BLKÖ:Teutsch, Johann

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Teutsch, Fr.
Nächster>>>
Teutsch, Karl
Band: 44 (1882), ab Seite: 96. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Johann Teutsch in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Teutsch, Johann|44|96|}}

3. Johann (geb. zu Kronstadt 1. März 1754, gest. ebenda 11. Jänner 1835). Der Sohn eines Tischlers, hatte er bereits mehrere Classen der Lateinschule beendet, als er sich dem Gewerbe seines Vaters widmen wollte; aber auf Zureden desselben gab er diesen Gedanken auf, setzte seinen Schulbesuch am Gymnasium fort und bezog, ein zwanzigjähriger Jüngling, 1774 die Universität Jena, an welcher er zwei Jahre den theologischen Studien oblag. Heimgekehrt ertheilte er durch sieben Jahre Privatunterricht, wurde dann 1783 Lehrer, Ende Juli 1789 Prediger in Blumenau, bald darauf Gymnasiallector, 1791 Rector und Leiter der Schulanstalten zu Kronstadt und im August 1800 Pfarrer in Rosenau. Im Februar 1807 wählte ihn die Kronstädter Gemeinde zu ihrem Stadtpfarrer, in welcher Eigenschaft er auch im Alter von 81 Jahren starb. Bei Gelegenheit seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums wurde ihm von dem Burzenländer Capitel, dem er vom Juni 1825 bis Juli 1833 als Dechant vorgestanden, mit einer Adresse ein silberner Pocal überreicht. Um die Hebung des Religions- und Volksunterrichtes in Rosenau wie um jene der Stadtschulen in Kronstadt besaß Teutsch große Verdienste. Er war ein wissenschaftlich gebildeter, besonders in der Geschichte wohlbewanderter Priester, und die ungarische Gelehrtengesellschaft in Maros-Vásárhely, sowie der ungarische Geschichtsforscher Joh. Christian von Engel verdanken ihm geschichtliche und literarische Auskünfte auf Fragen, mit denen sie sich an ihn wandten. Im Druck ist von ihm nur die Schrift erschienen: „Etwas über den Gebrauch der Schminke“ (Wien 1785, Kurzbeck, 8°.), worin den moralischen Theil er selbst, den medicinischen Dr. Martin Lange bearbeitet hat. Seine Gemalin Agnetha war eine geborene Hedwig, bei deren Bestattung der Stadtpfarrer von Rosenau Martin Neustädter eine Rede hielt, welche unter dem Titel: „Rede bei dem feierlichen Leichenbegängnisse der ... Frau Agnetha geb. Hedwig, Ehgemalin des Kronstädter Stadtpfarrers Johann Teutsch, gehalten in der evang. Pfarrkirche zu Kronstadt am 18. Jänner 1818 (Kronstadt, 8°.) im Druck erschienen ist. Ein Sohn aus dieser Ehe starb als k. k. Oberlieutenant im Kriege am 22. August 1812. –