BLKÖ:Taaffe, Patrick

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Taaffe, Rudolph
Band: 42 (1880), ab Seite: 304. (Quelle)
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15. Patrick Taaffe lebte im 17. Jahrhundert. Er war Geistlicher und Feldcaplan des Obersten Buttler, der in dem tragischen Ende Wallenstein’s eine so hervorragende Rolle spielt. Ein Geistlicher aus Regensburg schrieb an Pater Patricius Taaffe, ihm mitzutheilen, wie Wallenstein’s Execution zu Eger vor sich gegangen sei. Dieser Aufforderung kam Pater Patricius [305] nach, und das in lateinischer Sprache verfaßte Original befindet sich in den Acten des k. k. hofkriegsräthlichen Archivs in Wien. Es ist ein wichtiges Actenstück, welches das erste über Buttler’s Verhalten und Gesinnung in den letzten Tagen Wallenstein’s mehr Licht verbreitet, als andere Quellen über diesen Gegenstand. Das Wichtigste aus diesem inhaltvollen Schreiben theilt zum ersten Mal in deutscher Uebersetzung Johann Graf Majláth in dem unten benannten Werke mit. Nun gedenkt die bei Geitler in Wien 1862 erschienene „Genealogie der Grafen Taaffe“ S. 5 auch eines Geistlichen Peter Taaffe, der gemeinschaftlich mit Sir Phelim O’Neile zu Braganstown ddo. Februar 1641 ein Schreiben an Sir John Taaffe, einen treuen Anhänger des Königshauses Stuart, richtete des Inhalts: „daß seine Lordschaft mit dem Reste der katholischen Verbündeten den Krieg in der Provinz Connaught hartnäckig verfolgen solle, damit alle Ketzer ausgerottet würden...“ welcher Aufforderung aber Lord John nicht mehr nachkommen konnte, da ihn mittlerweile der Tod ereilte. Wir glauben nicht fehl zu gehen, wenn wir in diesem Pater Peter Taaffe und in Buttler’s Feldcaplan Patricius eine und dieselbe Person vermuthen. Graf Walter Buttler war selbst ein katholischer Irländer und befehligte ein zum größten Theile aus Irländern bestehendes Dragoner-Regiment in der kaiserlichen Armee, und Pater Taaffe ist wohl mit Buttler in dieselbe gekommen; ob aber dieser Patricius in irgend einem verwandtschaftlichen Verhältnisse zur Familie Taaffe stehe, läßt sich um so weniger mit Bestimmtheit angeben, als die Stammtafel des Hauses Taaffe, welche dem Werke „Memoirs of the Family of Taaffe“ (Vienna 1856, 8°.) beigegeben, wohl mehrere Taaffes mit dem Taufnamen Patrick enthält, deren jedem die Bezeichnung armiger beigesetzt ist, aber keinen Patrick aufweist, der Priester gewesen wäre. [Majláth (Joh. Graf), Geschichte des österreichischen Kaiserstaates (Hamburg 1842, Friedrich Perthes, 8°.) S. 367–376.] –