BLKÖ:Tausch, Ignaz Friedrich

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tausch, Joseph
Band: 43 (1881), ab Seite: 138. (Quelle)
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Tausch, Ignaz Friedrich (Botaniker, geb. um das Jahr 1785, gest. in Prag am 8. September 1848). Frühzeitig betrieb er mit großem Eifer das [139] Studium der Botanik, das er sich auch zu seinem Lebensberufe erwählte. 1816 erhielt er die von Joseph Grafen von Canal de Malabailla [Band II, S. 247][WS 1] in dessen berühmtem Garten zu Prag errichtete Lehrkanzel der Botanik, auf welcher vor ihm Mikan [Bd. XVIII, S. 263], Nowodworsky [Bd. XX, S. 421] und Pohl [Bd. XXIII, S. 28] gewirkt hatten. Ein tüchtiger und sehr eifriger Botaniker, setzte er sich und dem reichen Garten, den er leitete, ein bleibendes Denkmal durch das Werk: „Hortus Canalius, seu plantarum rariorum, quae in horto botanico Jos. Malabailla comitis de Canal coluntur. Icones et Descriptiones“ (Prag 1823, Fol.) Tom. I., Decas Ia et IIda (16 Thaler, illum. 22 Thaler). Ueberdies stellte er ein eigenthümliches selbstständiges[WS 2] Pflanzensystem auf; förderte das Studium der Botanik durch die Zusammenstellung von allgemeinen und speciellen Floren Böhmens zum Verkaufe und veröffentlichte zu diesem Zwecke ein Verzeichniß der Flora Böhmens „Herbarium Florae bohemicae“ (Prag 1831), wonach Dr. Ott seinen Katalog der Flora von Böhmen (Prag 1851) verfaßte. Tausch behandelt das natürliche System als Stufen- und Kreissystem, worin sowohl das Gesammte als alle seine Abtheilungen in Kreisen dargestellt werden. So wie jede Gattung, muß auch jede Familie, jede Classe und alle Classen zusammen sich als Kreis bewähren, in welchem die Natur das Niederste zum Höchsten entwickelt und stellenweise wieder zum Niedersten zurückkehrt. Nach diesem Principe wird die Eintheilung durch das ganze Pflanzenreich, besonders auf Grundlage der Staubgefäße durchgeführt. Tausch arbeitete für mehrere botanische Blätter und Werke, so für die Regensburger Flora, in welcher im Jahre 1828 [Erg.-Bl. S. 49] seine Bemerkungen über Hieracium enthalten sind, an welche P. M. Opiz zur Ergänzung seine Beobachtungen über Hieracium, welches er aus Tausch’s „Herbarium Florae Bohemiae“ zur Durchsicht erhielt, anschließt; und im nämlichen Jahrgange seine „Diagnoses plantarum novarum aut minus cognitarum in Dalmatia inventarum“ [Band II, S. 240], und in der „Sylloge plantarum novarum itemque minus cognitarum... a Societate reg. Ratisbonensi edita“ [Bd. II, S. 240] theilt Tausch seine „Diagnoses plantarum novarum aut minus cognitarum“ mit.

Lotos (Prag, 4°.) II. Jahrgang (1852), S. 225 und 241.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Band I, S. 247].
  2. Vorlage: stelbstständiges.