BLKÖ:Thurn-Tassis, Johann Baptist (Füssen)

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Thurn-Taxis, Joseph
Band: 45 (1882), ab Seite: 74. (Quelle)
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23. Noch eines anderen Johann Baptist Tassis gedenkt vorerwähnter „Rheinischer Antiquarius“. Dieser Johann Baptist, zu Füssen an der Grenze von Tirol geboren, begab sich Studien halber nach Bergamo, wo er in einem Zweikampfe seinen Gegner tödtete. Er suchte dann zunächst in Füssen eine Zuflucht, konnte aber daselbst nicht lange bleiben. Don Juan d’Austria verlieh ihm eine Compagnie bei Barlaymont’s Reitern. Unter Farnese machte er die Belagerungen von Philippeville, Maestricht u. s. w. mit und war überhaupt ein wackerer tapferer Kriegsmann. Die Stadt Zütphen gewann er durch einen Handstreich und wurde dafür von Farnese angesichts seiner Mannschaft umarmt und geküßt. Nun diente er als Oberstwachtmeister bei Bellini’s Dragonern, dann als Oberst über ein Regiment hochdeutscher Knechte. Als solcher hieß er bei seinen Leuten le bon colonel, sein Regiment aber, das er mit wahrer Bravour führte, la légion foudroyante. 1588 wurde er als Generallieutenant mit Franz Verdugo zur Belagerung von Bonn commandirt. Dieselbe begann im März 1588. Er hatte die Absicht, sich der jenseit des Rheins gelegenen Schanze zu bemächtigen, um den Belagerten die Zufuhr zu erschweren. Damit er sich über seinen Angriffsplan klar werde, nahm er am 20. April eine Reeognoscirung der Festungswerke vor, da wurde aus der Festung auf ihn ein Schuß abgefeuert, der ihn vom Pferde warf, und wenige Stunden danach gab der erst 36jährige General seinen Geist auf. Seine Leiche wurde nach Cöln gebracht und dort feierlich in der Franciscanerkirche beigesetzt. Sein Vater Innocenz[WS 1] ließ ihm ein prächtiges, mit Figuren reich verziertes Grabmal an der Kirchenwand setzen. Erzherzog Ferdinand erbat sich die Rüstung des Gefallenen und wies ihr einen Platz in der Ambraser Sammlung an. –

Anmerkungen (Wikisource)