BLKÖ:Thurn-Taxis, Karl Anselm

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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 45 (1882), ab Seite: 75. (Quelle)
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28. Karl Anselm (geb. 2. Jänner 1733, gest. 13. November 1805), ältester Sohn des Fürsten Alexander Ferdinand aus dessen erster Ehe mit Sophie Christine Louise Markgräfin von Brandenburg-Bayreuth. Mit dem Reichs-Erb-Generalpostmeisteramt zu Wien wurde er am 27. December 1774 und am 11. März 1794 belehnt. Bis 1797 fungirte er als kaiserlicher Principalcommissarius in der deutschen Reichsversammlung. Auch ernannte ihn der Kaiser zum Ritter des goldenen Vließes. Als der Fürst die Regierung antrat, besaß er nur die von seinem Vater im Jahre 1700 mit 180.000 fl. angekaufte Baronie Impden und die an der Oettingen’schen und Neuburg’schen Grenze gelegene 1727 um 200.000 fl. angekaufte Reichsherrschaft Eglingen. Auf Vergrößerung seines Grundbesitzes ernstlich bedacht, kaufte er im Jahre 1785 von den Truchsessen von Waldburg um 2,100.000 fl. die Herrschaften Scheer, Friedberg, Dürrmentingen und Bussen und ließ dieselben schon 1786 durch ein kaiserliches Diplom zu einer gefürsteten Reichsgrafschaft Friedberg-Scheer erheben, worauf er bei dem schwäbischen Kreise Sitz auf der Fürstenbank erhielt. Ueberdies bekam er für den Verlust des Postregals auf dem linken Rheinufer durch Reichsdeputations-Hauptschluß vom Jahre 1803 das gefürstete Damenstift Buchau sammt der Reichsstadt dieses Namens, die Reichsabteien Marchthal und Neresheim, das Amt Ostrach, die Herrschaft Schemerberg und die Weiler Tiefenthal, Frankenhofen und Stetten. In der letzten Zeit seines Lebens, das er auf 72 Jahre gebracht, residirte er zu Marchthal. Seit 3. September 1753 war Fürst Karl Anselm mit Auguste Elisabeth geborenen Herzogin von Württemberg vermält, die er am 4. Juni 1787 durch den Tod verlor. Von seinen Kindern überlebten ihn nur die zwei Söhne Karl Alexander und Friedrich Johann, Letzterer, der am 7. December 1805 als württembergischer General starb, nur um wenige Wochen. Karl Alexander pflanzte diese Linie fort. [Porträt. Waldraf p. J. G. Friedrich sc. Gürtelbild (Fol.).] –