BLKÖ:Tessari, Karoline

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Tessánek, Franz
Nächster>>>
Tessedik, Franz
Band: 44 (1882), ab Seite: 29. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Karoline Tessari in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Tessari, Karoline|44|29|}}

Tessari, Karoline (Schauspielerin, geb. in Görz im letzten Decennium des vorigen Jahrhunderts). Karoline war ein Theaterkind. Unter der Leitung ihres Vaters, des Komikers Cavaletti, wurde sie zur Schauspielerin herangebildet. Schon mit 15 Jahren trat sie als Mitglied einer Truppe auf, welche ihre Mutter mit Franz Tofoloni, einem Verwandten ihres Gatten, dirigirte. Bald entfaltete sie ein so bedeutendes Talent, daß ihr die ersten Rollen zufielen, die sie durch eine lange Reihe von Jahren mit großem Erfolge spielte. Im Jahre 1812 kam sie zur königlichen Gesellschaft Fabbrichesi, und um diese Zeit vermälte sie sich mit Alberto Tessari, einem Mitgliede derselben. Mit dieser Truppe begab sie sich an den königlichen Hof von Neapel, wo sie den glänzenden Ruf, den sie dahin mitbrachte, viele Jahre hindurch behauptete. Zu Ostern 1824 trat sie im Teatro Valle zu Rom als erste Darstellerin einer von ihrem Gatten zusammengestellten und dirigirten Gesellschaft auf. Aber schon im Frühling des folgenden Jahres wurde sie nach Neapel zurückberufen, wo sie nun selbst die Direction einer Truppe übernahm, mit welcher sie acht Jahre den königlichen Hof ergötzte. Dann spielte sie in Bologna, Florenz, Venedig und wiederholt in Rom und Neapel, überall die größten Triumphe feiernd. Gleich ausgezeichnet in komischen wie in tragischen Rollen, zählte sie zu ihren Glanzpartien die Ambiziosa von Alberto Nota, die Mathilde im gleichnamigen Stücke von Monvel, die Medea in der Tragödie des Duca di Ventignano, die Fecenia in den „Baccanali“ von Giovanni Pindemonte, die Caterina im Trauerspiel von Giraud und mehrere Rollen in Goldoni’s Lustspielen. Sie zeichnete ihre Charaktere mit Schärfe und großer Wahrheit. Eine anmuthige Gestalt, eine klangvolle Stimme verbunden mit einem meisterhaften Geberdenspiel unterstützten sie in der geistvollen Auffassung ihrer Rollen, denen sie stets das Gepräge ihres Genius aufzudrücken verstand.

Biografia di Filippo Salomoni. – Sonetto a Carolina Tessari di Bernardo Giulini Golfi di Arezzo.
Porträt. Unterschrift. „Carolina Tessari, Prima Attrice. Belloy disegnò A. Viviani inc. Edit. Velli Menegatti (8°.).