, Johann der treue Vertreter der verwitweten Isabella Zapolya anzuführen. Die Familie ist katholisch, nur bleibt es auffallend, daß sie ihrer Kirche keinen nennenswerten Sprossen geweiht hat. Dagegen tritt in den Tagen, als die lutherische Kirche in Ungarn nicht nur bei dem Volke, sondern bei vielen Edlen des Landes Eingang und mitunter mächtige Unterstützung fand, ein Sztáray als ebenso entschiedener wie energischer Verfechter des Protestantismus auf, es ist der durch seine Gelehrsamkeit berühmte protestantische Prediger und Liederdichter Michael Sztáray, der, wenn auch seine Einstellung in die Stammfolge seines Geschlechts ob Mangels an Daten zur Zeit noch undurchführbar, doch als ein zur Familie gehöriger Sproß anzusehen ist. – Als Kämpen des Geistes und Freunde der Kunst sind Graf Albert, dann der vorbenannte Michael und noch ein Sztáray zu verzeichnen, dessen Taufname mir unbekannt ist, Ersterer als Publicist thätig während der Landtage der Jahre 1825, 1836 und 1840; Letztere als Freunde der Musik, als welche sie, Michael durch einige noch heute gesungene protestantische Kirchenlieder, der Andere durch mehrere Tonstücke, wie sie zu Beginn des laufenden Jahrhunderts Mode waren, in weiteren Kreisen sich bekannt gemacht haben. – Was die ehelichen Verbindungen des Hauses anbelangt, so haben die männlichen Sprossen ebenso aus den edelsten Familien ihre Frauen heimgeholt, als die Töchter des Hauses in die ersten Häuser der Heimat und der Fremde hineingeheiratet; wir nennen nur beispielsweise die Namen: Barkóczy, Csáky, Apponyi, Dessewffy, Perényi, Semsey, Eszterházy, Migazzi, Haller, Széchenyi, Vecsey. [Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1863, M. Ráth, gr. 8°.) Bd. X, S. 857–871. – Kaprinai (Stephan) im XXIX. Bande, S. 32 u. f. seiner in der Ofener Universitätsbibliothek aufbewahrten historisch-numismatischen Manuscripte. – Tudományos gyüjtemény, d. i. Wissenschaftliche Sammlung 1836, Bd. IX, S. 71. – Koller (Franz Joseph), Historia Episcopatus Quinque Ecclesiarum (Posonii 1782 u. f., 4°.) Bd. V, S. 417 u. f. – Budai, Polgári Lexikon Bd. III, S. 365. – Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1837, 8°.) Bd. IV, S. 261 u. f. – Taschenbuch für die vaterländische Geschichte, herausgegeben durch die Freiherren von Hormayr und von Mednyansky (Wien, 12°.) II. Jahrg. (1821) S. 13 u. f.]

[260a] [WS 1]
Stammtafel der Herren und Grafen Sztáray von Sztára.
Andreas 1559.
Susanna Nátafalussy.
Andreas [4].

Ladislaus,
1635 Zempliner
Vicegespan.
Franz [9]
1590–1611.
Margarethe Taros.

Stephan 1631.
Sophia Frichy de Fries.
Franz.
Clara Semsey.

Franz, 1725 Baron,
geb. 1672, †.
Barbara Perényi.

Emerich [6]. 1747 Graf,
geb. 1698, † 1769.
1) Anna Gräfin Zichy.
2) Therese Du Bois de la Tournelle.
Elisabeth,
1) vm. Stephan Sztépan.
2) Ludwig Fejérváry.
Leopoldine,
vm. Johann Graf Barkóczy.
Johann Philipp [14]
geb. 1739, † 1815.
Barbara Gräfin Migazzi.
Anna Maria †. Anton [S. 258]
geb. 1740,
† 23. Jänner 1808.
Michael [18]
geb. 1749, † 1798
1) N. Gräfin Haller.
2) Eleonore Gräfin Eszterházy.
Vincenz
geb. 1771, † 1827.
Johanna Gräfin Szirmay.
Christoph
† 1836.
Anna Freiin von Splényi.
Emerich,
Domherr in Olmütz,
† 1829.
Albert [18, im Texte]
geb. 1785, † 13. Februar 1843.
1) Walburga Gräfin Csáky †.
2) Francisca Gräfin Károlyi † 1823
3) Maria Gräfin Waldstein
geb. 12. October 1806, † 1865.
Eleonore
geb. 8. Februar 1780,
† 24. September 1849,
vm. Joseph Graf Dessewffy
geb. 13. März 1772,
† 8. Mai 1843.
Johann
geb. 1809, †1839
Josephine Freiin v. Brudern,
wiedervm, von Mocsonyi.
Theodor
geb. 1814.
Ferdinand
geb. 1818
1) Mathilde von Klobusitzky
† 31. Jänner 1845.
2) Gabriele Freiin v. Vecsey
† 20. Juli 1869.
3) Helene von Semsey,
verw. von Metyasovszky.
Maria
geb. 1821,
vm. Leopold Graf Zichy
† 9. März 1869.
Victor
geb. 1823.
Marie geb. Gräfin
Török von Szendrö
geb. 13 Mai 1835.
Béla
geb. 14. April 1835.
Marie geb. Freiin Fischer
von Nagy-Szalathnya
geb. 30. Sept. 1836.

Martha.      Agathe.
Johann Nep.
geb. 14. Juni
1840.
Eugen
geb. 21. Nov.
1855.
Stephan
geb. Febr.
1858.
Sarolta. Sándor. Irma.
Sophie
geb. 7. Juni 1822,
vm. Julius Graf
Apponyi
† 7. Februar 1857.
Julie,
vm. Georg Graf
Apponyi.
Ladislaus
geb. 18. Juli 1830.
Anton
geb. 8. April 1839.
Francisca Gräfin Batthyányi von
Németh-Ujvár
geb. 9. September 1839.
Alexandra
geb. 12. Jänner 1843
[am 17. Juni 1855 von ihrer Großmutter Bruder Alexander
Grafen Szirmay gerichtlich adoptirt, daher
sie Namen und Wappen beider Familien führt],
vm. Emerich Graf Széchényi,
geb. 15. Februar 1825.
Ferdinandine
geb. 1852.
Maria
geb. im Nov. 1856.
Wilhelm
geb. 21. August
1858.
Margarethe
geb. …...
[1]

  1. Die in den Klammern [ ] befindlichen Zahlen weisen auf die kürzeren Biographien, welche sich auf S. 262–268 (Nr. 1–22) befinden, wenn aber ein S. voransteht, auf die Seitenzahl, auf welcher die ausführlichere Lebensbeschreibung des Betreffenden steht.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. In der Vorlage ohne Seitenzahl.

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